Posted On Februar 26, 2014By Christina MohrIn Musikmag
Durchtanzen und Durchmachen – Das Jahr fängt super an für Kathleen Anne Brien, besser bekannt als Katy B: ihr Album „Little Red“ kletterte auf Platz eins der UK-Charts! Ein solcher Erfolg war der 24-jährigen Südlondoner Sängerin mit ihrem Debüt „On A Mission“ (2010) nicht gelungen – auch wenn sie damals mit ihrem streettoughen Mix aus Dub, R’n’B und Garagefunk schon für viel Aufsehen sorgte. Tourneen mit Ms. Dynamite und Tinie Tempah machten Katy B international bekannt, die Nominierung für den Mercury Prize war quasi vorprogrammiert. Mit „Little Red“ feiert Katy
Read More Posted On Februar 19, 2014By Christina MohrIn Musikmag
Man könnte ja denken, dass über Punk schon alles gesagt, geschrieben, gefilmt und ausgestellt worden ist – aber offensichtlich ist der Bedarf an Informationen über diese Musik/Mode/Ära/Stilrichtung/Lebensphilosophie ungebrochen, wie sonst erklärt sich der nie versiegende Strom an Veröffentlichungen in jedwedem Medium? (Aside: Ich find´s gut.) Mohr Books & Music präsentiert eine kleine Produktschau, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: PUNK 45, Vol. 2 Vor einigen Wochen erschien (Buch und CD) Teil eins von „PUNK 45“, Jon Savages und Stuart Bakers Würdigung des punk-idealtypischen Formats schlechthin: der Single. Volume 1 widmete sich amerikanischem
Read More Posted On Februar 19, 2014By Christina MohrIn Musikmag
Kräftige weibliche Stimmen findet man zurzeit so einige. Die Dum Dum Girls und Peggy Sue sind zwei schöne Beispiele für starke Frauenbands, findet Christina Mohr. Allein zurechtkommen Dass KünstlerInnen einen Brief an ihr Publikum schreiben, in dem sie ausführlich die Entstehungsumstände zum neuen Album/Werk darlegen, gibt es nicht allzu oft. Kristin Welchez alias Dee Dee Penny, Chefin der New Yorker Post-Shoegaze-Band Dum Dum Girls, hat genau das getan: sie erklärt unter anderem, dass „Too True“ schon viel früher erscheinen sollte, doch widrige Umstände – vor allem Dee Dees zeitweiliger Stimmverlust
Read More Posted On Februar 5, 2014By Christina MohrIn Musikmag
Endlich wieder Mohr Music! In dieser Woche hat sich Frau Mohr ihren Weg durchs Samplerdickicht geschlagen – von Punk bis Doo-Wop. Punk: Soul Jazz Records huldigt dem Punk auf opulente Weise: Soul-Jazz-Gründer Stuart Baker und Autor Jon Savage (“Teenage”, “England´s Dreaming”) stellten das 400 Seiten starke Buch “PUNK 45. The Singles Cover Art of Punk 1976 – 80” zusammen, das das Coverartwork von Punk-Singles präsentiert – und verdeutlichen, dass die Single das angemessene Punk-Medium war, nicht das lange, nicht selten mit Füllstoff aufgeblasene LP-Format. Die ja sowieso eher antimaterialistisch eingestellten Punks
Read More Mode- und Kulturgeschichte at its best – Allen Fashion Weeks und -Blogs zum Trotz gilt hierzulande das Bekenntnis zur Mode noch immer als oberflächlich, nicht authentisch und antiintellektuell. Wer auf seine/ihre inneren Werte verweisen will, zieht sich bewusst nicht-modisch an, um jeglichen Ruch der Haltlosigkeit zu vermeiden. Aber zum Glück gibt es ja Barbara Vinken, Professorin der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Romanischen Philologie – und große Modekennerin und -liebhaberin – die in ihrem Buch „Angezogen. Das Geheimnis der Mode“ so manches Vorurteil mit verblüffenden historischen Tatsachen eben als Vorurteil überführt. Wir
Read More Posted On Januar 15, 2014By Christina MohrIn Musikmag
Spezieller Blick auf die Welt – Die Tageszeitung mit den vier großen rot-weißen Buchstaben lobt die „neue Lässigkeit der 50-Jährigen“ aus. Untermauert wird diese These mit mehr oder weniger coolen Fotos von Til Schweiger, Quentin Tarantino, Brad Pitt, Johnny Depp und Eros Ramazzotti, die alle unlängst ihre 50. Geburtstage feiern durften. Die sogenannte Lässigkeit manifestiert sich in albernen Häkelmützen, Deep-V-neck-Shirts und zotteligen Bärten – lauter verzweifelt wirkenden Jugendlichkeitsattributen, mit denen Andreas Dorau, dessen 50. Wiegenfest am 19. Januar hoffentlich und garantiert von der xxxx-Zeitung übersehen werden wird, nichts zu tun
Read More (Musik-) Bücher – Neue It´s the time of the season… um mal wieder was zu lesen, zum Beispiel. Weihnachten und die Zeit „zwischen den Jahren“ bieten sich perfekt dazu an, und rein zufällig hätte Christina Mohr hier was für Sie. Nämlich Bücher rund um Musik, Bands, DJs, Mode und Kunst von Jonnie Schulz, Jürgen Teipel und Farkas, Seidl, Zwirner. Senfkanone und Döner-Bass Wer mit den Begriffen Senfkanone, Döner-Bass, Frank The Raving Sausage und „Entfaltung“ etwas anfangen kann, gehört ziemlich sicher zu den wenigen Auserwählten, die einem Konzert der Butch Meier
Read More Posted On Dezember 4, 2013By Christina MohrIn Litmag
Die Mutter von Bridget Jones und Ally McBeal – Das Buch „Sheila Levine ist tot und lebt in New York“ ist ein heißer Weihnachtgeschenkanwärter für alle Fans und Faninnen von Bridget Jones, Ally McBeal, Sex and the City und den Golden Girls (dazu später): als der Roman 1972 im Original erschien, lagen Bridget, Carrie Bradshaw und ihre Epigoninnen noch in den Windeln, sofern sie überhaupt schon geboren waren. Sheila Levine hingegen machte damals schon den real shit durch: als brave Tochter jüdischer Eltern aufgewachsen, zieht Sheila in die große Stadt
Read More Posted On November 27, 2013By Christina MohrIn Bücher, Litmag
Schmetterling oder Nachtfalter? Das wilde Leben der Nica Rothschild. Von Christina Mohr. Vor gut sechs Jahren erschien das faszinierende Buch „Die Jazzmusiker und ihre drei Wünsche“, herausgegeben von den Kindern und EnkelInnen jener Fotografin, Mäzenin und großen Jazzliebhaberin, die Musiker wie Thelonius Monk, Bud Powell und Charlie Parker nicht nur verehrte, sondern ihnen buchstäblich ihr Leben zu Füßen legte. Nica Rothschild fotografierte gefeierte Jazzmusiker und befragte sie nach ihren drei Wünschen, wenn sie welche frei hätten. Gerry Mulligan zum Beispiel wünscht sich, hohe Töne auf der Trompete spielen zu können,
Read More Posted On November 6, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Freundinnen für den November: Perera Elsewhere, Maria Taylor und Big Fox – Leute, ich sag’s euch: dieses Mal hat mich der November kalt erwischt. Buchstäblich. Eben war noch Spätsommerfeeling angesagt mit Draußensitzen in leichter Jacke; wrumms, schon gilt „Winterzeit“ mit unnatürlich früher Dunkelheit, aufgepeppt mit Regenwetter, Stürmen und Teenagern mit Ghostface-Masken am heiligen Reformationstag (vgl. Marion Käßmanns Anti-Halloween-Lamento in der Frankfurter Rundschau). Normalerweise perlen Jahreszeitenwechsel an mir ab wie Wassertropfen auf Polyurethan, aber 2013: volles Programm Depristimmung. Ständige Müdigkeit geht Hand in Hand mit Gereiztheit und Genervtsein; es ist von
Read More Posted On Oktober 30, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Hier nun der Mitte September versprochene zweite Teil der Mohr Music-Samplerserie – dieses Mal mit Compilations, die ihren Bildungsauftrag mal mehr, mal weniger erfüllen. Frisch und tanzbar Ohne Einschränkungen empfehlenswert ist „Studio One Ska Fever“, erschienen bei Soul Jazz Records – was ja sowieso schon ein Qualitätsmerkmal ist. Das Album versammelt achtzehn Tracks aus der Frühphase des legendären Aufnahmestudios in Kingstons Brentford Road. 1963 von Clement ‚Coxsone‘ Dodd gegründet, ist Studio One das wichtigste jamaikanische Studio für Reggae, Ska und Rocksteady; Island-Records-Gründer Chris Blackwell nannte es „die Reggae-Universität“. Mit Fug
Read More Posted On Oktober 9, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Ich spreche mit Anna Calvi einige Stunden vor ihrem Konzert am 29.9.2013 im Berliner Heimathafen und bin überrascht: ihre Stimme, die live und auf Platte so unglaublich voluminös und stark klingt, wirkt am Telefon ganz zart und leise.
Read More Posted On September 18, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Interessant bei Samplern ist weniger das reine Tracklisting, oder ob der eine, lang gesuchte obskure Song drauf ist, von dem man höchstens noch die Refrainzeile erinnert, sondern ob sich über die Zusammenstellung eine Geschichte erzählen lässt – im besten Fall lernt man ja sogar etwas beim Hören; über KünstlerInnen, Labels, Stile, Städte, Mythen.
Read More Posted On September 11, 2013By Christina MohrIn Musikmag
“Das klingt ja wie Janet Jackson mit Kraftwerk!”, rief mein Mithörer, als Jessy Lanzas Debütalbum „Pull My Hair Back“ durchs Wohnzimmer schallte – der Vergleich passt zwar nicht so ganz genau, bringt aber auf den Punkt, wofür die kanadische Musikerin und Sängerin steht: für ein sehr cooles, kluges Update vom R’n’B der Achtziger und Neunziger auf Elektro-Basis.
Read More Christina Mohr hat gelesen: Journalistische Texte zu Popkultur und Feminismus von Tine Plesch, Lyrics von Jarvis Cocker und eine Reportage von Alexander Dluzak über Punk und Politik in Myanmar. Spitze Feder Als im Dezember 2005 das erste Nürnberger Ladyfest stattfand, war die wichtigste Initiatorin bereits seit über einem Jahr tot: Bettina „Tine“ Plesch starb am 4. November 2004 im Alter von 45 Jahren an den Folgen eines septischen Schocks, ausgelöst durch eine Blutvergiftung. Ein völlig unerwarteter Tod, der FreundInnen und KollegInnen erschütterte und in den deutschen Popjournalismus eine riesige Lücke
Read More Ein „Mohr Music“-Glam-Spezial zur Frankfurter Schirn-Ausstellung „Glam. The Performance of Style“ und drei Neuerscheinungen rund um Mode, Kunst und Glamour. Glam Yourself! Noch bis Ende September läuft in der Frankfurter Schirn die Ausstellung „Glam. The Performance of Style“, die zuvor in Liverpool zu sehen war. Kurator Darren Pih will anhand der Exponate – angefangen mit Bryan Ferrys und Brian Enos Bühnenoutfits über Andy Warhols Filme und Fotos von Nan Goldin – zeigen, dass Glam als popkulturelles Phänomen bedeutender und offener war als Punk. Diese Behauptung mag angesichts schriller Make-up-Kreationen auf
Read More Posted On August 21, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Manche Dinge sind beinah zu tragisch um wahr zu sein: Almut Klotz ist wenige Tage vor der Veröffentlichung des Albums „Lass die Lady rein“, das sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian „Reverend“ Dabeler aufgenommen hat, an Krebs gestorben. Dieses Interview entstand vor wenigen Wochen und ist nun ihr Abschied. Wir sind sehr traurig – und doch froh und dankbar für die tolle Musik, die Almut Klotz uns mit den Lassie Singers und ihren vielen anderen Projekten geschenkt hat. „Ich sag nur: Narrenfreiheit!“ Sechs Jahre nach dem Album „Menschen an sich“ und
Read More Posted On August 21, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Plädoyer für die Notwendigkeit von Kunst – Es ist ein Klischee und Gemeinplatz: (gute) Kunst entsteht nur durch Leiden, ein glücklicher Mensch kann keine/n tiefschürfende/n Text/Bild/Musik hervorbringen. Erfreulicherweise finden sich genügend Gegenbeispiele, aber eben auch eine gigantische Anzahl von Werken, deren UrheberInnen belegt unter Depressionen, Krankheiten, Missbrauch, Liebeskummer, politischer und/oder gesellschaftlicher Ausgrenzung litten/leiden oder schlussendlich das verdammte Leben nicht mehr aushielten und den Freitod wählten. Schreiben, singen, Musik machen, malen, zeichnen sind häufig Ventile für innere und äußere Qualen – man denke zum Beispiel an die mexikanische Malerin Frida Kahlo,
Read More Posted On August 21, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Kritisch betrachtet – (MO) Das britische Label Strut hat sich vor allem durch die Bergung verschollener Dance-Schätze einen Namen gemacht: antike Calypso-Aufnahmen, Underground-Disco, Oldschool-Hip-Hop und Afrobeat landeten dank Strut Records auch in schicken Kaffee- und Cocktailbars. Mit der jüngsten Compilation „Mutazione“ begibt sich Strut erstmals auf dezidiert politisches Terrain: WALLS-Musiker Alessio Natalizia hat 26 weitgehend unbekannte Tracks zusammengestellt, die aus einer Zeit stammen, die in Italien „anni di piombo“ (Jahre des Bleis) genannt wird. In den 1980er-Jahren sah sich Italien einer Welle internen politischen Terrors ausgesetzt, Opposti Estremismi bekämpften sich
Read More Posted On August 14, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Zwanzig Jahre in der Geschichte der Rolling Stones vergehen so schnell wie ein Wimpernschlag, zwanzig Jahre im Leben einer deutschen Indie-Band sind nicht ganz so selbstverständlich. Vor allem aber stehen Tocotronic ihren Fans nahe – seit unglaublichen zwanzig Jahren schon. Von Christina Mohr
Read More Posted On August 14, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Gleich zu Anfang unseres Telefonats widerlegt Julia Holter ein/mein Vorurteil, nämlich dass die 1984 in Los Angeles geborene Multiinstrumentalistin, Komponistin und Sängerin aufgrund ihrer klassischen Ausbildung und der kunstvoll arrangierten Songs ja ein irgendwie entrückt-weltfremdes Wesen sein muss – das Gegenteil ist der Fall. Von Christina Mohr
Read More Posted On August 14, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Es mag an meiner fortschreitenden Vergreisung liegen, dass mir doch glatt entfallen war, dass das letzte Album der Pet Shop Boys vor weniger als einem Jahr erschienen ist – ganz offensichtlich fanden Neil Tennant und Chris Lowe aber auch, dass „Elysium“ allzu gediegen geraten war, dass wehmütiges, bittersüßes Schwelgen in Altersmelancholie ohne ironische Brüche zwischendurch auch mal sein darf, aber hey, sind wir Opas oder was? Von Christina Mohr
Read More Posted On Juni 26, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Christina Mohr hat sich aller weisen Voraussicht zum Trotz an das neue Album von Black Sabbath gewagt, und kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Dabei - beim Nichtverstehen - wurde sie auch noch gezeichnet.
Read More Posted On Juni 26, 2013By Christina MohrIn Musikmag
In ihrer Kolumne beleuchtet Christina Mohr in dieser Woche eine CD-Compilation, die sich um Popmusik aus dem England der 80er-Jahre verdient macht; außerdem hat sie die Biografie von Tracey Thorn gelesen.
Read More Posted On Juni 12, 2013By Christina MohrIn Musikmag
Jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach „Volume II“ erscheint mit „Dark“ ganz unerwartet der dritte Teil von „Music of Quality and Distinction“. Die KünstlerInnen- und Trackliste ist beeindruckend. Allen Interpretationen gemein ist eine leicht düstere Komponente – weshalb das Album auch schlicht „Dark“ heißt. CULTurMAG befragte Martyn Ware, warum das Album so melancholisch geworden ist.
Read More Schlaues Buch – Erinnern Sie sich an die Donald-Duck-Story „Das Goldene Vlies“? Carl Barks schuf diese Geschichte um einen sagenhaften Goldschatz im Jahr 1955, der er in seinem unvergleichlichen Stil ein plausibles historisch-antikes Setting verpasste. Als Kind (und auch noch heute) beeindruckten mich besonders die Harpyien: unansehnliche Wesen mit Vogelkörpern und Frauenköpfen, die eklige Speisen zubereiten und dem goldgierigen Dagobert aufdrängen. Dazu kreischen und lachen sie die ganze Zeit und wirken mehr als furchteinflößend. Dass die Harpyien nicht Barksʼ lebhafter Fantasie entsprungen waren, wusste ich damals natürlich noch nicht. Irgendwann
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