Ei verflucht!
Der junge Bulgakow in den 1910er Jahren (Quelle: wikipedia)
Do 04 SEP 20 h / Großer Saal Literaturhaus Berlin
Diese Organismen erlangten in wenigen Augenblicken Größe und Reife, um daraufhin ihrerseits eine neue Generation zu zeugen. Im roten Streifen und etwas später auf dem ganzen Diskus wurde es verdammt eng, schon begann eine unabwendbare Schlacht. Die erst eben Geborenen stürzten sich voller Ingrimm auf ihre Artgenossen, zerfleischten sie und verschlangen sie. Unter den Gezeugten lagen die Leichen jener Gefallenen im Daseinskampf. Die Besten und Fittesten aber obsiegten. Und jene Besten waren zum Fürchten.
[Michail Bulgakow]
Im Oktober 1924 im Manuskript abgeschlossen, erscheint Michail Bulgakows Roman »Die verfluchten Eier« bereits 1925. Alexander Nitzberg hat den Roman neu übersetzt, um, wie im Falle der Romane »Der Meister und Margarita« (2012) sowie »Das hündische Herz« (2013), »Bulgakow vor allem als einen Sprachkünstler im Geiste der Moderne vorzustellen und seine – manchmal auch problematische – Machart offenzulegen«. Im Nachwort zu diesem Buch beschreibt Alexander Nitzberg Bulgakow als einen magischen Realisten, »vergleichbar mit Franz Kafka, Leo Perutz, Gustav Meyrink, Alexander Grin oder auch Daniil Charms.«
Alexander Nitzberg liest aus dem soeben bei Galiani Berlin erschienenen Roman »Die verfluchten Eier« von Michail Bulgakow (1891-1940).
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