Wortgesindel
Achleitners Wortgesindel
Klaus Zeyringer erinnert im Standard an Friedrich Achleitner, der am 23. Mai seinen 85. Geburtstag feiert:
„Als Mitglied der legendären "Wiener Gruppe" habe er die Mythen der traditionellen Poesie zertrümmert, vermerken Klappentexte nach wie vor, obwohl er selbst gelegentlich nüchtern erklärt, dass sich über die informelle Gruppierung der späten Fünfzigerjahre einige Mythen verfestigt hätten.
Mit dem quadratroman hatte sich Achleitner, wie er sagt, zwischenzeitlich von der Literatur sowie von einer Art Avantgarde verabschiedet. Am Ende des Romans in Kästchen steht wegen der minimalen Ungenauigkeit, dass die Quadrate tatsächlich Rechtecke sind, die Anweisung zur Auslöschung: "lieber leser vergessen sie alles was sie hier gelesen und gesehen haben".
Der Band wurde 1995 neu aufgelegt, im selben Jahr erschienen die Plotteggs. Da geht der erzählende Berichterstatter von der Form "dieser Dinger" aus, "die sich in der Landschaft so sperrig und unkommunikativ benahmen". Um über die zylindrischen Heuballen unter festgespannter Plastikfolie schreiben zu können, muss er ihnen einen Namen verleihen. Die Form bringt das Wort.“
Zuletzt erschien von Achleitner der Band „Wortgesindel“ im Zsolnay Verlag.
Neuen Kommentar schreiben