Posted On Februar 10, 2005By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Die guten Deutschen, die Rechtsradikalen und wir Die nächste deutschnationalistische Provokation kommt ganz bestimmt und bis dahin kann man ja einmal etwas ganz Ungewöhnliches tun – ein Buch zum Thema lesen. Man ist es gewohnt und es wird auch so bleiben. Wenn irgendwo in Deutschland Rechtsradikale aus ihren Löchern hervorkriechen, wenn sie bei politischen Wahlen mehr als das Landesübliche an Stimmen erhalten, dann werden – wie es schon seit Jahrzehnten akzeptierter Brauch ist – die immer gleichen Erklärungen gegeben und die bewährten Formationen zu den Ritualbekenntnissen aufgestellt. Aktuell ist das
Read More Posted On Januar 17, 2005By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Anläßlich des Todes von Rudolf Moshammer Rudolf Moshammer sei, so hieß es in fast allen Nachrufen unmittelbar nach der Meldung von seiner Ermordung, einer der schillerndsten Figuren der ‚Münchener Schickeria‘ gewesen. Keine Frage, schillernd war er gewiss und er gehörte zu München, wie der Süße Senf zur Weißwurst. Aber wer oder was war denn nun noch einmal die „Schickeria“? Aus traurigem aktuellen Anlaß seien den Älteren noch einmal zur Erinnerung, den Jüngeren zur Erklärung die phänomenalen Besonderheiten der ‚Schickeria‘ aufgezählt. Jeder weiß, wer dazu gehört. Wo sie sich trifft, ist
Read More Posted On Dezember 19, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Radio Vatikan Früher nannte man sie die ‚blaue Stunde’, jene Zeit an der der Nachmittag langsam welk wird und der Abend so peu à peu aufblüht. Die Damen der besseren Gesellschaft, ob in Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt ließen sich von der Hausangestellten Tee zubereiten. Die Herren, im Absprung aus dem Büro, aber noch nicht gewillt, in die häuslichen Quartiere zurückzukehren, gingen noch einmal auf einen Drink und eine Zigarre in die Bar um die Ecke. Taghell war es nicht mehr, aber noch ließ die Nachtschwärze auf sich warten. ‚Blau’
Read More Posted On Dezember 16, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Bella Germania Eine italienische Journalistin versucht, die Deutschen zu verstehen, Deutschland zu entdecken, ohne dabei ihre italienische Herkunft zuvergessen. Schon das vom Verlag gewählte Coverbild ist irritierend. Eine üppig grüne Parklandschaft, die für ein deutsches Auge nichts Außergewöhnliches darstellt. Wer jedoch die italienischen Betonwüsten in und um großen Städten wie Rom, Neapel, Mailand oder Turin kennt, merkt bei diesem Motiv auf. Italienische Städte mögen unendlich viele bedeutsame historische Bauten besitzen, größere Grünanlagen jedoch gibt es nur wenige. Antonella Romeo ist von dem Grün in der deutschen Landschaft begeistert. „Die Italiener
Read More Arche Noah aus Papier Über den italienischen Intellektuellen und Schriftsteller Claudio Magris, ‚Brückenbauer‘ zwischen der deutschsprachigen und der italienischen Kultur und Literatur. Wer sich mit dem Werk von Claudio Magris beschäftigen will, nähert sich ihm nicht über seine Kommentare zum Zeitgeschehen, auch nicht über die Literatur, ja nicht einmal über sein Lebensthema die ‚Habsburger Literatur‘. Man nähere sich ihm stattdessen vom Meer und den Flüssen her, auf jedem Fall vom Wasser. Seine „Éducation sentimental“, die sich dann in seinem gesamten Werk widerspiegelt, ist durch und durch vom Wasser, den Flüssen,
Read More Posted On Oktober 28, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Das ‚andere Amerika‘ Studs Terkel, der große alte Mann der amerikanischen ‚Oral history’, führt Gespräche mit Amerikanern über die Hoffnung und den ‚American dream‘. Bist Du für oder gegen Amerika? In regelmäßigen Abständen wird man Politikern, Journalisten und sogar im eigenen Freundeskreis aufgefordert, sich entweder als Freund oder als Gegner Amerikas zu bekennen. Ein ‚Anti-Amerikaner‘ zu sein gehört zu den schlimmsten Vorwürfen, die man sich in der vorherrschenden politischen Kultur Deutschlands gefallen lassen muß. Wer mit den Songs von Pete Seeger und Woody Guthrie im Ohr, mit den Fernsehbildern von
Read More Posted On Oktober 27, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Von Potsdam nach Palermo Klaus Wagenbach kreuzt wieder durch ‚sein Italien‘. „Ceravamo tanto amati“, wir waren so sehr verliebt, lautete der Titel eines in den siebziger Jahren in Italien sehr erfolgreichen Filmes mit Nino Manfredi. Und um diese Zeit herum entstand auch eine neue Welle von Italien-Begeisterung nördlich der Alpen. Und umso ferner man von Rom, Venedig und Florenz lebte, umso leidenschaftlicher funkte es besonders bei den der ewigen Universitätsquerelen müden Deutschen, ganz besonders den Berliner Intellektuellen. Statt Buletten wollte man endlich ‚una polpettina di carne‘ – was zwar ungefähr
Read More Posted On Oktober 21, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Die Zärtlichkeit des Nashorns Letzte Gedichte des wenig bekannten deutschen Lyrikers Rainer Malkowski, der kaum beachtet von der Öffentlichkeit vor einem Jahr gestorben ist. So müssen die Cover von Büchern gemacht werden. Was soll ein überdimensionierter Kopf eines Nashorns und dann noch ein scheinbar überhaupt nicht passender Titel „Die Herkunft der Uhr“? Welche Beziehungen bestehen zwischen dem schweren gepanzerten Tier und der Feinmechanik einer Uhr? Und Rainer Malkowski, der Autor, ist ja auch nur wenigen Lyrikkennern ein Begriff. Alles zusammen reizt im besten Sinne zum Aufschlagen des schmalen Bändchens. In
Read More Posted On Oktober 14, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Durchs Zahnloch ziehts Über den alten und modernen Lyriker Kurt Marti, einen der letzten noch lebenden und sich in den Gang der Welt noch einmischenden Schüler des großen Theologen Karl Barth, ein Meister der kleinen Form, der klugen Aphorismen und der räsonierenden Betrachtungen über „Gott und die Welt“. Warum eigentlich erwartet man älteren Lyrikern immer beschauliche, konservative Werke und von jungen Autoren immer provokante, moderne Gedichte? Gibt es doch Autoren um die Dreissig, die fürchterlich betuliche, langweilige, mit der Welt zufriedene Gedichte schreiben. Und es gibt ältere Lyriker, die auch
Read More Posted On September 5, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Gift der Gewöhnung Tag für Tag werden überall auf der Welt die Menschenrechte verletzt, mit den Füßen getreten, verhöhnt und offen bekämpft. Eine banale Erkenntnis. Sie darf in keiner Sonntagspredigt für alle gutgläubigen Gemeinden fehlen. Man hört schon gar nicht mehr hin, wenn an die hehren Zielen der Menschenrechtskonvention erinnert wird. Amen… Über den stärksten und schmerzhaftesten Angriff auf die Menschenrechte aber schweigt man gerne. Er geschieht lautlos, immer versteckt im Trott des Alltags, immer in unserer unmittelbaren Nähe. Und nicht selten sind wir selber Urheber dieser wirksamsten Missachtung der
Read More Posted On August 22, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Ihr gemeinen Wackelärsche Höfliches Plädoyer für das Fluchen. Da steht man unausgeschlafen mit Schädelbrummen auf. Sieht im Geiste schon wieder die Gesichter langweiliger Arbeitskollegen, wird an unbezahlte Rechnungen erinnert, hört im Frühstücksradio irgendeine drittklassige Berliner Charge über die Arbeitsmarktreform schwadronieren. Kaffee zu dünn, Hose zu eng, Hemd zu schmutzig. Reißt mißmutig die Haustür auf, blickt flüchtig im Vorbeigehen auf das Heck eines propperen Autos, entdeckt einen Aufkleber, liest ihn – und glaubt seinen Augen nicht: „Beginne den Tag mit einem Lächeln und behalte es den ganzen Tag“. Verflucht noch mal.
Read More Posted On August 19, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Nichts wie hin zum Süden Schon immer war der Süden mehr als nur eine geographische Angabe der Himmelsrichtung. Mit der Metapher des Südens verbinden sich die ureigensten Sehnsüchte vor allem der im Norden lebenden Menschen. Dies haben viele Autoren erkannt, allen voran Iso Camartin, der in seinem Band „Jeder braucht seinen Süden“ viele Variationen der Süd-Metapher durchspielt. Sommerzeit. Reisezeit. Ab in den Norden. – Irgendwie paßt das nicht zusammen. Jüngst erhielt ich eine Postkarte von einem finnischen Freund. Seine Familie würde sich schon auf den Sommerurlaub im Süden freuen. Und
Read More Guru mit Stil Ein Nachruf auf den italienischen Journalisten, Polemiker und Weltmann Tiziano Terzani. Ende Juli ist im „toskanischen Himalaya“ bei Pistoa der italienische Journalist Tiziano Terzani gestorben. Auf den Medienseiten der deutschen Tageszeitungen wurde fast ausschließlich der große Asien-Reporter Terzani gewürdigt. Allen voran hat selbstverständlich der SPIEGEL, für den der Verstorbene jahrzehntelang als Korrespondent gearbeitet hat, die journalistischen Verdienste von Terzani hervorgehoben. In diesen Würdigungen ist aber fast immer auch der ‚andere Terzani‘ unterschlagen worden. In seinem Heimatland Italien war er zuletzt weniger als journalistischer Korrespondent und mehr als
Read More Posted On August 16, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Grenzgebiet Eine Erinnerung an die Kindheit und das Leben in der verworrenen Grenzregion im äußersten Nordosten Italiens und Nordwestens von Kroatien. Marisa Madieri zeigt uns am Beispiel ihrer eigenen Familiengeschichte, wie fragwürdig eindeutige nationale Zuordnungen von Menschen sind, die Opfer von politischen Neuordnungen in traditionellen Grenzgebieten werden. Auf den ersten Blick könnte man „Wassergrün“ schnell in das Genre derjenigen Bücher einordnen, die von Schriftstellerinnen über ihre Kindheit an der Schwelle des eigenen Älterwerdens geschrieben werden. Das Buch wimmelt von Verwandten ersten und zweiten Grades, von ‚Wahlverwandten‘ und Freunden, mit denen
Read More Ein Liebhaber des Mittelmeeres Geboren wurde er im bosnischen Mostar. Seine Mutter war Kroatin, sein Vater Ukrainer. Viele Jahre hat er in Paris slawische Literatur gelehrt, heute lebt er als italienischer Staatsbürger in Rom. Seine Heimat ist das Mittelmeer, und an dessen Ufern fühlt er sich zu Hause. Vielleicht liegt es an der geographischen Ferne zum mediterranen Raum, dass Predrag Matvejevic‘ im deutschen Sprachraum noch weitgehend unbekannt ist. Die zwei einzigen ins Deutsche übersetzten Bücher sind inzwischen nur noch antiquarisch zu erwerben. Das Mittelmeer ist verführerisch. „Wenn wir von menschlicher
Read More Posted On August 1, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Von Carl Wilhelm Macke In einem Wartesaal des Hauptbahnhofes in Neapel. Der Zug Richtung Rom, nach Bologna, nach München, fährt erst in zwei Stunden. Draußen geht wieder einer jener Sturzbäche nieder, die auch im Sommer nicht untypisch sind für diese am Meer entlang wuchernde Hafenstadt. Einen kurzen Ausflug in das Zentrum von Neapel, in die verwinkelten Gassen der „Bassi“, über die der jenseits Italiens fast schon vergessene Eduardo de Filippo seine farbigen Volksstücke schrieb und einige der schönsten Filme mit Totò spielen, mehr lässt der prasselnde Regen nicht zu. Also
Read More Posted On Juli 7, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Demokratie? Nein, danke. Man muss schon auf beiden Ohren taub und blind sein, um das verbreitete Desinteresse an der politischen Demokratie nicht wahrzunehmen. Die Zahl der Nicht-Wähler steigt von Wahl zu Wahl. Der Verdruss über ‚die da oben‘ und ihre ‚Diäten‘ ist riesig. Der Glaube, dass man mit den langsamen demokratischen Entscheidungsprozessen die wirtschaftliche Krise bewältigen, die Arbeitslosigkeit abbauen, die Umweltverschmutzung verringern, die Renten sichern kann usw. usw. schwindet mit jeder Legislaturperiode. Zwar sind es – noch – nur wenige, die ihre Hoffnung auf einen ‚Führer‘, wenigstens einen ‚starken Mann‘
Read More Ich erinnere mich noch an den letzten Komparsen Gespräch mit dem sizilianischen Schriftsteller Gesualdo Bufalino (1920 – 1996) über das Kino Kurze bevor Gesualdo Bufalino im Juni 1996 so tragisch bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, hatte er noch mit dem italienischen Regisseur Franco Maresco ein Gespräch über seine ganz besondere Liebe zum Kino geführt. In Erinnerung an Bufalino veröffentlichte die Tageszeitung „il manifesto“ Auszüge aus diesem Gespräch. (Aus dem Italienischen von Carl Wilhelm Macke) Sprechen wir einmal über Ihre cineastischen Leidenschaften. Alle meine Schriften über das Kino sind in
Read More Posted On Mai 29, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Der Schneider von Ferrara Man achte immer mehr auf die kleinen Dinge, zum Beispiel auf einen Knopf. Ich suchte unlängst in Ferrara nach einem Schneider. Mit dem Fahrrad hin und her durch die Gassen des Centro Storico fahrend, fand ich endlich eine kleine Werkstatt in der Via Ripagrande. Ich fragte den Schneider, ob er an meiner Jacke eine kleine Reparatur vornehmen könne. Höflich, aber auch etwas geschäftsmäßig kühl, begann er sofort mit seiner Arbeit. Während er die Jacke in die Hand nahm, ließ ich meine Augen durch den kleinen Raum
Read More Posted On Mai 17, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Eine Welt von gestern So kritisch, oft auch pessimistisch das Buch von Joachim Fest über Italien ist, so veraltet viele seiner Beobachtungen in diesem Land sind – es nimmt einem nicht die Lust am Reisen. Auch deshalb lohnt es sich, „Im Gegenlicht“ zu lesen und nach Italien zu fahren. An Reiseführern durch der Deutschen angeblich beliebtestes Ferienland Italien mangelt es wahrlich nicht. Und darüberhinaus sind die Aufzeichnungen von Joachim Fest bereits vor gut zwei Jahrzehnten zum ersten Mal veröffentlicht worden. Aber trotzdem verdient es das Buch noch einmal besprochen zu
Read More Posted On Mai 17, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Feines Aroma des Besonderen Plädoyer zur Verteidigung der europäischen Sprachenvielfalt Wir kennen das: da sitzt man irgendwo, vielleicht an einem Urlaubsort, zusammen und will mit seinen unbekannten Nachbarn ein Gespräch beginnen. Er, der Herr zur Rechten, so stellt sich schnell heraus, ist ein Finne. Sie, die Dame zur Linken, stammt aus Spanien und wir, na ja, versuchen uns radebrechend in englischer Sprache mit den Nachbarn rechts und links zu verständigen. Man spricht über dies und das, das Wetter natürlich, über die Tour de France vielleicht, dass die Welt immer mehr
Read More Posted On Mai 12, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Qualitätsjournalismus In einer Anthologie werden große deutschsprachige Journalisten von Lessing bis Herbert Riehl-Heyse als Vorbilder für den heutigen Journalismus vorgestellt. „Der Journalist schreibt auf Wasser und ist flüchtig wie ein Schmetterling.“ Wenn dieser Satz, den der legendäre italienische Journalist Indro Montanelli immer gerne zu zitieren pflegte, uneingeschränkt richtig ist, dann könnte es eine Sammlung mit Porträts bedeutender Journalisten eigentlich nicht geben. Aber es gibt eben auch Publizisten, deren Lebenswerk einen Schmetterlingsflug überdauert und die nicht nur auf Wasser geschrieben haben. An sie will die Sammlung von Porträts erinnern, die ursprünglich
Read More Posted On Mai 12, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Differenzierter soziologischer Ansatz Reaktionen ‚des Islam‘ auf die ökonomische und politische Neuordnung der Welt unter besonderer Berücksichtigung der Situation in den westeuropäischen Metropolen. Veröffentlichungen über den Islam in allen seinen Varianten haben derzeit Hochkonjunktur. Und wenn man sich die katastrophalen Folgen der vollkommen ignoranten Außen- und Militärpolitik der Bush-Regierung anschaut, ist das Interesse an fundierter Aufklärung über die ‚islamische Welt‘ auch sehr berechtigt. Vorherrschend sind dabei aber Untersuchungen über den ‚Islam als Weltreligion‘ oder einseitig über den ‚islamischen Fundamentalismus‘. Das Buch von Foud Allam aber wählt einen anderen, eher soziologischen
Read More Posted On Mai 10, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Die Häfen der Erinnerung Adam kehrt anlässlich eines Klassentreffens zurück in seine kroatische Heimatstadt Pula und wird mit der Lebensgeschichte eines Menschen konfrontiert, der zeitlebens imaginäre Häfen erbaute. Wie bei jeder Wiedersehensfeier einer alten Schulklasse wird auch Adam Vasic bei seiner Rückkehr in die Stadt seiner Schulzeit von alten Erinnerungen an Kindheit und Jugend geradezu überschwemmt. Vom Bahnhof herkommend eignet er sich die im „Speicher des Vergessens“ früher so vertraute Heimatstadt wieder an. Er blättert langsam „im Katalog seines eigenen Lebens“. Sein Vater, seine Mitschüler, seine ersten Lieben werden vor
Read More Der italienische Paradiesvogel Vittorio Sgarbi kämpft gegen die Hässlichkeit Ein Gesellschaftsspiel: man sitzt in einer Runde von Freunden italienischer Kultur. Isst eine gute Pasta, trinkt einen noch besseren Wein. Zwei, drei der neuesten Berlusconi-Witze werden erzählt. Die Stimmung lässt einen angenehmen Abend erwarten. Doch dann fällt vielleicht nur nebenbei der Name Vittorio Sgarbi und schon lodert das Feuer auf. Una vergogna, eine Schande wettert die eine Tisch-Fraktion. Immerhin, er versteht etwas von der Renaissance, hält die andere Fraktion dagegen. Keine Frage, der Mann polarisiert wie kaum ein zweiter in der
Read More Posted On April 7, 2004By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Bewundernswert mutig Impressionistische, kompetente Reportagen einer tunesischen Journalistin von einer Reise durch den Irak. Ein Sachbuch über die aktuelle Situation im Irak zu empfehlen, ist gar nicht so einfach. Seit spätestens einem Jahr, seit der amerikanisch-britischen Invasion in dieses Land, sind die Medien randvoll mit Nachrichten, Kommentaren, Gesprächen, Hintergrundartikeln usw. Und es gibt auch bereits eine Unzahl von Buchveröffentlichungen zu diesem derzeit alles überragenden internationalen Thema. Und trotzdem sei auf den schmalen Band mit kleinen Reiseimpressionen und Reflexionen von Sehim Bensedrine ganz besonders hingewiesen. Einmal wegen der Autorin. Sie gehört
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