Busbahnhofsbibliothek
Die von Rudolf Rocker herausgegebene anarchistische Monatszeitschrift Zsherminal (Germinal)
Hans-Joachim Wiese erzählt im Deutschlandradio von einer ganz speziellen Bibliothek:
„Im Innern ein verwahrlostes Labyrinth mit Supermärkten, Ramschläden und Imbissen. Menschen aus aller Herren Länder drängen sich hier, Flüchtlinge, Illegale, aus der Gesellschaft Gefallene. Alles würde man hier erwarten, nur keine geradezu magische Kulturoase.
Ganz am Ende eines finsteren Gangs mit leerstehenden Geschäften steht man plötzlich vor einem Laden mit der Aufschrift: "Yung Yiddish Book Museum". Man tritt ein und befindet sich in einer anderen Welt, einer Welt mit chassidischer Musik.
Ein erstaunlich großer Raum öffnet sich einem, vollgestellt mit alten Möbeln. An den Wänden Regale, über und über mit Büchern gefüllt. An der gegenüberliegenden Seite eine Bühne, die von einer Mauer aus Büchern eingefasst ist. Das ist das verwunschene Reich von Mendy Cahan. Er betreibt hier im hintersten Winkel des Busbahnhofs seine jiddische Bibliothek mit Tausenden jiddischen Büchern. Warum ausgerechnet in einem Busbahnhof?“
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