Samstag, 9. August 2014

T.E.D. Klein

T.E.D. Klein sagte einst: "Ich gehöre zu jenen Leuten, die alles unternehmen würden, um nicht zu schreiben. Alles."
Für einen Autor, der sein Metier so sehr beherrscht, wie er - was er in vier Novellen und einem Roman grandios aufzeigte - ist das eine merkwürdige Aussage. Außerdem war er als Herausgeber des "Weird Tales" Magazins (1981-1985) ein Kenner des Metiers.
Seine Erzählstimme ist kraftvoll, elegant, mit einem feinen Gespür für Humor.  Mit ein, zwei Ausnahmen sind seine Figuren skizzenhaft. Wie Lovecraft, der auf eine Figur weniger einen Pfifferling gab als auf die Geschichte, geht es Klein um das Erzeugen von Atmosphäre. Klein stürzt zwar nicht so kopfüber in das Entsetzen wie Lovecraft, liefert aber überzeugende Beobachtungen ab, welche die Geschichten ein ums andere Mal deutlich über das Pulp-Niveau hinaustragen.
"Dark Gods", dt. "Verschwörung der Götter", vier erstaunliche, an Lovecraft orientierte Novellen, erblickten 1986 den Zirkus des Marktes. Bis heute stellt diese Veröffentlichung eine der besten Storie-Sammlungen dar, die ich kenne.
Im biographischen Vermerk auf der Rückseite des Buches stand, daß er an einem weiteren Roman arbeite, der allerdings nie geschrieben wurde. Viking Press kündigte für 1989 "Nighttown" an, mehr als diese Anküngigung wurde jedoch nie davon gesehen. Es sieht so aus, als habe Klein nur noch einmal etwas geschrieben, nämlich das Drehbuch für Dario Argentos "Trauma". Eine wirkliche Erklärung, abgesehen von dem oben erwähnten Zitat, ist dafür nicht zu finden.

The Ceremonies (dt. Morgengrauen) 1984
Dark Gods (dt. Verschwörung der Götter) 1985

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