Freitag, 9. Januar 2015

Aurelia

Bild: Corinne Bayle
















dédié Gérhard de Nerval

Er hing an seiner Laterne in der
Gasse, auf die viele Türen
Hinaustreten wollen,
In einer dicken Dunkelheit,
Die er sonst durchschwamm.
Ob sein Röcheln ein Seufzen war.
Ob sein Zappeln ein Gehen war.

Niemand kannte seine Kleider am
Nächsten Tag, aber den Knoten
Nannte man beim Namen,
Besuchte seine Hinterbliebenen,
Um ihnen Geld abzuluchsen,
Weil er falsch gebunden war.

Die Irrenhäuser setzten Halbmast,
Halbe Betten, halbe Brötchen,
Halbes Leid.
Das Manuskript der Aurelia hing
Aus seiner Tasche und ein
Bleistift, mit dem es nicht
Geschrieben war, sein blaues Gesicht.

Einer ging auf die Knie und
Betete ihn an, aber er
War schon im Haus hinter
Zusammengeschweißten Lanzen,
Erinnerte sich nicht an sich.

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