Fix Zone

Münchner Rede zur Poesie

Redaktion: 

Das Lyrik-Kabinett von außen | © Lyrik-Kabinett

Die Reihe der „Münchner Reden zur Poesie“ wird nach einer Pause von zwei Jahren fortgesetzt: Nachdem zuletzt Péter Esterházy sich in seinem „G-Tagebuch“ unter anderem mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Poesie, Prosa und Philosophie beschäftigt hatte, wird Michael Krüger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Faden nun wieder aufnehmen. Er stellt sich in seiner Rede eine Grundfrage der Poetik seit der Antike, der Frage nach ‚Arbeit‘ und ‚Inspiration‘ und ihrer Bedeutung für die Poesie. Im Lauf der Jahrhunderte wurden die beiden Konzepte durchaus unterschiedlich gewichtet: Während etwa Platon davon spricht, die „Liederdichter“ dichteten ihre Lieder „nicht bei vernünftigem Bewusstsein“, sondern „wie Begeisterte und Besessene“, versucht Horaz, beide Pole miteinander zu verbinden, und wieder andere haben den Aspekt der Arbeit über den der Inspiration gestellt. Wie der Dichter und langjährige Verleger Krüger die Frage für die Gegenwart beantworten wird – darauf darf man gespannt sein.
Die Rede wird an dem Abend gedruckt zu erwerben sein; als Reihe können die Reden beim Lyrik Kabinett abonniert werden. Die nächste „Münchner Rede zur Poesie“ hält Ulrike Draesner am 5. März 2015.

„natura fieret laudabile carmen an arte,
quaesitum est, ego nec studium sine divite vena
nec rude quid prosit video ingenium: alterius sic
altera poscit opem res et coniurat amice.“

‚Schafft, was Geburt uns verlieh, oder Kunst die großen Gesänge –
Fragt man. Nicht eifrigstes Üben ohne innere Fülle
Noch das Genie ohne Schulung, meine ich, können’s alleine;
Jedes bedarf des andern, wie Freunde zum Bund sich vereinen.‘

 Horaz, aus: Ars Poetica, übersetzt von Gerd Herrmann (Artemis und Winkler 2000)

 

Lyrik Kabinett München - Münchner Rede zur Poesie XIII
Michael Krüger: Arbeit und Inspiration. Moderne Dichtung im Spiegel ihrer Theorien
Moderation: Frieder von Ammon

Am Mittwoch, dem 01. Okt. 2014 um 20:00 Uhr in der Stiftung Lyrik Kabinett, in der Amalienstrasse 83 / Rückgebäude.

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