Merkur Juni 2019
Der neue MERKUR ist erschienen:
das Juniheft hat einen Schwerpunkt zum Thema "Populismus". Im Aufmacher findet Jan-Werner Müller: Die liberale Demokratie gebietet es liberalen Demokraten grundsätzlich, auch mit rechten Populisten zu reden. Allerdings gilt es dabei "rote Linien" zu ziehen, was Inhalte angeht, aber genauso den Ton. Der Philosoph Gunnar Hindrichs zeigt, wie sehr Peter Sloterdijks Versuch, eine Politik des "Thymos" zu rehabilitieren, der illiberalen Rechten in die Hände spielt. Oliver Schlaudt und Mark Fischer warnen davor, auf die Rede vom Postfaktischen mit dem Rückfall hinter die Einsichten postmoderner Wissenschaftskritik zu reagieren. Nach der "Vox populi" fragt Dirk Baecker - und setzt dabei ganz buchstäblich bei der Chormusik an. Und Sebastian Dümling zeigt, wie "das Volk" als "Diskurseffekt" produziert wird.
Ein nicht ganz anderes Thema: Catherine Davies geht dem Topos des "Taking Back Control" nach, der im Umfeld des Brexit Hochkonjunktur hat - ihr (online frei lesbarer) Essay "Vor dem Brexit" rechnet aber nicht nur mit diesem, sondern mit vielen anderen Ideologemen der britischen Rechten ab. Im Kritikteil eröffnet Christian Demand eine "Homestorys" überschriebene Reihe: In der ersten (frei lesbaren) Folge geht es um Marie Kondos Aufräumerfolge. Jakob Hessing bespricht Bernd Wittes große Studie "Moses und Homer".
Im März erhielt Danilo Scholz - als einer der jüngsten Preisträger aller Zeiten - in Berlin den Heinrich-Mann-Preis. In seiner Dankesrede, die wir in diesem Heft abdrucken, geht es (sehr kritisch) um den Namensgeber des Preises, aber auch um das Melken. In ihrer Erzählung "Tratinčica" schreibt Stefanie Schweizer über Heimat und Heimatverlust. Günter Hack nähert sich in seiner jüngsten Vogelgeschichte den "Farben der Elster". Und Robin Detje widmet sich in seiner Schlusskolumne den Männlichkeitsperformances der Gegenwart.
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