Montag, 29. Dezember 2014

Stahlmontur

hätten wir uns berührt hätten
wir uns anders betrachtet hätten
uns gesehen. Warum bist
du zur Sonne gekommen geschmolzen

einmal im Rhythmus der Straße
angekommen treiben flächendeckende
ungedeckte Gullideckel Wasser hinab
in den Stall
fernhausende Gestalten jubeln :
"Jubilee – und mir noch etwas Milch !!"
als wäre die Erschütterung ein gerngesehner
Gast. Warum bist du …
Kind asfaltener Schwärze. Montur
aus Stahl

Harry Clarke : 50 Watts

hätten wir uns berührt hätten
wir uns anders betrachtet hätten
uns gesehen. Warum bist
du zur sonne gekommen geschmolzen
einmal im rhythmus der straße
angekommen treiben flächendeckende
ungedeckte gullideckel wasser hinab
in den stall
fernhausende gestalten jubeln :
“jubilee – und mir noch etwas milch !!
als wäre die erschütterung ein gerngesehner
gast. Warum bist du …
kind asfaltener schwärze. Montur
aus stahl
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Panazee aus alten Büchern

wir destillieren uns ein Universal=Panazee
crepusculum matutinum : die Morgendämmerung der alten Bücher, Rhythmus von Systole & Diastole
: und wenn hinter all den Stürmen der Aether reitet ? Das riesige Gesicht, der halbgebrochene Zahn ?

Samstag, 27. Dezember 2014

Der Ko(s)mische

ein Duft wie in der Dallmayr=Stube der Therese Randlkofer : Kaffa in Äthiopien (der blaue Elephant hält inne), psychotrope Wirkstätte : Geküchel. Ich ahme mich nach im Schnee, durch den ich Quarkkuchen balanciere / ein haariges Mittel erwartet mich (ich hätte ja nachwievor gerne eine Wasserwelle, die so beschissen an mir klaftert, daß ich mich verstecken müßte). Ziemlich nachtaktiv & ich muß mich wieder in den Morgen schrauben - aber so ein Bett ist einfach zu... und das zu jeder Zeit (überhaupt : Zeit !)
Schreibmaschine, Bett, Bibliothek (und natürlich Vinyl !) / Hausanzug : meine Morgenmäntel abgetragen, ich bekomme nahezu jeden Tag Buchlieferungen; man schämt sich ja so halbnackt die Tür aufzumachen (bin ja keine nackt=berechtigte 20 mehr (ja, und 30 natürlich auch nicht). Man sollte gar nicht so schockiert sein : "Der 'Komische' ? Wohnt da oben, das Paket könnense aber auch mir geben !"

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Messer Gabel Leffel

werde etwas kochen (und sie nam einen teig und knettet und sods fur seinen augen und kocht im ein gemüse), ich weiß noch, wie am Besteck ich hing (Messer Gabel Leffel) das mir erst richtig Eßlust machte, weil die visuelle Laune mit der olfaktorischen etwas durcheinander ging; es war (und wir stopften uns Knödel in den Muhnd) ein regelrechtes Dampfen, Jackie & Goldie hießen die beiden Sittiche,
 man nehme : und würfle alles in den Tiegel, laß es richtich schwappen & murren & brödeln / Lor Beere / Wach Holder /  Cardamamsel zitzel litzel
aber sie sprachen nicht und wir begruben sie bei den jungen Kiefern. Vielleicht fehlt DAS & das waldgrüne Schneidbrett, in dieser Küche zu viern. ›Die Allegorie ist die Paraphrasierung eines bewußten Inhalts‹, steht auf den Schuppen eines Karpfens zu erkennen, mehr leuchtet nicht ein, mehr Flecke giebt es nicht, mehr Tisch mehr Bein. Im Sitzen wird der Magen schlapp, ich habe herausgeschmeckt was Du kochen wolltest, habe den Geruch gespürt, der aus dem Wasser schwappte auf zarte Teller, angereicherte Biester, der Salat blüht in den Schaalen, viel Nelke (in den Apfel gesteckt) / danach ging jeder seiner Wege / innen=außen. Poliertes Silber = Das Besteck mit den schwarzen Griffen

Dienstag, 23. Dezember 2014

Spukhafte Fernwirkung

von diesen Erlebnissen habe ich mir Skizzen gemacht, das ist eine Salzwunde, so weit bin ich so weg bin ich, so wirklich falsch geboren, aber in der richtigen Mutter angeschwemmt, die sagt : 'Mein Kind' & die ersten Jahre im Schilf einer Obhut mit Weih Nacht die mit Glocken beginnt & diesem typischen Zimt Nelke Kardamom. In einem Gewirr stecken Säfte fest, Disteln durchreißen nadelstichig die nahe Umgebung, Trampel=Pfad, Trampel=Erschütterung, Schritte offener Sohlen, behuft weiterziehen. Nirgend Ziel. Nirgend=Beginn. Thal hinter Wildnis. Alle Gleichzeitigkeiten in Glockenblumen schwenken. Die Welt eine Theorie aus Zufall, der schöne Tod ein Gebein im Kleid, Humor ein Rauschen der Silben; die Sprache erstickt : Teerkotze an den Lippen haftet, Zungen vergeudet. Ein letztes Atom, ein letzter Blick über ausgerenkte Schulter. Der Nebel folgt. Meine Haut strafft sich Tag & Nacht wie etwas Klee, die Weichheit die Form, vergessen ist nicht 1 Jota. Vergessen ist nicht 1 Fenster : was Draußen war, was Drinnen ist : anderswo, zu jeder Zeit & das Ticken der (Ur=Uhr)
Thal hinter Wildnis, Kot abdichtet der Häuser Fud. Konzert für JazzTrompete & Einhorn, ein Mündel wippt auf einem Stab, Brennholz so weit das Auge /
Die ausgegorenen Eventualitäten, spukhafte Fernwirkung zwischen den Quantentheilgen. Ob ich das jetzt 1 Schnipsel der ich bin gebrauche, ob es 1 Ort dafür giebt, neu begegnet, Wasserstraßen hinein ins Herz der Finsternis (& sie weideten ihn aus, bevor sie neues Leben in ihn thaten).
Sie trat durch die Thür : mein GOtt ! So viele Universen wie's hier giebt, hab' ich ja noch nie gesehn !

Freitag, 19. Dezember 2014

Federwechsel im Nachtkostüm


Im Februar nach Weimar

Ich denke bei Weimar - und das ist das Eigentümliche - nach wie vor an unsere Hauptstadt. Bonn war es für mich genausowenig wie es Berlin je sein wird, weil ich an Geistesgeschichte messe. Meine Zeitrechnung ist eine andere, meine Ansichten ohnehin anachronistisch. Die Welt zu beobachten, bedeutet, den Tod zu beobachten. Wir können nirgendwohin fliehen, seitdem die Erde eine Kugel ist.


Donnerstag, 11. Dezember 2014

Mäuseleichen

Kränkele vor mich hin; kränkele und kränkele. Mir scheint zu vieles einerlei zu werden / zu sein. Ich häkele sporadisch an meiner Masse an Texten herum, was Neues will ich überhaupt nicht mehr beginnen. Mich fasziniert auf bösartige Weise, wie ich am Liebesten überhaupt nichts tue. Trotzdem: wieder und wieder das eine Stück : Wie täuscht uns das Leben, wenn neben der strauchigen, süßen Himbeere der Kadaver eines Eichhörnchens liegt, wenn schnurrend die Katze im Stroh auf ihren Mäuseleichen thront. Wie täuscht uns das Leben, weil wir uns gerne täuschen lassen. - s a n d s t e i n b u r g

Dienstag, 9. Dezember 2014

Nachtkrapp (alternatives Intro)

In dieser Kammer stattete sie ihn mit Federn aus, die von verschiedenen Vögeln stammten. Das nahm sie nicht so genau, Federn sind Federn, umso tiefer sie ins Fleisch versenkt werden konnten, desto besser waren sie geeignet. Anfangs hatte sie Widerhaken hineingeschnitten, markte aber dann, daß es besser war, die Enden zu erhitzen, bis sie sich krümmten und schmolzen. Sie bohrte die Löcher vor, in die sie dann die heißen Federkiele steckte. Das Ergebnis war atemberaubend.

Montag, 1. Dezember 2014

Reprise einer Menge Nacht

Foto: Gilbert Garcin

Auch der Seelendienst, den ich heute nacht spendete, ist ein Gefäß meiner Tugend; ich stehe nicht ohne Grund über mir. In dieser verblüfften Haltung warte ich auf die Antwort (ein Echo), die (das) stets in mir lauter wird. Ich kann mich nur dann irren, wenn ich nachdenke, das Irren zum Irren mache. Ich beobachte, wie sich die Seile des mir Erzählten rühren wie jenseitige Stricke (ohne das gesetzliche Hier). An diesen Webebalken hangeln sich die Figuren entlang. Da es meine Stricke sind, kenne ich ihre exakte Länge. Heute nacht war ich hellsichtig (es funktioniert nur im metallischen Mantel der Nacht), weil ich aus dem Zustand des Einschlafens gerissen wurde, da war es drei - jetzt ist es viereinhalb, die frühen Vögel proben ein erstes Gespräch über erster Frühbeute. Nicht selten bemerke ich an mir den Reiz, den Übermüdung ausübt, in einer zweiten Nacht ohne wellenförmige Schlafphasen. Sie stand mit geröteten Augen im Raum, der Hund erweckte die Gläser, die sich mit Wasser füllten. Rate mir! – und sie lehnte den Kopf und ich riet; Beruhige mich! – und ich rührte Ruhe an wie dickes nasses Fell. Um Sieben weckten mich die Träume, die in die beiden Schlafkissen gefallen waren, weil ich sie, entkräftet, nicht zu halten vermochte.