Fellgemenge im Feldgefälle
Aktuell auf intellectures ein Interview von Thomas Hummitzsch mit Dietmar Dath:
TH: Ihre Romane leben von einem hohen Maß an Wortschöpfungskreativität, entsprechend ist dies auch bei Feldeváye der Fall. Da wird latinisiert, gräzisiert, anglisiert, Begriffe werden aufgebrochen und mit Versatzstücken von Fachtermini gemixt. Folgen Sie dabei einer Rezeptur, die sie ihren Lesern an die Hand geben können, um sich den Sinn von Ausdrücken wie Padurn, Lapithen, Mennesker, Prodniki oder Tafelexperiment zu erschließen oder sind das Phantasie-Namen, die die Lesenden hinnehmen sollen?
DD: Die Pädagogik der Scientology-Sekte sagt, man soll jedes unbekannte Wort sofort nachschlagen. Das ist geistlos und unrealistisch; man lernt Wörter in Wirklichkeit aus Zusammenhängen. Diese Zusammenhänge werden im Verlauf meiner Bücher für die ungewohnten Wörter immer dichter, ich hoffe, das zündet – es ist jedenfalls wichtiger als die Wortherkunft.
TH:Was hat es mit den im Roman als »Ordnungskategorien der Welt« beschriebenen Begriffen Kreb, Kren und Kar, Cerrem, Cek, Reke und Semta auf sich?
DD: Das alles sind Begriffe aus der Mathematik der Storema, also einer nicht-menschlichen Zivilisation. Die meisten dieser Begriffe werden im Buch ansatzweise übersetzt, aber natürlich gibt es keine wörtlichen Entsprechungen – die gibt es ja schon in der irdischen Mathematik zwischen zwei Sprachen nicht immer exakt, wo etwa »Number Field« auf deutsch »Zahlkörper« heißt.
»FREIBURGER ANDRUCK«: am Freitag, 24.10.2014, 19:00 Uhr liest Dietmar Dath im Literaturbüro Freiburg.
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