Fix Zone

Historische Angelegenheit

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Unter dem Titel »Kunst ist eine historische Angelegenheit«, einem Zitat von Conrad Felixmüller aus dem Jahr 1924, präsentiert der Kreis Unna seit September mehr als 100 Arbeiten aus dem Werk des Malers, Zeichners und Grafikers auf Haus Opherdicke. Die Ausstellung sollte diesen Sonntag auslaufen, wird jedoch bis 26. März verlängert.
Conrad Felixmüller (1897-1977) gehört zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit zeigen seine Bilder einfühlsame Porträts und spiegeln Szenen des Alltags wider, insbesondere sozialkritische Darstellungen des Arbeitermilieus. Vielen Liebhabern expressionistischer Literatur ist er auch als Illustrator (u.a. für DIE AKTION) bekannt.

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung wird er 1914 als Meisterschüler von Carl Bantzer an der Königlichen Kunstakademie Dresden aufgenommen. Schon im Alter von 18 Jahren arbeitet Conrad Felixmüller als freischaffender Künstler, wobei Kunst und politische wie soziale Verantwortung für ihn untrennbar miteinander verknüpft sind. 1919 wird er Gründungsmitglied der Dresdner Sezession und Mitglied der Novembergruppe. Im gleichen Jahr heiratet seine Schwester Hanna den Maler Peter August Böckstiegel. Beide Künstler verbindet lebenslang eine intensive und inspirierende Freundschaft.

1920 wird Conrad Felixmüller der sächsische Staatspreis verliehen, der mit einem Stipendium für einen zweijährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom verbunden ist. Er bittet darum, diese Zeit im Ruhrgebiet verbringen zu dürfen, um dort intensive Studien zu betreiben. 1933 gerät Felixmüller in das Visier der Nationalsozialisten. Er wird mit 40 Werken in der Dresdener Ausstellung „Entartete Kunst" gezeigt, mehr als 150 seiner Arbeiten werden bis 1939 vernichtet. Den Wiederaufbau nach 1945 erlebt der Künstler in der damaligen DDR. 1949 wird Felixmüller als Professor an die Pädagogische Fakultät der Universität Halle berufen, wo er bis 1961 lehrt. Im Jahr 1967 zieht er nach Berlin-Zehlendorf (Westberlin) um und verbringt dort zehn weitere, erfüllte Schaffensjahre. Am 24. März 1977 stirbt Conrad Felixmüller am Schreibtisch seines Berliner Ateliers.

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