Ja, sie ruft und zwar in Form einer 85 Meter hohen Statue mit 33 Meter langem Schwert, das 14 Tonnen wiegt und sie steht am Mamajew-Hügel, der Gedankstätte der Schlacht um Stalingrad.
Beeindruckendes Gelände am höchsten Punkt der Stadt. Toller Blick auf Wolga und Wolgograd. Auf der anderen Seite des Flusses ist Krasnoslobodsk.
Dort hin kommt man über die tanzende Brücke, mit 7,1 Kilometer die längste Balkenbrücke Europas (eine Zahl die ich nicht ganz glauben kann, aber gut, ich hab's nicht nachgemessen, war aber dort, am Ostufer - ja, schöner Blick auf Wolgograd).
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Montag, 19. Mai 2014
Montag, 5. Mai 2014
Panoramadrama und Wolgakreuzen
Wehrmacht. Kraftsoff. Orden.
Faszination Technik - Wahnsinn Krieg.
Haubitzen und Felmützen, Heldenhallo und Jubelkitsch.
Gemauertes Bedauern, eine Gräuelorgie in Grau, ein Monument des Schreckens
Was anderes war nicht zu erwarten. Das Panoramamuseum in Wolgograd beheimatet ein Panoramagemälde der Schlacht um Wolgograd, zahlreiche Waffen, Uniformen, und Geschichten (die ich leider nicht nachlesen konnte, weil old-school-museum).
Der Bau entspricht dem, was man sich unter sowjetischer Architektur vorstellt. Die Ausstellung im fensterlosen Erdgeschoß ist passend düster, ein Treppengewinde führt in Lichteres: Elegante Uniformen, Wehmachtsschick und Stalingradmantelschwere.
Das Panoramabild an sich ist ein Schlachtfeldpanorama, ist Kriegsverdichtung, eine Brachialgewaltsturzflut, die da auf einen einbricht. Danach kam mir eine Schifffahrt auf der Wolga gerade recht, zum Revuepassierenlassen von Gesehenem.
Montag, 28. April 2014
Kulturkontakt
Teil des Ö-Tage Programms. Junges russisches Talent jodelt. |
Ich saß still Bier trinkend in der Ecke und ließ die Tage Revue passieren. Ja, ich schrieb und war mir durchaus bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis irgendeine der Feiernden zu mir schwappte und... ich sollte recht behalten. Ihre Kontaktaufnahme war überschäumend freudig, ich verstand natürlich kein Wort, übersetzte aber wie folgt: "Heute ist ein schöner Tag, heute ist ein Feiertag. Wir trinken und tanzen und wir würden gerne mit dir - schöner fremder Mann - trinken und tanzen. Denn du schaust etwas melancholisch in dein Bierglas und scheinst so in dich gekehrt. Lass los den Kugelschreiber und fass an meine Hand! Sie wird dich sicher auf die Tanzfläche geleiten und dann lassen wir uns dort einfach gehen, okay?"
Teil der Abendmahlunterhaltung. Pornodance von talentierten Studierenden |
Musical-Duett mit hohem Schmalzfaktor zur Essensablenkung |
Was macht die Frau da? |
"Russki kulturni" hämmerte sie dabei auf mich ein. Ich - gestisch behindert - wusste mir nicht mehr zu helfen und rief: "Hilfe!", was natürlich niemand verstand bzw. eher als Freudenausruf denn als Stoßseufzer (und schon gar nicht als wirklichen Hilfsanspruch) interpretierte.
Ihr war ernst, mir war ernst.
Sie schwitzte, mir wurde heiß.
Sie ließ nicht locker, ich intensivierte mein Wimmern, in der Hoffnung ihr dadurch zu bedeuten, dass ich nicht Manns genug wäre, ihr zu genügen.
Die typischen Rollenbilder der russischen Gesellschaft wurden mir ja in den vergangenen Tagen eindrücklich vermittelt. Auch waren die unzähligen Brautpaare, die sich in die absurdesten Posen warfen und an allen nur möglichen Stellen der Stadt fotografieren ließen, nicht zu übersehen. Allesamt blutjung. Ja, das nehmen sie noch ernst, das mit dem Heiraten. Passend dazu meine Lektüre. "Die Kreutzersonate" von Tolstoj (1891 erschienen) Da lebte Tolstoj schon jahrelang in selbst gewählter Armut und versuchte das "christliche Ideal" zu leben. Natürlich toll geschrieben aber von der Aussage her - wie im Nachwort vom Autor untermauter - der komplette Irrsinn. Tolstoj war sich sicher, dass die Menschheit nur durch totale Keuschheit zu retten wäre. Tztztz.
Ich jedenfalls blieb keusch an diesem Abend und sedierte mich weiter, nachdem meine Bekanntschaft mitgekriegt hatte, dass ich ein österreichischer Schlappschwanz und zudem eh schon verheiratet war.
Freitag, 25. April 2014
Wolgogradtag 2
Mein zweiter Tag in Wolgograd
Ich spreche kein Wort Russisch
Und immer wenn ich doch was sag
Klingt das für alle lustisch
Ich spreche kein Wort Russisch
Und immer wenn ich doch was sag
Klingt das für alle lustisch
Wolgogradtag 1
Ich bin ein Viertel der Österreich-Delegation. Es stehen Österreich-Tage in Wolgograd an. Ein Ö-Lesesaal wird eröffnet, es wird wohl reichlich gefestaktet werden. Was ich über Wolgograd weiß (resprektive grad gelesen habe): Wolgograd war mal Zarizyn und Stalingrad, ist Millionenstadt, Verkehrsknotenpunkt und Wirtschaftszentrum.
Die Stadt schmiegt sich ans Wolgaufer und erstreckt sich über sagenhafte 100 Kilometer. 400 Kilometer ist die Entfernung bis zur Mündung des Kaspischen Meeres. 1000 Kilometer sind es bis Moskau. Weiter im Westen ist der Don. Einst herrschten hier die Kosaken und Zarizyn hat nicht mit dem Zar zu tun, das ist Tatarisch und heißt "sari su" (gelbes Wasser).
Gelbes Wasser klingt ungesund - schwarzes Gold lässt Kassen klingeln. Die Gebrüder Nobel sorgten im 19. Jahrhundert für einen Wirtschaftsaufschwung.
Die Stadt war Umschlagplatz, der Fluss die Lebensader - die zu kappen, war das Ziel im Krieg. 1925 (bis 1961) war es die Stalinstadt - Stalingrad. Heute ist Wolgograd eine Heldenstadt.
Die Stadt schmiegt sich ans Wolgaufer und erstreckt sich über sagenhafte 100 Kilometer. 400 Kilometer ist die Entfernung bis zur Mündung des Kaspischen Meeres. 1000 Kilometer sind es bis Moskau. Weiter im Westen ist der Don. Einst herrschten hier die Kosaken und Zarizyn hat nicht mit dem Zar zu tun, das ist Tatarisch und heißt "sari su" (gelbes Wasser).
Gelbes Wasser klingt ungesund - schwarzes Gold lässt Kassen klingeln. Die Gebrüder Nobel sorgten im 19. Jahrhundert für einen Wirtschaftsaufschwung.
Das Hotel Wolgograd: alt, ehrwürdig, zerstört und wiederaufgebaut. Der Delegation Bleibe. |
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