All posts by Hazel Rosenstrauch

Du Feix-it Austria In Österreich kennt jedes Schulkind Franz Grillparzer und dessen Stück „Der Traum ein Leben“, das zur Schulbuchlektüre gehört (vielleicht auch nur gehörte). Ob sich Antonio Fian, den man in Deutschland auch kaum kennt, mit seinen Träumen in Grillparzers Tradition stellt, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass seit vielen Jahren, im Gefolge der österreichischen Anschlussfähigkeit an das nördliche Reich, darüber debattiert wird, ob es eine österreichische Literatur gibt, die eben nicht (nur) deutsch, sondern a bisserl mehr ist. Fian gibt Nachrichten von diesem „mehr“, in Österreich istRead More

Posted On Dezember 1, 2020By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Dezember 2020

Kristof Magnusson „Ein Mann der Kunst“

Bildungsbürgerbespaßung In Zeiten wie diesen braucht man und auch frau Aufmunterung, und die liefert schon der zweite Satz: „Dafür, dass ich in einer Branche arbeite, in der es von Platzhirschen, Zampanos und Cholerikern nur so wimmelt, habe ich es ganz gut getroffen.“ Man ahnt, es geht um den Kulturbetrieb im Allgemeinen und die Kunst im Besonderen. Hauptfiguren sind der Direktor eines privaten Museums, hochgebildet und hochbegabt, speziell für seine Auftritte vor geldgebenden Kulturpolitikern, an seiner Seite unermüdlich kunstbeflissen die Vorsitzende des Fördervereins, im Hauptberuf Psychologin, und ihr Sohn, der dieRead More
Höchste Qualität in arktischen Sümpfen Sibirien ist ein riesiges, primär mit negativen Assoziationen belastetes Land, und dann entschließt sich eine Engländerin, dort nach Klavieren zu suchen. Den Anstoß gab eine Pianistin, die sie in einer Jurte getroffen hatte. Sophy Roberts – es ist ihr erstes Buch! – reiste kreuz und quer durch das von Eis und Sümpfen, aber auch von großartigen Menschen geprägte Land und findet sowohl Klaviere wie auch hilfsbereite Menschen, außerdem kennt sie viele Geschichten, die sie in wissenschaftlicher wie in „schöner“ Literatur gefunden hat, von Anton TschechowsRead More
Multikulturelle Wahrheiten Vor fünf Jahren haben zwei maskierte Männer, die ihresgleichen als Helden betrachten, in der Redaktion des Satireblatts Charlie Hebdo elf Menschen getötet. Vor fünf Jahren wanderten knapp 900 000 Flüchtlinge von Budapest Richtung Westen, der einstige Oppositionelle Victor Orban hatte gedroht, mit Waffengewalt gegen sie vorzugehen (wird ja oft vergessen, wenn von Merkels „Einladung“ die Rede ist). Tausende hilfsbereiter deutscher und, ja, auch österreichischer Bürger konnten sich nicht vorstellen, dass diese Willkommenskultur binnen weniger Jahre als Auslöser für neuen Rechtsradikalismus gelten würde.  Im Jahr 2015 siedelt Rachid Benzine auchRead More

Posted On September 1, 2020By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag September 2020

Hazel Rosenstrauch über André Schiffrin

Rentabilität statt Qualität  Vor mir liegen zwei Werke des Mannes, der eigentlich mehr Büchermacher als Autor ist. Neu aufgelegt und schon vor zehn Jahren bei Matthes & Seitz sind die „Lehrjahre“ erschienen, es handelt von the making of a publisher. Die Lektüre fand ich so spannend, dass ich mir den Band Verlage ohne Verleger besorgt habe, der im Jahr 2000 bei Wagenbach erschienen war. Das Original des wieder aufgelegten Buchs über die Lehrjahre Schiffrins war schon 2007 herausgekommen. Das scheint lange her, zumal das Buchgewerbe sich in den letzten Jahren rasend schnell verändertRead More

Posted On August 1, 2020By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag August 2020

Hazel Rosenstrauch: Wärmste Empfehlung

Oft herzzerreißend Über Ernst Lothar „Das Wunder des Überlebens“ Auch wer schon viele Texte über das Exil gelesen hat, stößt in diesem Buch auf mehrere Wunder. Ein wundersames Leben zwischen k.u.k. Monarchie, erstaunlichem Erfolg auch noch im Exil, die Nähe zu all den Literatur- und Theatergöttern, die ebenfalls fliehen mussten (sie kommen alle vor: Franz Werfel, Joseph Roth, Robert Musil, Stefan Zweig, Hermann Broch, Jakob Wassermann, Berthold Viertel, Raoul Auernheimer, Fritz Kreisler, Sigmund Freud, bei dem er sich Rat wegen seines Problems der Heimatliebe sucht und auch Otto Habsburg, berühmteRead More
Über Hersch Mendel und die Bundisten Nach vielen Berichten in Print, Audio, TV und SM (= social media) rund um den 8. Mai unter der nun auch deutschen Überschrift „Befreiung“ besorgte ich mir ein ziemlich altes Buch: Hersch Mendel, Erinnerungen eines jüdischen Revolutionärs. Mit einem Vorwort von Isaac Deutscher, erschienen 1959, auf deutsch 1979, im untergegangenen linken Rotbuch-Verlag, der rebellischen Abspaltung von Wagenbach. Auch das sind sehr alte Geschichten. Ich hatte mich, wie oft und zuletzt in der Hannah Arendt-Ausstellung, geärgert, dass in den meisten deutschen Buße-Ritualen „Juden“ fast nurRead More
Trost, Erhellung und Ermunterung Eine Dosis Gegenmittel – von Hazel Rosenstrauch Das eine stand schon über zehn Jahre rum, hinter Glas, bei den wertvollen Büchern, noch eingeschweißt: Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen. „Der abenteuerliche Simplicissimus“. Gedruckt im Jahr 1669, in verständliches Deutsch übertragen, in der schicken Ausgabe der Anderen Bibliothek von 2009. Das lese ich jeweils abends im Bett, es ist eines der Bücher, die aktuelle Aufregungen relativieren. Ich lese von Zwist und Hader, Torheiten, Angeberei und Betrug; der Streit zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, Soldatenleben samt Mord und Totschlag sind nicht lustig, aber erheiternd. Dass die Weiber dasRead More

Posted On April 1, 2020By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag April 2020

Hazel Rosenstrauch zu Apoll Besobrasow

Das Buch ist in den 1920er Jahren in Paris geschrieben worden und handelt von … nein, es handelt nicht und erzählt nicht, sondern malt ein Bild der russischen Emigranten. Auf dem Titel steht keine Genrebezeichnung, im Nachwort wird es als Roman bezeichnet. Das erste Kapitel beschreibt Regen: „Es schien auf der ganzen Welt zu regnen, alle Straßen, alle Passanten schienen verbunden in diesem grauen, leicht salzigen Gewebe. […] Die grobe Schönheit des Weltalls schien sich im Regen aufzulösen und zu schmelzen wie in der Zeit.“ Aufgelöst und zerschmolzen ist auchRead More
Erstaunlich, was jetzt alles geht – und was nicht geht. Der Staat ist stark und die meisten Leute sind kooperativ. Das bedingungslose Grundeinkommen, BGE, wie es unter Fans und auch in der Bürokratie genannt wird, ist kein neues Thema, es gibt viel Theorie und Praxis. Ich bin keine Spezialistin, aber es gibt wohl wenige Modelle für die postindustrielle Gesellschaft, über die soviel nachgedacht und geschrieben worden ist wie über dieses BGE. Und es ist absehbar, dass – weil die virenfreie Kommunikation einen immensen Schub bekommen hat – die Digitalisierung nachRead More
Gegen den Strich gebürstet Es gibt kaum eine Menschheitsfrage zwischen Moral, Glauben und Wissenschaft, für die der Mythos von Adam und Eva keine Rolle spielt. In Zeiten wie diesen tut es gut zu wissen, dass und wie  sich Vorstellungen (neudeutsch: Narrative) ändern, auch solche, die man für ewig gültig gehalten hat. Greenblatt fängt also bei Adam und Eva an, und es ist eben ein Unterschied, ob ein Rabbiner den Anfang der Menschheit ergründet, ob frühe Christen, Kirchenväter, Schriftsteller des 17. Jahrhunderts oder Naturwissenschaftler darüber nachdenken, ob es ein Paradies und SchlangenRead More

Posted On Oktober 3, 2019By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2019

Hazel Rosenstrauch: Dissidenten

Es gibt kein letztes Gefecht  Hazel Rosenstrauch über Marko Martins Buch „Dissidentisches Denken“  Es gab Stalinisten, es gab Faschisten, kalte Krieger und Opportunisten auf allen Seiten. Und es gab und gibt immer wieder einige wenige Leute, die nicht machen, was man von ihnen erwartet. Angesichts sozialistisch genannter Diktaturen ist in den Hintergrund getreten, dass in den 1920er und 30er Jahren kritische, weltverbessernde, engagierte Künstler, Intellektuelle oder bloß junge Menschen mit Gewissen zur kommunistischen Weltbewegung gestoßen sind, weil sie sich über Hunger und Verschwendung empörten. Etliche sind dann „abgefallen“ – nachRead More

Posted On September 1, 2019By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag September 2019

Hazel Rosenstrauch über Ambiguität

Weltuntergang to go. Eine Fallstudie  Eine kleine Polemik von Hazel Rosenstrauch anlässlich Thomas Bauers „Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt“ Das Verschwinden von Apfel- und Tomatensorten, Vögeln, Insekten und Sprachen ist bereits in das allgemeine Bewusstsein eingedrungen. Hunderte Zahnpastasorten, TV-Programme, neu gezüchtete Haustiere und auch die sogenannte multikulturelle Gesellschaft sind kein Gegenargument. Das sei Scheinvielfalt, meint Thomas Bauer, der sich dem Verschwinden der Ambiguität zuwendet. Ihn beschäftigt nicht nur die Monotonisierung, sondern der Unwillen, Vielfalt zu ertragen. Als Ursachen für den Rückgang von Mannigfaltigkeit nenntRead More

Posted On September 1, 2019By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag September 2019

MARE NOSTRUM

… an der Isar Ein Hinweis von Hazel Rosenstrauch auf eine Installation von Peter Weismann Sag mir, wo die Leichen sind …Von den Isarauen zum Mittelmeer führen viele schöne Wege. Welche Umwege Peter Weismann von Nord nach Süd dabei nehmen wird, weiß ich nicht. Es ist ein umgekehrter Weg und aufmerksame Wanderer könnten auf weiß angestrichene Figuren aus Ästen oder sonstwie angeschwemmtem Material stoßen: ein zurückhaltendes, unaufdringliches Gedenken. „Im Herzen“ Münchens hat er für jeden im Mittelmeer Ertrunkenen einen Kieselstein bearbeitet, einige – wenige – mit Namen, viele tragen NNRead More

Posted On August 5, 2019By Hazel RosenstrauchIn Litmag, NATUR Special, Specials

Hazel Rosenstrauch zu den Ansichten von der Natur

Digitürliche Aussichten Es ist schon viele Jahre her, als wir in die Alpen zum Schifahren fuhren, oben, nahe am Gipfel sah man diese riesige Bergstation mit Restaurant, Hotel, Geschäften und Schikurs-Terrain. Das war noch im vorigen Jahrhundert, und meine Freundin, weder ökologisch noch religiös gepolt, fragte sich und mich, ob diese Beschädigung von – an diesem Ort so besonders imposanter – Natur, nicht doch, auch ohne Religion, Sünde sei. Inzwischen haben wir uns an derlei gewöhnt, und wir genießen den Espresso gleich nach dem Ausstieg aus der Gondel.  Alltag, GewohnheitenRead More

Posted On Juli 1, 2019By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Juli 2019

KickAss von Hazel Rosenstrauch

Jüdisches Museum nur für Juden? Der Direktor des Jüdischen Museums muss zurücktreten, weil seine Pressestelle einen Tweet empfohlen hat, in dem sich israelische Wissenschaftler zum Boykott gegen israelische Waren äußern, und dabei nicht die offizielle Politik vertreten. Gleich danach wird der Vorschlag ins Spiel gebracht, nur Juden sollten das jüdische Museum leiten (womit darauf verwiesen wird, dass Herr Schäfer kein Biojude ist). Wer wird über die Jüdischkeit bestimmen? Der Zentralrat der Juden? Oder der Antisemitismusbeauftragte? Dürfen Konvertiten? Oder Menschen, die “nur” einen jüdischen Vater haben? Müssen mindestens drei Großelternteile jüdischesRead More
Licht aus dem Süden Utopien sind – aus guten Gründen – in Misskredit geraten, Weltuntergangsszenarien haben Konjunktur. Aber auch diese Geschichte ist nicht zu Ende. Aus einer Ecke, aus der man/frau/wir/obergscheiten Intellektuellen es nicht erwartet haben, erschallt ein Ruf der Hoffnung: Der Kontinent, der für sich den „Status als Erstgeborener der Menschheit“ in Anspruch nehmen kann, sucht einen eigenen Weg – jenseits des Wettstreits, „in dem die Nationen sich verächtlich anschauen, um zu ermessen, wer am meisten Wohlstand angehäuft hat“ hat, und die „in ihrem verantwortungslosen Vorgehen die gesellschaftlichen undRead More
Der Entlarver Über Jan-Christoph Hauschilds „Das Phantom“ – eine Replik B. Traven ist 50 Jahre tot, also erinnert man sich. Der Autor seiner neuesten Biographie hat, wie er in einem Interview betont, die „letzte offene Lücke im Leben des geheimnisumwitterten B. Traven“ geschlossen, er fand „genau die Bindeglieder, die noch fehlten, um die Sache wasserdicht zu machen“. Für Jüngere, denen der Name, genauer gesagt, das Pseudonym, nicht vertraut ist, sei erwähnt, dass B. Traven in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts und noch lange nach dem 2. WeltkriegRead More
Wieso kennt das keiner? Wiederentdeckt: Günther Birkenfelds großer Nachkriegsroman Das Buch erschien 1955 und ist untergegangen, es passte wohl nicht in den Zeitgeist. Nur meine 90-jährige Freundin Katja erinnert sich, dass sie es als junges Mädchen mit Freude und Gewinn gelesen hat. „Viel gab es ja damals nicht!“ Der verdienstvolle Verlag „Das kulturelle Gedächtnis“ hat es neu aufgelegt, hübsch gebunden, mit einem aufschlussreichen Nachwort versehen, und mit einer Danksagung, die vermuten lässt, dass es allerlei Unterstützung bedurfte, damit es erscheinen konnte.  In den 50er Jahren passte es wohl nicht inRead More

Posted On Februar 3, 2019By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Februar 2019

Karel Poláček: Die Bezirksstadt

Trügerisches Idyll Hazel Rosenstrauch über ein Buch mit Nachhall Es gab einmal eine Zeit, die nicht gerast ist. Oder wie es in Karel Poláčeks Roman heißt: „Die Bezirksstadt ist mit Zeit angefüllt wie die Scheuern des Pharaos. Sie vergeht nicht.“ Wer wissen will, wie das war, „als man noch wusste, was sich gehört“, ist in der tschechischen Kleinstadt vor gut hundert Jahren gut aufgehoben. Dort sind die Häuser „dickleibig wie Buchteln“, das Personal ist übersichtlich, die Adjektive klingen vertraut und vertrauenserweckend: die Ziege ist störrisch, der Fluß fließt träge, FrüchteRead More
Erziehung der Gefühle 4.0 In den letzten zehn Jahren, lese ich, hat sich der Wunsch junger Menschen nach Geschlechtsumwandlung vervielfacht: Zehnmal, hundertmal, zweihundertmal so viele Jugendliche wie davor glauben bzw. fühlen, im falschen Körper zu leben. Sie gehen in die Klinik und wollen sich mit Hormonen und Chirurgie richten lassen. Und, so geht der Bericht weiter, ein Arzt wird skeptisch. A geh, da schau i ja, wie man in Wien sagt.[1] Mit den Möglichkeiten wachsen die Bedürfnisse. Als ich jung war und mich nicht wie ein Mädchen benahm (das istRead More
Keine Ruhe nach dem Sturm Nicht immer, aber oft lasse ich Bücher zum Thema ’68 links oder rechts liegen, zumal wenn sie von selbstgewissen weißen alten zufriedenen Männern stammen. Dieses ist anders und, wenn ich richtig recherchiert habe, in der 3. Auflage erschienen. Wie der Name sagt, ist Ulrike Heider eine Frau, aber das alleine genügt bekanntlich nicht, um differenziert, genau beobachtend, farbig, aus der Distanz und trotzdem mit heißem Herzen zu schreiben. Vor allem: unideologisch, der genauen Beobachtung mächtig. Sympathisch ist das Buch schon, weil Heider nicht für K-Gruppen,Read More
Verlieren sortieren? Hazel Rosenstrauch über einen arg vermissten Menschenschlag: die Weltverbesserer der alten Art Den Verlust von Schlüsseln, Geldbörsen, Liebhabern und Freundinnen könnte ich mit Sternchen à la Hotelqualität ordnen, dabei bekämen letztere 5 *****. Sobald es um den Tod lieber Menschen geht, versagt diese Ordnung. Es gibt Verluste, für die ich, angelehnt an Stiftung Warentest, Noten erfinden könnte – 1 – 5,5. Aber bevor ich darüber nachdenke, was mir alles gestohlen bleiben kann, erinnere ich mich an eine Weltsicht, die es nicht mehr gibt und deren Verlust mir gelegentlichRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018, KickAss

KickAss: Political correctness

Von aufgeräumter Geschichte Hazel Rosenstrauch will lieber gar nicht erst anfangen … Neulich brachte mir eine Freundin einen Zeitungsausschnitt, es geht in dem Artikel um Christian Peter Beuth, Wirtschaftsreformer im Preußen des frühen 19. Jahrhunderts. Nach ihm ist eine Hochschule, eine Straße, auch eine Lokomotive benannt. 1981 prangte er auf einer Briefmarke, ein fescher Mann, der, wie ich in dem Artikel erfahre, als Manager, Kommunikator, Wissensvermittler auf vielerlei Wegen (unter anderem mittels Industriespionage) half, die preußische Wirtschaft in die Moderne zu hieven. Nun hat ein Forscher Dokumente gefunden, dass derRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Hazel Rosenstrauch gratuliert Martin Pollack

„… vielleicht ist es an der Zeit, wieder anzufangen“ Schon lange wollte ich über das andere Österreich schreiben, Gründe für eine Suchbewegung, oder sagen wir lieber Herausforderungen, gibt es ja genug. Aber wo anfangen? Kurzes Überlegen … und schon bietet sich eine würdige Gelegenheit: Martin Pollack, der sich früh und immer wieder mit Osteuropa, speziell Polen, mit Galizien, mit kontaminierten Landschaften – und mit seinem Nazi-Vater – beschäftigt hat, bekommt einen (nicht seinen ersten) Preis.    Ich hole den dicken grauen Band einer Zeitschrift aus meinen Bücherstapeln, sie trägt den –Read More

Posted On September 16, 2018By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag September 2018

Hazel Rosenstrauch: Reise nach Polen

Der wichtige Unterschied Nach einem Abend am Warschauer Marktplatz und einer Reise durch Ostpreußen Von Hazel Rosenstrauch Ich war mehrmals in Warschau, aber das war noch zu sozialistischen Zeiten. Die kühnen Hochhäuser rund um den Bahnhof gab es damals noch nicht, auch keine Konsumtempel samt glitzernder Reklame von deutschen und amerikanischen Firmen. Die wiederaufgebaute Altstadt hat bereits Patina angesetzt. Der Marktplatz, von dem nach dem Wüten nicht nur der SS, auch der Wehrmacht, nichts mehr übrig war, sieht aus, als wären die Häuser aus dem 17./18. Jahrhundert, Renaissance und Barock.Read More