All posts by Brigitte Helbling

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 DER HIMMEL, DAS WETTER – – durchwegs sonnig, das Surrealste in dieser irrealen Zeit, mal kälter, mal wärmer, aber immer Sonne, oder doch immer wieder – Sonne… „Wie hält ihr das aus in Hamburg, mit dem ganzen Regen?“ – Fragen von damals, davor, als unsereins noch herumfuhr in der Welt. Natürlich regnet es im Norden sehr viel weniger, als die sich das so dachten. Jetzt aber, vor Ort, seit Wochen jeden Morgen dieser Frühling, heiter besonnt das heimlifeiße Auffächern von Blättern an den Bäumen, undRead More
Sprachverlust 3 oder „Why I Write“   Brigitte Helbling über Sprachverlust, Renitenz, Kulturwechsel, Englisch und „Hochdeutsch“ – und über die Lust des „writers“, Worte auf dem Papier herumzuschieben (Joan Didion).   Hin und wieder frage ich mich, ob ich auf Englisch schreiben sollte. Die potentielle Leserschaft wäre wesentlich größer, die schriftstellerische Konkurrenz allerdings auch. Und warum sollte ich mich nicht auf sie einlassen? Auf Englisch würde ich innovativ und mutig und unvergleichlich relevanter daherkommen als auf Deutsch, eine Sprache, die sich vor allem dazu eignet, Landschaften zu beschreiben. Und Innenräume.Read More
  A Country for Old Men von Brigitte Helbling     Im Januar 2018 waren sie überall, zumindest kam es mir so vor. In Cafés, in Theatern, in Ausstellungen, an den Hauswänden… Es war nicht so, als hätte es sie davor nicht gegeben. Sie waren nur augenfälliger, sie nahmen weit mehr Raum ein. Lag es daran, dass mein Farsi endlich einigermaßen alltagstauglich war? Schließlich waren diese alten Männer schon bei meinen ersten Besuchen im Iran da gewesen, genauso wie der Staat, für den sie einstanden, ob aus Notwendigkeit oder ausRead More

Posted On Dezember 6, 2017By Brigitte HelblingIn Klassiker Special 2017, Litmag, News, Specials

Trina Robbins: Pretty in Ink

Brigitte Helbling Action & Glamour & die allerneuste Mode Ein Überblick über nordamerikanische Comic-Künstlerinnen ab 1896 1895, als Outcaults mit  seinem Yellow Kid („Down in Hogan’s Alley“) auf den Seiten des New York World den modernen, US-amerikanischen Massencomic einläutete, waren nicht nur eine Menge Herren, sondern auch junge Damen mit Portfolios unterwegs, um ihre Illustrationsdienste Zeitungen und Zeitschriften anzubieten. An dieser Stelle in der Geschichte setzt Trina Robbins’ Studie „Pretty in Ink“ an, um in Wort und vielen rauschenden Abbildungen dem weiblichen Kreativ-Anteil am nordamerikanischen Comic-Strip und Comic-Book-Business (bis 2013)Read More

Posted On Juli 5, 2017By Brigitte HelblingIn Allgemein, Bücher, Litmag, News

J.D. Daniels: Die Korrespondenz

J.D. Daniels: Die Korrespondenz, übersetzt. Blind John, still dripping rain from his trip to the ATM, offered me a hundred dollars to let him go down on me. “I think you’re in the wrong bar,” I said. “Maybe you are,” he said. Hier das Beispiel einer diskreten Übersetzung. Die deutsche Ausgabe von J.D. Daniels Essay-Band „Die Korrespondenz“ überträgt den Austausch in einer Bar wie folgt: In dieser Bar bot mir Blind John, noch regennaß vom Gang zum Geldautomaten, hundert Dollar an, wenn ich mit ihm ins Bett ginge. „Du bistRead More
[Surinam caiman (probably Paleosuchus palpebrosus) biting South American false coral snake (Anilius scytale)] [Maria Sybilla Meriaen Over de voortteeling en wonderbaerlyke veranderingen der Surinaemsche insecten] , Transfer engraving, hand-colored , 1719 , Merian, Maria Sibylla, 1647-1717 Sluyter, Peter, 1645-1722
  HIER GEHTS REIN! INS Special ESSAY Special von Brigitte Helbling   Oder sollte ich besser vom „Geist der Essayistik“ sprechen? Essays, wie sie heute im deutschsprachigen Literaturraum hochgehalten werden (etwa in Reclams „Der Essay“ von 2012), sind in erster Linie kenntnisreiche Vorträge, mit Ausdauer erjagtes Wissen, das mit großzügiger Geste ausgeteilt wird. Selbst überraschende Einsichten führen hier hauptsächlich zu weiteren Ansichten. Der Suchvorgang als Gegenstand der Erzählung interessiert wenig. Diesen Essayisten geht es darum, Ergebnisse zu liefern. Ich mag aber die Obsessionen, die nicht unter einem Faktenberg begraben werden,Read More

Posted On November 2, 2016By Brigitte HelblingIn Litmag

Brigitte Helbling: Wie ich lese, was sie sind. Essay über Essays.

Wie ich lese, was sie sind. Essay über Essays. 30 Jahre The Best American Essays, Diversität als Prinzip, Essays übersetzen, Cowboypredigten, Heimat als Kaleidoskop, Essays wiederlesen, Der Essay als Heiratsschwindler, Die Paradiese des Gedankens. Behalt einfach die Kontrolle. Und versuch, nicht zu oft zu lügen. Charles Bowden, TORCH SONG. Seit 1986 erscheint jährlich beim Verlag Houghton Mifflin die Reihe The Best American Essays. Jeder Band enthält 25 herausragende Essays aus den aktuellen Publikationen amerikanischer Zeitungen und Zeitschriften und Online-Portalen. Ein wechselnder Gastherausgeber trifft die endgültige Auswahl aus einer Vorauswahl vonRead More

Posted On November 2, 2016By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag

Jens Balzer: Pop. Ein Panorama der Gegenwart

You name it, he hates it Neues vom Pausenhof: Jens Balzers POP ist eine höchst anregende Lektüre. Musik, Platten, Konzerte: Wie beschreibt man etwas, das sich den Sprachbildern immer entziehen will, in diesem Fall (Pop)Musik als Hörerlebnis, Konzertsäle als Körpererfahrung – dieser eine Beat, Bass oder Hook-Line, der sich unversehens in dein Rückenmark, deinen Unterleib bohrt? Jens Balzer ist ein Meister dieser Kunst. Er betreibt sie seit Jahren mit hohem Unterhaltungswert, vorwiegend in der Berliner Zeitung und Rolling Stone. Entnervte Leser (die aber nicht aufhören, ihn zu lesen) schmähen seineRead More

Posted On April 1, 2016By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag, News

Comics: Jul Gordon: Le Parc // Sascha Hommer: In China

Wunderschön und ziemlich fremd: Zwei neue Comics von Jul Gordon und Sascha Hommer von Brigitte Helbling Neulich schaute ich einem Freund zu, wie er sich in Jul Gordons Comic „Le Parc“ verliebte. Er schlug das Buch auf, sah sich den Park aus dem Titel in nächtlicher Großaufnahme an. Blätterte weiter, hielt ein bei der Panel-Serie mit gymnastischen Übungen. Pause. Beschleunigung in Richtung hinten, im mittleren Tempo zurück, Vollbremsung bei der Doppelseite, auf der sich ein Rollstuhlfahrer in pointillistischem Schlaf verliert… „Wer ist das? Wo hast du das her?“ Ich erklärteRead More

Posted On Februar 1, 2016By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag

HAM.LIT-Special: Anke Stelling: Bodentiefe Fenster

Schau dich nicht um, Kassandra geht um – In diesem Roman wird selten gelacht. Mütter nehmen sich nicht frei und gehen abends einfach mal aus, ins Kino oder ins Konzert, mit Nichtmüttern oder Mitmüttern, Arbeitskollegen, Sportkollegen, Nachbarn… Stattdessen sorgen sie sich um die eigenen Kinder, sind genervt von den Kindern der andern. Auch die Freunde geben Anlass zur Sorge, und mehr noch die Freundinnen, jede auf ihre Art dabei, direkt in den Abgrund zu schlittern. Sandra, die Erzählerin in „Bodentiefe Fenster“, weiß das. Sie spricht unablässig davon. Der Kindername „Kassandra“,Read More

Posted On Dezember 5, 2015By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag

Augenzeugenbericht: Impossible Comic-Lesung

Impossible Comic-Lesung: Walt Disney trifft Carmilla unter Palmen in den Weiten des Universums. Im Rahmen einer Vorveranstaltung des Comicfestivals Hamburg lasen vergangenen Sommer vier junge Comiczeichner in einem Plattenladen im Schanzenviertel aus ihren Comics. Anlass, sich das Format näher anzuschauen – „Comic-Lesung“: qu’est-ce que c’est? von Brigitte Helbling „WEißT DU, MEIN JUNGE, DIE ASTRONOMIE KANN AUCH AUCH SPANNEND SEIN.“ (Vismann: Nomaden) Der erste war Jan Vismann. Zeichner aus Hamburg, Mitarbeiter bei Luks, eine Comiczeitschrift aus dem Hamburger HAW-Studenten-Zeichnerbecken, die sich vor kurzem mit Crowdfunding bereits ihre zweite (von bisher vier)Read More

Posted On November 4, 2015By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag, News

Essay: Die zehn besten Comics…

Die zehn besten Comics die mir gerade so einfielen. Von Brigitte Helbling. Die Bücherfrauen Stuttgart luden mich ein, über Graphic Novels zu reden, und natürlich sagte ich zu. Die Veranstaltung fand in der neuen Stadtbibliothek statt, und auf dem Weg dorthin erzählte mir eine der Bücherfrauen, eine Buchhändlerin, dass sie diesen Ort (eröffnet 2010) lange gemieden habe. Die frühere Stadtbibliothek war in einem Palaisgebäude untergebracht gewesen, die neue dagegen sah aus wie eins dieser Häuser, die Chris Ware gerne in seine Städteansichten zeichnet: Lauter rechteckige Fenster in einem monumentalen WürfelbauRead More
Nach dem Verschwinden — Jeden Monat präsentiert das LitMag einen interessanten Primärtext. Im November ist es ein Ausschnitt aus dem Roman »Die Mädchen« der CM-Autorin Brigitte Helbling, der bei CulturBooks erschienen ist. Zürich Ende der 1970er. Vier 17-Jährige sind verschwunden, alle vier waren Schülerinnen am städtischen Mädchengymnasium. Wurden sie entführt? Sind sie verunfallt? Haben sie sich einer revolutionären Bewegung angeschlossen? Ein Polizist ermittelt. Eltern sorgen sich. Ein jüngerer Bruder wird zum Detektiv, ein Schriftsteller sucht Material für seinen nächsten Roman, und ein Lehrer verzweifelt an seinem Beruf. Nur die Klassenkameradinnen,Read More

Posted On Oktober 3, 2015By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag

Aus der Schreibwerkstatt unserer Mitarbeiter

Passt in jede Manteltasche „Lieblingsorte Hamburg“ drücke ich neuerdings all meinen Hamburg-Besuchern in die Hand; und auch gerne Menschen, die schon seit Jahren hier wohnen. Zu entdecken gibt es darin vieles: Den „Nachtmichel“ zum Beispiel (warum bin ich bisher nicht auf die Idee gekommen, nachts auf den Michel zu steigen und den Turmbläser zu hören?). Den besten Backfisch der Stadt, der, jawohl, in Veddel mitten auf einem Parkplatz zu finden ist. Ein Kinovorhang aus Bonbon-Papier. Oder schlicht die Antwort auf die Frage, was die Beatles mit dem „Bambi Kino“verbindet. DieRead More

Posted On November 12, 2014By Brigitte HelblingIn Litmag

Mark Vonnegut: Eden Express

„Je wahnsinniger ich war, desto mehr Spaß macht es, sich daran zu erinnern.“ Mark Vonnegut, das erste Kind des amerikanischen Autors Kurt Vonnegut, wurde 1947 geboren, zwei Jahre, nachdem der Vater aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekommen war, wo Kurt Vonnegut als amerikanischer Kriegsgefangener die Bombardierung Dresdens miterlebt hatte. In Vonneguts Werk ist die Dresden-Erfahrung in jedem Roman ab „Die Sirenen des Titan“ präsent, bis der Autor sie in „Schlachthaus Fünf“ endlich zum Hauptmotiv erkären kann. Vonneguts Familie wiederum, erst mit drei, und nach dem Tod von Schwester und Schwager mitRead More

Posted On November 8, 2014By Brigitte HelblingIn Crimemag

Schwarwel: 1989 – Unsere Heimat

Unsere Heimat, das waren nicht nur die Städte und Dörfer Von unserem zeitweiligen Cartoonisten Schwarwel („Herr Mauli“) ist ein Animationsfilm über Leipzig im Herbst 1989 erschienen; ein sehr persönlicher, starker Blick auf Heimat, Heimatstadt und Mut zur Veränderung. Brigitte Helbling war bei der offiziellen Präsentation im zeitgeschichtlichen Forum Leipzig dabei. Ob ich mit „dem Allem“ etwas anfangen könne, werde ich hinterher mehrfach gefragt. Als Wessi, als Nicht-Leipziger … 1989, die „friedliche Revolution“, das Ende des SED-Regimes, das alles betraf keineswegs nur Leipzig, aber Leipzig hat zweifellos mehr als seinen TeilRead More
Wahnsinnig Verliebt: Gisèle Freund bei Frida Kahlo und Diego Rivera in Mexiko – Das erste, was auffällt (was mir auffällt): die exaltierten Muster der Stoffe; Dolores del Rios Kleid mit Blätterranken und Zitrusfrüchten auf weißem Grund, die dunkle Bluse mit hellen, fleischigen Blumen an Frida Kahlo in dem Bild, das sie mit ihrem Arzt, Dr. Farill, zeigt, die Malerin in einer hellen Bluse, übersät mit zart-stilisierten Federn. Der Ort ist Mexiko, die Protagonistinnen sind Kosmopolitinnen, solche Stoffe trugen stilvolle Frauen in den 1950ern auch in Europa, in Paris. Die meistenRead More

Posted On August 6, 2014By Brigitte HelblingIn journaille. der zeitschriftencheck, Litmag

Kultur & Gespenster 14: RADIO

Wer sendet? Wer empfängt? Seit 2006 erscheint die Kulturzeitschrift „Kultur und Gespenster“ unregelmäßig, telefonbuchdick, ein Forum für den Ab- und Nachdruck von Essays und Vorträgen, Bild-Kunst-Strecken und Schwerpunktthemen. Die neuste Ausgabe befasst sich in einem Dossier mit „Radio“ und wandert damit von Italien bis ins Totenreich. Wer leichte Lektüre sucht, ist bei „Kultur & Gespenster“ nicht richtig; für die Hamburger Publikation ist Ernsthaftigkeit die message. Unterhaltsamkeit schließt das nicht aus, im Gegenteil. Von Brigitte Helbling Als Herausgeber von „Kultur & Gespenster“ zeichnet eine kleine Gruppe von Philosophen und Literaturwissenschaftlern. EinerRead More

Posted On Januar 29, 2014By Brigitte HelblingIn Kolumnen und Themen, Litmag

Neu auf CulturMag: John & Maus – Kurzhörspiele

– Wir freuen uns sehr über diese Neuerung: Ab sofort präsentieren wir Ihnen auf CulturMag jede Woche eine Folge des Kurzhörspiels „John & Maus“. Brigitte Helbling erklärt, was es mit John und der Maus auf sich hat. Chill-Out mit Maus „John war besorgt“, so fängt die Geschichte an. „Wie jeden Tag hatte er die Dinge aufgezählt, die er mochte. Dann die Dinge, die er nicht mochte. Es war eine Übung – begonnen in der Hoffnung, ihn mit seinem Schicksal auszusöhnen – damit er wusste, woran er war.“ Burn-Out? Depressionen? Es sindRead More

Posted On November 27, 2013By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag, Lyrik

Till Lindemann: In stillen Nächten

Ich blase die Kerzen aus – Alexander Gorkow, der preisgekrönte Journalist, führte 2012 in einem Portrait der Band Rammstein den Beweis, dass Supergroupies mit außergewöhnlicher Sprachkompetenz noch immer die besten Reportagen im Rockbusiness schreiben. Was in dem Bericht für das Süddeutschen Magazin (das Gorkow als Tourbegleitung in die USA schickte) lediglich zwischen den Zeilen erscheint, ist die Tatsache, dass der Reporter die Zeit mit der Band auch nutzte, um mit Rammstein-Sänger und -Lyriker Till Lindemann die Herausgabe eines kleinen Gedichtbands vorzubereiten. „In stillen Nächten“ heißt das Buch, das Gedichte ausRead More

Posted On September 18, 2013By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag

Else Holmelund Minarik / Maurice Sendak: Der Kleine Bär

Mutter Bär ist nicht zu trauen – Lange war es vergriffen, nun hat der Hamburger Aladin-Verlag „Der kleine Bär“ in einer neuen Übersetzung herausgebracht. „Little Bear“, mit Illustrationen von Maurice Sendak („Wo die wilden Kerle wohnen“), war das erste Buch, das unsere Autorin selber lesen konnte. Auf Englisch – schließlich lebte sie damals in den USA. Grund genug, sich über eine Katze mit Hut, lesepädagogische Verfahren, die Fibel „Fun with Dick and Jane“ und die Frage, inwieweit Mutter Bär zu trauen ist, Gedanken zu machen. Von Brigitte Helbling. Als ichRead More

Posted On Juli 3, 2013By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag

Mana Neyestani: Ein iranischer Alptraum

Ein „Hä?“ und seine Folgen Das Jahr ist 2006, der Teheraner Frühling ist heiß und die Kakerlaken haben wieder einmal die Wohnung übernommen, in der der politische Cartoonist Mana Neyestani mit seiner Frau Mansoureh lebt. Seit reformorientierte Zeitungen im Iran verboten wurden (im Jahr 2000, nachdem die Reformisten bei den Parlamentswahlen erneut die Mehrheit erhalten hatten), hält sich Neyestani mit Kinder-Comics über Wasser. Der Anfang der Geschichte zeigt den Zeichner bei der Arbeit; die Lage in seiner Wohnung verführt ihn zu einem Beitrag mit dem Titel: „Wie man gegen KakerlakenRead More

Posted On Juni 12, 2013By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag

Nicolas Mahler: Alice in Sussex

Bilderreim für Bildungsleser – Während die meisten Bildungsleser Lewis Carrolls Alice ganz gut kennen werden, mitsamt ihren popmusikalischen Erweiterungen, „one pill makes you larger“, und so weiter, dürfte „Frankenstein in Sussex“ von H.C. Artmann weit wenigeren ein Begriff sein, was wiederum die Kalkulation des Suhrkamp-Verlags sein könnte (falls es eine Kalkulation in der Hinsicht gab), der ja immerhin im Jahr 1968 das 25-Seiten Werk herausbrachte und dem Wiener Comic-Künstler Nicolas Mahler 2012 zugestand (via FAZ-Zeitungsstrip), seinen Bilderreim darauf zu machen, auf Alice nämlich, und auch auf Artmanns Frankenstein. In demRead More

Posted On April 3, 2013By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag

Orang X: Heavy Metal

Aufhören, wenn’s am Schönsten ist – Zum letzten Mal nun also Orang: Die zehnte Ausgabe des Comic-Magazins kommt in Schwarz und Schimmelgrün daher, mit metallic-silbernen Rahmenlinien. Brutstätte der 170 Seiten starken Broschur bleibt Hamburg, der Herausgeber ist auch diesmal Sascha Hommer, der die Schwanengesangs-Nummer genutzt hat, um in diversen Interviews noch einmal Konzept und Historie eines 10-jährigen Verlaufs zu erläutern. Von einer „Plattform für studentische Arbeiten“ (2003) hat sich Orang zum eigenwilligen Blick auf das Schaffen junger, mehrheitlich deutschsprachiger Zeichner erweitert, von denen heute viele nicht mehr (und der eineRead More

Posted On März 13, 2013By Brigitte HelblingIn Comic, Litmag

Chris Ware: Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt

Überwältigend. Es gibt in der Geschichte des Comics eine Zeit vor Chris Ware, und es gibt die Zeit danach. Kein Künstler hat wie er das grafische Gesicht eines ganzen Mediums geprägt, mit Ausläufern in die Gestaltung von Buch- und Plattencovers („Absolute Beginner“, als ein deutsches Beispiel) bis hin zur Design-Ausrichtung von Avantgarde-Magazinen wie „The Believer“. Wares Acme Novelty Library erschien ab 1993 in Heften, die in Gestaltung, Format, Narrationsansatz immer anders, immer überwältigend waren. In Fortsetzungen wurde da die Geschichte von Jimmy Corrigan, dem „klügsten Jungen der Welt“ erzählt, derRead More

Posted On Dezember 19, 2012By Brigitte HelblingIn Allgemein, Comic, Litmag

Christophe Blain, Abel Lanzac: Quai d’Orsay

WAMM macht die Tür – Ein französischer Comic-Zeichner trifft bei einer Veranstaltung einen Mann, der jahrelang im französischen Außenministerium tätig war. Man kommt ins Gespräch, man beschließt, gemeinsam einen Comic zu machen. Das zweibändige Ergebnis, „Quai d’Orsay“, hat sich in Frankreich über 250’000 Mal verkauft. Vor einigen Monaten ist es im Reprodukt Verlag  mit dem deutschen Untertitel: „Hinter den Kulissen der Macht“ erschienen. (Autobiographischer) Comic as usual? fragt Brigitte Helbling Keineswegs. „Quai d’Orsay“ ist ein kleines Comic-Wunder. Ich gebe zu, ich war darauf eingestellt, mich zu langweilen. Nichts gegen dasRead More