Samstag, 23. Mai 2015

Kurze Notiz zur New York School of Poetry

Die New York School of Poetry wurde etwa um 1960 als solche bezeichnet, um Dichter wie John Ashbery, Barbara Guest, Kenneth Koch und Frank O'Hara zu einem Deutungskreis zusammenzufassen. Obwohl die New York School of Poetry niemals wirklich eine Schule war, etablierte sich der Name, der als Etikett für eine Generation amerikanischer Dichter von Bernhard Meyers als Gegenpol zur New York School of painting gewinnbringend für die Presse aufgewertet wurde. Meyers stand seinerzeit der Tibor de Nagy Gallery vor und sah wohl in den stark vom Surrealismus, Modernismus und dem abstrakten Expressionismus beeinflussten Dichtern eine Gemeinsamkeit, die es zu etikettieren galt, obwohl die dort zusammengefassten Dichter durchaus erhebliche Unterschiede aufwiesen. Hinzu kommt, dass der berühmteste unter ihnen, John Ashbery, zu jener Zeit in Frankreich lebte.
Tatsächlich aber pflegten die New York Poets intensiven Verkehr mit Künstlern wie Jackson Pollock und Willem DeKooning. O'Hara arbeiteten für das Museum of Modern Art; Ashbery und James Schuyler schrieben Kritiken für Art News. O'Hara bezog seine Inspiration durchaus von Künstlern, was zwei seiner Gedichte bezeugen: "Joseph Cornell" und "On Seeing Larry Rivers’ Washington Crossing the Delaware at the Museum of Modern Art.” Sein Gedicht “Why I am Not a Painter” beeinhalten die Zeilen “I am not a painter, I am a poet. / Why? I think I would rather be / a painter, but I am not.”

Eine zweite Generation der New York School poets etablierte sich in den 60ern. Dazu gehörten Ted Berrigan, Ron Padgett, Anne Waldman, und Joe Brainard. Sie alle waren ebenfalls von der Kunstszene beeinflusst. Diese Szene wuchs in New York, downtown, heran, einhergehend mit der Dichterorganisation St. Mark's Church.

Die New York School beeinflusst noch immer die Dichter, die heute schreiben und gilt als die letzte Avantgarde. Selbst in Deutschland, einem Nachzügler jeglicher literarischer Entwicklung, wurden zuletzt Ashberys "Flussbild" oder Kenneth Kochs "Frischluft" übersetzt (ersteres im Original 1991 erschienen, zweiteres 1979). Erhältlich bei Luxbooks, die unter ihrer Rubrik "amerikana" den Anschluss wahren.

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