Donnerstag, 4. Juni 2015

Ocean Avenue 112

Das Haus ist eine Persönlichkeit
wie du, wie ich.

Lebt das Haus also in uns, wie wir
glauben, in ihm zu leben?

Sind unsere Zimmer bewohnbar,
und ist der Staub der Rest, der
von Sekunden übrig blieb?

Der Knopf, der noch dort liegt, hat einst
geschlossen Jackentaschen
gegen Hände, die am Suchen waren.

Das ist der Tod, aber er vollzieht sich nicht,
bleibt so lang allein, bis er aufgelöst in
allem schwimmt, über allem schwebt,
seine Larve ist Kaminholz, geschminkt.

          Kannst du mich erkennen, auch wenn
          nichts mehr übrig ist von diesem Ort,
          nichts mehr übrig ist von diesen Spuren,
          ausgelegt, um mir zu folgen, in den
          selben Traum von einer Nacht,
          schlaflos durchwacht, eine Aubade angestimmt?

          Kannst du mich also erkennen, wie
          ich Jahrhunderte niederlege, tief in das
          Polster greife, um ein weiteres Stück
          von mir daraus hervorzuholen? Noch
          sieht der Tag mich nicht erwachen, sieht
          dich niemand aus meinem Zimmer
          kommen. Du könntest bleiben, schließ
          die Tür.

Ich komme aus Feenlanden,
dort rührt sich kaum ein Zweig,
kein Wasser fließt,
kein Brunnen löscht
der Erde Durst

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