Fix Zone

schreibkraft

Redaktion: 

Die edition schreibkraft sucht essayistische Beiträge für das selbstbenannte Heft 31, "schreibkraft":

Im Jahr 1998 wurde die schreibkraft als Magazin für literarisches Feuilleton im Grazer Forum Stadtpark gegründet. Sie wurde auf Computern geschrieben, damals, noch vor dem Adobe-Quasi-Monopol, im Quark Xpress gesetzt, gedruckt, gebunden, per Post verschickt und an ausgewählte Buchhandlungen ausgeliefert. Das Internet stand damals noch an der Schwelle zum Massenphänomen, Amazon lieferte in diesem Jahr sein erstes Buch in Deutschland aus.
 
Seither hat sich einiges getan: Amazon ist zum Gottseibeiuns des Buchhandels (und überhaupt weiten Teilen des Einzelhandels) geworden, zum Web gesellten sich die Webs 2.0, 3.0, ja, 4.0 dazu, wobei gerade die Variante 2.0 unzählige Herausforderungen und Möglichkeiten für Schreibende und in weiterer Folge die gesamte Buch- und Verlagsbranche produzierte: Blogs, Social Media, Social Reading, Self Publishing um nur einige Schlagworte zu nennen, machten das Publizieren ungleich leichter, das Funktionieren herkömmlicher Geschäftsmodelle der Verlagsbranche zugleich komplexer, komplizierter und vielfach weniger profitabel. Die Branche macht sich und ihre veränderte Rolle gerne zum Thema, diskutiert über Businesspläne, Disruption, Innovation, Content Marketing, Big Data – im Wesentlichen also die kommerziellen Aspekte der neuen Verhältnisse.

Was aber macht das Schreiben? Was machen die Schreibenden? Schlagen sich die oben beschriebenen Phänomene auf sie durch? Klar: Als Nachwuchs des Jahres ausgezeichnete Journalisten darben im Prekariat, journalistische Recherche wird nicht erst seit dem manisch-hysterisch gebrüllten „You are fake news“-Vorwurf diskreditiert, die Grenzen zwischen Redaktionen und Marketingabteilungen verschwinden. Einerseits. Andererseits wird das öffentliche Schreiben demokratisiert, die Gatekeeper-Funktion von Verlagen und Medienhäusern entfällt, Gegenöffentlichkeiten – journalistisch und literarisch – werden geschaffen. Autorinnen und Autoren schreiben Blogs (und werden auf solchen rezipiert und kritisiert), veröffentlichen per Selfpublishing und nach dem On-demand-Prinzip oder experimentieren mit täglich aktualisierten Online-Fortsetzungsromanen – Literatur in Echtzeit, quasi.

Ebenso selbstverständlich gibt es immer noch Autorinnen und Autoren, die ihre Texte zunächst mit der Hand oder der Schreibmaschine niederschreiben, bevor Sie transkribiert werden. Und apropos per Hand: Ganz unabhängig von professionellen Gesichtspunkten wird im Zuge des Achtsamkeitstrends das Schreiben von Postkarten und Briefen wieder populär und nicht zuletzt wird etwa durch Spielarten des biografischen Schreibens auch dessen therapeutische Wirkung untersucht.
Uns interessiert: Was bedeutet Schreiben für Sie? Wieso schreiben Menschen immer noch für Zeitschriften wie diese? Ist Literatur noch jener Raum, in dem Schreibende Möglichkeitsformen der Welt ausloten? Was kann Literatur noch bewirken? Schreiben sich Journalisten umsonst die Finger wund? Heft 31 der schreibkraft erhebt seinen Namen zum Thema und frägt nach: Warum schreiben im 3. Jahrtausend? Wie schreiben im 3. Jahrtausend? Was schreiben im 3. Jahrtausend? Was macht – immer noch – die Faszination, die Kraft des Schreibens, des Geschriebenhabens und des Geschriebenen aus? Was hat sich für mich als publizierenden Schreibenden geändert? Kurzum: Warum glauben Sie an die Kraft des geschriebenen Wortes?

Schreiben Sie uns!
Einsendeschluss ist der 30. April 2017. Einsendungen bitte elektronisch an:

Die schreibkraft sucht ausschließlich bisher unveröffentlichte Texte. Die Redaktion trifft aus allen eingesendeten Texten eine Auswahl. Von der Redaktion zur Veröffentlichung ausgewählte Beiträge werden honoriert.
Die Texte sollen nicht länger als 19.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sein.

Bitte beachten Sie, dass wir vorrangig essayistische Beiträge suchen.
Bitte vermerken Sie die Länge Ihres Textes am Ende des Dokuments und schreiben Sie in die Kopfzeile des Textdokuments Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse.

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