Posted On Januar 26, 2009By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Thomas Podhostnik, Leipziger Regisseur und Autor, beschreibt in seinem Debütroman seine Kindheitserfahrungen in einer Migrantenfamilie. Eine wunderbar gelungene Geschichte, findet Frank Schorneck
Read More Posted On Dezember 29, 2008By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Pletzinger packt seinen Roman voll mit Querverweisen (ohne ihn zu überfrachten) und nimmt alle erzählerischen Hürden mit Bravour. Von Frank Schorneck
Read More Es gibt sie, die jungen Autoren, die sich nicht auf Selbstbespiegelung beschränken, die sich über den Horizont ihres Alltagslebens weit hinauswagen und Berlin nicht zum Nabel der Welt und ihres Schreibens erklären.
Von Frank Schorneck
Read More Das Zimmermädchen ist die konsequente Weiterentwicklung von Orths’ Kurzgeschichten, in denen er immer wieder die Grenzen der Realität zum Surrealen auslotet. Von Frank Schorneck
Read More Die Fahrt ist ein nicht nur wegen seiner zahllosen Orts- und Personenwechsel ungeheuer vielschichtiger Roman – vielleicht sogar Sibylle Bergs bislang reifster.Von Frank Schorneck
Read More Gilbert Adairs Fähigkeit ist grandios, eine derart komplex strukturierte und ineinander verzahnte (Kriminal-)Geschichte wie Blindband mit einer solchen Leichtigkeit zu erzählen. Von Frank Schorneck
Read More Kerstin Duken ist mit Jahrhundertsommer kein Jahrhundertroman gelungen, aber das eindringliche Psychogramm eines Zusammenbruchs erzählt mit einer ausgefeilten Sprache, lebensnahen Dialogen und überraschenden Wendungen. Von Frank Schorneck
Read More Posted On Februar 11, 2008By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Ein böser Roman über die Versuche einer jungen Frau in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. Gekonnt balanciert Lucy Fricke dabei Komik und Tragik aus. Von Frank Schorneck
Read More Posted On Februar 3, 2008By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Als junger Autor hat man es im Steidl-Verlag nicht wirklich leicht, neben dem Verlagsflagg- und Schlachtschiff Günther Grass Beachtung zu finden, selbst wenn man ein politisch brisantes literarisches Puzzle entwirft. Von Frank Schorneck
Read More Posted On Dezember 10, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Das Haus ist ein gigantischer Lesegenuss mit erschreckenden Elementen, eine wahre Fundgrube für Text- und Zwischentextschnüffler, ein potentielles Betätigungsfeld für Arno Schmidt-Jünger ebenso wie für Filmfans. Von Frank Schorneck
Read More Posted On September 3, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Die Banalität des Alltags Der Roman „Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht“ erzählt die Lebensgeschichte einer Frau auf ungewöhnliche und originelle Weise. Allein für den Titel müsste man diesen Debütroman eigentlich schon lieben. Johanna Straub, 1970 in Hamburg geboren, lebt seit einigen Jahren als Schriftstellerin und Filmemacherin in Berlin, für die Kurzgeschichte Evolution erhielt sie 2005 den Debütpreis des Poetenladens. Großartig gelungen ist ihr in ihrem Roman vor allem das erste Kapitel. Bernd, Philippas zukünftiger Vater, wird auf dem Weg zur Entbindung von dem Gefühl
Read More Posted On August 20, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Vorwärts in die Vergangenheit Emma Braslavskis Roman ist äußerst vielschichtig, vor allem im Umgang mit dem stets von einem Hauch des Revisionismus umgebenen Thema Vertreibung. Ein Werk des Teufels – so urteilt der Erfurter Pfarrer, als 1969 die Domuhr explodiert und von den Ziffern ausgerechnet die Sieben verschwunden ist. Ein offenbar verwirrter junger Mann, barfuss und ohne Papiere, wird in der Nähe aufgefunden, doch ein Verhör erweist sich als vollkommen sinnlos. Der phantastisch anmutende Beginn des Debütromans der 1971 in Erfurt geborenen Emma Braslavski weckt Assoziationen zum Science Fiction-Klassiker Zurück
Read More Posted On August 12, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Theater im Kopf Sigrid Behrens bezeichnet sich bescheiden selbst als “Küken” inmitten der altehrwürdigen Autorengilde des Hanser-Verlages, doch mit diesem Debüt braucht sie sich hinter so mancher breiten Altautorenschulter nicht zu verstecken. Wenn man nachts durch die Straßen geht und der Blick auf ein beleuchtetes Fenster fällt, dann gibt es wohl kaum jemanden, der nicht versucht, einen kleinen Einblick zu erhalten in das, was sich dahinter verbirg – fremde Möbel, fremde Gegenstände, fremde Menschen, fremde Leben. Und wer hat sie sich nicht schon einmal ausgemalt, diese fremden Leben, die in
Read More Posted On Januar 28, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Vom Suchen und Verschwinden Thorsten Palzhoff beweist in seinen Geschichten großes Talent für episches Erzählen in vielfältigen Stimmlagen. Als Debütant im Steidl-Verlag hatte man es im vergangenen Herbst nicht leicht. Neben der Grassschen Zwiebelhäutung hat kein Titel des renommierten Verlags so recht die Aufmerksamkeit der Feuilletons wecken können – erst recht kein Neuling. Neben der Herausforderung, aus diesem großen Schatten heraustreten zu müssen, geht der 1974 geborene Thorsten Palzhoff auch noch das Wagnis ein, mit drei auf den ersten Blick eher sperrig wirkenden Erzählungen zu debütieren. „Lewkin“, die erste der
Read More Posted On Januar 14, 2007By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Mit geöltem Gewinde „Kombizangen“ ist ein Beziehungsroman, ein Berlinroman und noch vieles mehr. Angesiedelt im Berlin des Jahres 1995, in einer Stadt im Um- und Aufbruch, bietet der Roman zahlreiche Möglichkeiten, dem merkwürdigen Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit nachzuspüren. Frank Heibert ist in der Literaturszene alles andere als ein Unbekannter. Allein bei Amazon.de finden sich 38 Bücher, wenn man nach seinem Namen sucht. Als Übersetzer von Don de Lillo, Richard Ford, Boris Vian, Yasmina Reza und vielen anderen ist der 1960 in Essen geborene Heibert ein alter Hase im Literaturgeschäft.
Read More Posted On Dezember 25, 2006By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Agenda 2016 Die Schule der Arbeitslosen ist eine bitterböse Satire mit einem großen Maß an Aktualität. Joachim Zelter liebt die Sprache – und die Sprache liebt ihn. Besonders eindrucksvoll stellt dies sein Roman Die Lieb-Haberin unter Beweis. Aus der Welt der Wörter heraus stürzt sich Zelter nun in seinem neuen Roman Schule der Arbeitslosen in die raue Arbeits- (bzw. Arbeitslosen-)Welt. Wir schreiben das Jahr 2016, für das Problem der Arbeitslosigkeit gibt es eine griffige Lösung: SPHERICON, ein „Maßnahme-Center“ zur Schulung von Arbeitslosen, untergebracht in einer stillgelegten Fabrik am Rand eines
Read More Posted On Dezember 25, 2006By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Borges’ Enkel Bolano ist ein wunderbares Plädoyer für die Kraft der Literatur gelungen und eine Bestandsaufnahme südamerikanischer Verhältnisse über die Literatur hinaus. Viel zu spät für den deutschsprachigen Markt entdeckt wurde der 1953 in Santiago de Chile geborene Roberto Bolano. Es war 1999, als der Verlag AntjeKunstmann erstmals eine deutsche Übersetzung dieses Autors auf den Markt brachte: Die Naziliteratur in Amerika ist eine Sammlung fiktiver Autorenbiographien, ein skurriles Panoptikum zwischen Borges und Perec, mit ebenso spielerischen wie bitteren Seitenhieben auf die politischen Verhältnisse in südamerikanischen Ländern. Es folgten mit Stern
Read More Amusing, isn’t it? Mit dem Mord auf ffolkes Manor hat Adair eine glänzende Parodie auf den englischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie vorgelegt. Der 1944 in Edinburgh geborene Gilbert Adair ist in vielen Genres zu Hause. So hat er als Übersetzer George Perecs „e“-losen Roman La disparition unter dem Titel A void kongenial ins Englische übertragen. Seine Hommage an den französischen Film, Die Träumer, wurde von Bernardo Bertolucci erfolgreich verfilmt. Immer wieder jedoch zieht es Adair in die Nähe des Kriminalromans. Blindband oder Der Schlüssel zum Turm sind
Read More Posted On Dezember 15, 2006By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Spasemach mit Ouzo-Power Fünfzehn Jahre hat es gedauert, bis der Hamburger Autor Frank Schulz nun endlich seine „Hagener Trilogie“ beendet hat. Was 1991 mit Kolks blonde Bräute in einem „Kaff“ bei Hamburg seinen Anfang nahm und 2001 mit dem monumentalen Morbus Fonticuli seine Fortsetzung in Hamburger Spelunken nahm, findet nun seinen krönenden Abschluss unter der Sonne Griechenlands. Hierhin, in das fiktive kleine Örtchen Kouphala, an Odysseus’ Gestade, hat es Bodo Morten verschlagen, jenen tragischen Helden, der in Morbus Fonticuli Opfer seines aufreibenden Doppellebens voll Suff und erotischer Eskapaden wurde. Nach
Read More Posted On Dezember 3, 2006By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Holzbein, sei wachsam Grzegorczyk spielt geschickt mit den Erwartungen des Lesers, dreht erst sehr zaghaft am Schräubchen der Emotionalität, um dem Leser schließlich einen desto heftigeren Tritt zu versetzen. Als „subtiler Krankenhaus-Thriller“ wird der Erstling des 1965 geborenen Matias Grzegorczyk beworben, ein Etikett, mit dem der Hamburger Autor eigentlich kaum einverstanden sein kann. Sicher, ein Großteil der Handlung spielt in einer Klinik und es kommt durchaus zu kriminellen Handlungen und bedrohlichen Situationen, doch letzten Endes ist der Psycho-Krieg, den sich zwei Bettnachbarn hier liefern, nur ein Teilaspekt einer sehr komplexen
Read More East Side Story oder Fünf Freunde im Jugendknast Welch ein gewaltiges Debüt! Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle an der Saale, verlässt die Deckung des 100-Seiten-Erzählungsband-Musters deutschsprachiger Debüt-Autoren und wagt sich mit einem über 500 Seiten starken Roman in den Ring. „Als wir träumten“ ist eine gelungene Symbiose aus amerikanischer Erzähltradition und deutscher Komposition. Clemens Meyer gelingt es mit den ersten Sätzen, einen Sog zu erzeugen, der den Leser in die Geschichte hineinzieht, in den Abwärtsstrudel, der die Protagonisten erfasst und nicht mehr loslassen wird. Sein Rhythmus ist schnell, sein
Read More Der smarte Henry ist wieder da „Henry der Held“ – im Original durchaus mehrdeutiger „A Star called Henry“ betitelt – von Roddy Doyle gilt zweifellos als einer der bedeutendsten Romane irischer Gegenwartsliteratur. Mit „Jazztime“ ist nun die Fortsetzung erschienen, die fast am Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheitert. In „Henry der Held“ schildert Doyle in einer sinnlich-ausufernden Sprache die Jugend von Henry Smart, der als ein rosiger Prachtkerl inmitten von Hunger, Elend, Ratten und Dreck im Dublin des beginnenden 20. Jahrhunderts zur Welt kommt und im Alter von vierzehn Jahren am
Read More Posted On Dezember 12, 2005By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Ausgefuchster Erstling oder This is not a love song Gerne wird jungen deutschen Debütautoren vorgeworfen, dass sie sich mit ihren Texten kaum über den Tellerrand eigener Erfahrungen hinauswagen (der oft genug an den Grenzen diverser Berliner Stadtbezirke endet). Kirsten Fuchs siedelt ihren Erstling zwar ebenfalls in Berlin an, doch ist die Hauptstadt lediglich mehr oder weniger beliebige Kulisse, und kein tragendes Element der Handlung. „Die Titanic und Herr Berg“ erzählt von einer ungewöhnlichen, von Beginn an zum Scheitern verurteilten Beziehung: Da ist zum einen Tanja, so um die Zwanzig, mit
Read More Posted On Dezember 3, 2005By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Schluss mit lustig! Von seiner Pole-Position als Ex-Tresenleser und fernseherfahrener Kabarettist legte Frank Goosen einen Bilderbuchstart als Autor hin. Doch bei allem Erfolg ist nicht zu verleugnen, dass sein Erstling „Liegen lernen“ zu großen Teilen auf Bühnennummern Goosens zurückgreift und der Nachfolger „Pokorny lacht“ mit einem Komiker als Protagonisten starke Bezüge zum Leben des Autors selbst aufweist. Nachdem eine Sammlung von Kolumnen und Kurztexten im vergangenen Jahr die Wartezeit verkürzen konnte, liegt nun der dritte Roman Goosens vor – und der ist beeindruckend geraten. „Ich sah meinen Vater erstmals neunzehn
Read More Posted On Januar 31, 2005By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Etwas kommt dazwischen In „Schmitz“ erzählt Thomas Weiss von einem Hinterbliebenen, dessen Frau bei einem Flugzeugunglück über dem Bodensee ums Leben kam und den Auswirkungen, die ein solches Ereignis auf die Psyche hat. Thomas Weiss, 1964 in Stuttgart geboren und mittlerweile im obligatorischen Berlin lebend, hat sich in seinem Debütwerk der alltäglichen Katastrophe angenommen. Alltäglich wie der Name seines Helden „Schmitz“ sind die Unglücksfälle, die Mitmenschen unvermittelt aus dem Leben reißen, die Autounfälle, Motorradunfälle, Flugzeugabstürze, Unwetterkatastrophen, Erdbeben, Bombenattentate. Jemand verlässt das Haus auf dem Weg zur Arbeit oder in den
Read More Posted On Januar 24, 2005By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Ein dicker Hund Das Potential war da, doch zu einem gelungenen Roman hat es dieses Mal leider nicht gereicht: Martin Amis konnte in „Yellow dog“ seine vielen Ideen nicht zu einem in sich geschlossenen Werk verknüpfen. Der Ruf eines enfant terribles muss gepflegt werden – nicht zuletzt, weil sich mit diesem Prädikat so wunderbar werben lässt. Dem Waliser Martin Amis eilt der Ruf des Tabubrechers voraus und auch sein neuer Roman, „Yellow Dog“, bietet eine Menge Reibungsfläche der ein oder anderen Art: Hier bekommt die Pornobranche ebenso ihr Fett weg
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