Irgendwie, irgendwo… – Ach, man freut sich einfach, wenn man nicht alleine ist, auf dieser Welt. Zumindest, wenn´s um ein paar Basics geht: Zum Beispiel dem dringenden Wunsch nach einer „Arschlochfreien Zone“. Im gleichnamigen Song verzwirbelt Danny Dziuk auf seiner neuen CD „wer auch immer, was auch immer, wo auch immer“ genau diesen absolut naheliegenden Wunsch sehr schön ironisch, irgendwo zwischen Verzweiflung und zarter Hoffnung. Leise Ironie, entspannter Sarkasmus, virtuose Texte und ausgefuchste Instrumentalisierung sind die Grundpfeiler aller zwölf Songs. Glasklare, dezidiert politische Statements („Zu groß, um zu scheitern“, „Ja,
Read More Sehr bekömmlich – Thomas Wörtche über Christoph Ribbats perspektivreiche Montage „Im Restaurant“, die vergnüglich und lehrreich die Diversität der Gastronomie sichtbar werden lässt. Essen ist in der Tat, wie die anderen Essentials der menschlichen Existenz, ein „soziales Totalphänomen“. Dieser Begriff stammt von Marcel Mauss und beschreibt im Grunde eine Evidenz. Anders als die klassischen Gastrosophien seit Brillat-Savarin (also ungefähr die Reihe über Eugen von Vaerst, Karl Friedrich von Rumohr, Alfred Walterspiel bis zu Harald Lemke, um nur einige zu nennen) beschäftigt sich der Anglist Christoph Ribbat nicht so sehr mit
Read More Eternauta – ein Jahrhundert-Comic und ein Missverständnis von Thomas Wörtche Manchmal geschehen Zeichen und Wunder. Eine Prachtausgabe eines der Schlüsselwerke der „Neunten Kunst“, das es bis jetzt noch nicht vollständig auf Deutsch gab – der avant-verlag hat es angepackt: „Eternauta“, nach einem Szenario von Héctor Germán Oesterheld, gezeichnet von Francisco Solana López, erschien 1957 – 1959 in 106 Folgen in der Zeitschrift Hora Cero in Buenos Aires. „Eternauta“ ist ein klassischer Science Fiction-Comic. Unsichtbar bleibende und unfassbare Außerirdische berieseln 1963 Buenos Aires (und die ganze Welt, wie sich herausstellt) mit tödlichem
Read More Strictly im Indie-Sound – „Tucson Chanteuse wandering Europa“ nennt sich Marianne Dissard gerade. Was heißt, dass sie zwar aus Tucson weggezogen ist, aber dennoch ihre musikalischen Wurzeln im Umkreis von Howe Gelb, Calexico und in letzter Zeit dem Orkesta Mendoza hat (mehr dazu: hier). Schon alleine diese Zusammenarbeit spricht schwer für sie. Jetzt hat sie sich eine Best-of-Compilation gegönnt, gut so. Und die verweist zwar auch auf die Arizona- und TexMex-Connection („Les confettis“), unterstreicht aber auch ihre Neigung zum französischen Chanson (Les draps sourds“, „The one and only“), weil sie
Read More Krimi, Kriminalliteratur, regional, europäisch … Thomas Wörtche hielt diesen Vortrag an der Evangelischen Akademie Villigst und stellte ihn uns zur Verfügung. Europäische Kriminalliteratur – was soll das sein, kann es die geben? Unter welchen Voraussetzungen? Und wer versteht darunter eigentlich was? Diesen und vielen weiteren Fragen geht er hier nach. Sehr geehrte Damen und Herren, Europa auf dem Stier ist ein sehr schöner Aufmacher. Er zeigt, kriminalliterarisch gesehen, in eine originelle Richtung: Vermutlich eine eher einvernehmliche Entführung mit anschließend vermutlich einvernehmlich menschlich-göttlicher Beiwohnung – das ist als Quellmetapher für unser heutiges
Read More Von den Schwierigkeiten beim Umgang mit einer unliterarischen literarischen Figur − Am 5. Oktober 2015 ist Henning Mankell gestorben. Die Anzahl der Nachrufe (bei CM hier) war beeindruckend – de mortuis nihil nisi bene. Nachdem sich der Weihrauch ein wenig verzogen hat, riskieren wir einen etwas skeptischeren Blick. Dieser Text von Thomas Wörtche aus dem Jahr 2011 war für einen nicht realisierten Sammelband zu der Figur Wallander geschrieben und hatte bzw. hat eher die literaturkritische Rezeption einer Figur im Auge. Wir bringen eine leicht redigierte, aber nicht aktualisierte Fassung. Henning
Read More Carlo Schäfer ist tot. Das ist unfassbar traurig, schrecklich, eine Katastrophe für seine Familie, seine Freunde und alle, die mit ihm zu tun hatten. Es ist auch eine Katastrophe für die Literatur. Carlo Schäfer wurde mit seinen im besten Sinne schrägen Kriminalromanen aus dem Delta – der Gegend, wo Rhein und Neckar zusammenfließen – bekannt, die, obwohl in der Region basiert, alles andere als Regio-Krimis (was hat er diesen Begriff gehasst) waren. Wie gemein „Regio“ sein kann, hat er mit seinem grandiosen Kurz-Krimi „Kinder und Wölfe“ gezeigt. Daneben war er
Read More Der Milchmann – David Ryan Jahn ist ein interessanter Autor, den wir seit seinen ersten beiden Büchern auf dem Schirm haben (siehe hier und hier). Sein dritter Roman, „Der letzte Morgen“ bestätigt diesen Eindruck. Eine Rezension von Thomas Wörtche. Ein elfjähriger Knabe in Los Angeles ermordet seinen brutalen und ekligen Stiefvater mit einem selbst gebauten Schießgerät. Dann verstümmelt er die Leiche. Als Handlungsvorlage dient ihm ein Comic. Dieser Comic ist in einem Verlag erschienen, der dem Mobster Tony „The Man“ Manning aus New gehört, als Teil seines Mischimperiums aus legalen und
Read More Mean Streets à la Gran – Eine ganz wichtige Stimme des Genres ist Sara Gran, was man spätestens seit ihren beiden Romanen um die geniale Privatdetektivin Claire DeWitt („Die Stadt der Toten“ und „Das Ende der Welt“ (dazu hier und hier bei CM) weiß. Jetzt legt ihr deutscher Verlag endlich „Dope“ nach. Eine Rezension von Thomas Wörtche. „Dope“ stammt schon aus dem Jahr 2006, wurde sträflicherweise bis jetzt nie übersetzt und ist alles andere als ein Frühwerklein oder eine Fingerübung für größere Aufgaben. Sara Gran tut zunächst ganz unschuldig so,
Read More Thomas Wörtche – Romananfänge sind entscheidend. Nicht nur erste Sätze, sondern das, was man klassischerweise als Exposition bezeichnet. Nicht selten definieren sie einen Roman als „Klassiker“. „Miami Blues“ von Charles Willeford, der erste Teil eines Quartetts um den Detective Sergeant Hoke Moseley vom Morddezernat des MPD, ist so ein Fall. Frederick J. Frenger jun, genannt Junior, der – in einer früheren Ausgabe „wohlgemute“, in der überarbeiteten Neuausgabe – „unbekümmerte“ Psychopath aus Kalifornien kommt auf dem Flughafen in Miami an und bricht einem bettelnden Hare-Krishna-Jünger den Finger, weil der ihn nervt.
Read More Au weia, Mimi – Jüngst erschien im „Börsenblatt“ ein fast rührender Artikel, der sich mühte, den Unterschied zwischen Blogs und professioneller Kritik nachzuzeichnen. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, möchten viele Blogger einfach ihrem Hobby nachgehen und sich mit anderen Menschen über ihre Lieblingsbücher austauschen. Weil es aber in der Öffentlichkeit – und sei sie die begrenzte Öffentlichkeit der Blogger – keine Unschuld gibt, ist diese Grenzlinie problematisch. Das sieht man schon daran, dass den Marketingabteilungen vieler Verlage die Blogger als Multiplikatoren noch ihrer schundigsten Produkte gerade recht kommen.
Read More Dystopia in Tempelhof Das Paradies versprechen sie alle – die Religiösen das nach dem Tode, die Ideologen das auf Erden. Aber ach … Martin Burckhardts SF-Polit-Thriller „Score“ beschäftigt sich mit der Welt von morgen, die der von heute ziemlich ähnlich sieht. Thomas Wörtche freut sich. Die Welt im Jahr 2039. Auf dem heutigen Tempelhofer Feld steht die Zentrale von Nollet, einem globalen Game-Konzern, der auch die politische Steuerzentrale für die ECO-Zone ist. ECO bedeutet Enriched Cybernetic Organism und meint den IT-optimierten Menschen, der diese abgeschottete Zone bewohnt. Dort scheinen alle
Read More Warum? Am letzten Montag brachte die FAZ einen seltsamen Text der Lektorin Lisa Kuppler über den Krimi, wie er halt so ist. Anfangs herrschte Erstaunen, dann Verblüffung und nach genauerem Studium blieb dann eher Verwirrung. Ein Versuch durchzublicken – von Thomas Wörtche. Ach ja, die FAZ. Ich wusste nicht, dass sie sich zu einem Fachblatt für Zeitreisen entwickelt hat oder eine Plattform sich ausprobierender Autorinnen ist, aber vielleicht möchte die FAZ auch ihre Ronja von Rönne haben. Auf solche Ideen kommt man, wenn man Lisa Kupplers Analyse, nein, Polemik, nein,
Read More Das Schwarze Herz von Rom – Rom, Sommer bis Winter 2011. „Euro-Krise“, Berlusconi dämmert und mit ihm sein ganzes Netzwerk aus Korruption, Gier und Medienmacht. Wenn er fällt, dann werden die Karten neu gemischt, werden die Verteilungskämpfe im Staat und in der Stadt Rom beginnen. Das ist die Ausgangslage von Giancarlo De Cataldos neuem Roman „Suburra. Schwarzes Herz von Rom“, den er zusammen mit dem Journalisten und Drehbuchautor Carlo Bonini verfasst hat. De Cataldo (Texte von ihm im CM hier und hier), im bürgerlichen Beruf Richter, ist einer der besten
Read More Der Führer is amused – Nehmen wir mal an, das United Kingdom und das Deutsche Reich hätten nach Dünkirchen einen Waffenstillstand zu beider Nutz und Frommen geschlossen … Davon geht Jo Waltons Roman „Die Stunde der Rotkehlchen“ aus. Brillantes Buch, meint Thomas Wörtche. Ach, Merry Old England – satte, grüne Wiesen, am tiefblauen Himmel die Sonne, die Vögel singen, und „als wäre das alles noch nicht genug, bog die Straße alle paar Meilen in ein kleines Dorf mit einer Kirche, einem Pub, einer Post und reetgedeckten Häusern ab … eines
Read More Das Böse trägt Krokodil – Nach seiner zu Recht vielgepriesenen „Rachetrilogie“ (dazu hier mehr auf CM) über die sozial- und psychopolitischen Spätfolgen der Apartheid in Südafrika, beschäftigt sich Mike Nicol auch in seinem neuen Roman „Bad Cop“ mit den Verwicklungen der offiziellen und klandestinen Politik des Landes mit allen möglichen Formen des organisierten Verbrechens. Eine Rezension von Thomas Wörtche. Die erstaunliche Blüte südafrikanischer Kriminalliteratur hat vermutlich einen eher betrüblichen Grund: Gewalt und Korruption bedrohen das nach der Apartheid noch keinesfalls stabile Miteinander der Ethnien, Verteilungskämpfe und ein irrwitziges Gefälle zwischen
Read More Posted On Februar 4, 2015By Thomas WoertcheIn Musikmag
Nicht massenkompatibel –Meeco-Produktionen sind ziemlich einfach zu erkennen. Wenn unter featuring stehen: Hubert Laws, Eddie Henderson, Wallace Rooney, Vincent Hering, Kirk Whalum, John Scofield, Lionel Loueke, Jaques Morelenbaum, Buster Williams, Victor Lewis und noch mindesten zehn andere big shots und wenn es sich dann dabei nicht um eine Big-Band-Produktion handelt, wenn dazu das Cover (naja, die CD-Umhüllungsbox) nebst Booklet elegant und aufwändig gestaltet sind, und jeder einzelne Track wirklich sorgfältig und originell produziert – dann ist das die deutliche Handschrift von Michael Meier alias Meeco, der wie Quincy Jones oder
Read More Papier – Dave Zeltsermans Roman „Killer“ ist bei genauem Hinsehen ein Text aus dem literarischen Labor. Findet Thomas Wörtche … Eine klassische Roman-noir-Erzählung handelt meistens vom schlimmen Schicksal eines Menschen, dessen Lebensumstände nur tragisches Scheitern zulassen. Die Atmosphäre eines noirs ist – idealtypisch – düster, klaustrophobisch und hoffnungslos. Frauen ist mit größtem Misstrauen zu begegnen. Es werden die „Schattenseiten“ des menschlichen Daseins in einer kalten, feindseligen Welt ausgeleuchtet und die Abgründe der menschlichen Seele erforscht und gleichzeitig ein illusionsfreies Bild der gesellschaftlichen Zustände gezeichnet, die mit diesem Schicksal möglicherweise in
Read More Sein Paris? Mit Commissaire Maigrets Augen durch Frankreich – durch Paris, übers Land, an die Atlantik- und an die Mittelmeerküste und durchs Binnenland. Ein Prachtband verleiht dem Commiassaire Augen – die Kameras von Großmeisterinnen und Großmeistern wie Sabine Weiss, Janine Niepce, Brassaï, Eugène Atget, Robert Doisneau und vielen anderen … Thomas Wörtche schwärmt, wenn auch mit leiser Skepsis. Neben gnadenlos effektiver Erzählökonomie und einem erstaunlich scheuklappenfreien Blick auf die Welt und auf Homo sapiens ist es vor allem Georges Simenons Vermögen, Atmosphären sowohl zu beschreiben als auch zu erschaffen. Eine
Read More Der Kalte Krieg lebt – Good news für Kalte Krieger. Putin baut sich die gute, alte Sowjetunion wieder auf (minus ethnischen Minderheiten), die Amis haben was dagegen, die Europäer gucken dumm aus der Wäsche, und alle prügeln sich wieder fröhlich wie anno dunnemals. Selbst posthum schafft es Tom Clancy, mit seinem drolligen, aber manchmal auch sehr unterhaltsamen Weltbild, so zu tun, als liefere er der Realität die Drehbücher: „Command Authority. Kampf um die Krim“ heißt deswegen auch landserstramm seine neuestes Werk. Aber dennoch hat sich Thomas Wörtche köstlich amüsiert. „Wenn
Read More Uncool – Alter Wein in neuen Schläuchen heißt die etwas schräge Metapher für den Versuch, Altbekanntes als besonders originell zu verkaufen. Ein Musterbeispiel für ästhetische und intellektuelle Abzocke ist „Absolute Zero Cool“ von Declan Burke. Mundus vult decipi ist alles, was Thomas Wörtche dazu einfällt. „Absolute Zero Cool“ von Declan Burke ist kein Kriminalroman, wie auf dem Umschlag zu lesen ist. Das Buch des irischen Schriftstellers ist ein Meta-Kriminalroman. Ein Roman über mehrere Romane, über das Verfertigen von Romanen, über die vorsätzliche Vermischung von Fiktionen und Realitätsfiktionen, ein Roman über
Read More Reinstes Genre, reinste Literatur – Endlich ist er wieder da, James Lee Burke, der wuchtige, kantige, kauzige, spökenkiekerische und grandiose Schriftsteller, der wesentlich dazu beigetragen hat, Genre als Literatur zu etablieren und dabei Genre zu bleiben. Heyne Hardcore startet sein James-Lee-Burke-Projekt mit „Regengötter“. Eine Besprechung von Thomas Wörtche. „Imperien kamen und gingen. Die unbezwingbare Natur der menschlichen Seele hingegen lebte ewig fort.“ So lautet der vorletzte Satz von James Lee Burkes monumentalem Roman „Regengötter“. Eine philosophischen Sentenz also, die zu dem mythischen Grundakkord des Titels passt. Ganz und gar prosaisch
Read More Triptychon des Verlusts Endlich liegt Mike Nicols „Rache“-Trilogie mit dem letzten Band „Black Heart“ auch bei uns vollständig vor. Thomas Wörtche schaut sich noch einmal das ganze Unternehmen an, eine Meilenstein nicht nur der südafrikanischen Kriminalliteratur. Ein roman noir sei, sagte der große englische Schriftsteller Derek Raymond, oft eine novel of mourning – ein Roman des Trauerns. Ein treffendes Beispiel für die These sind Mike Nicols drei Romane „Payback“, „Killer Country“ und „Black Heart“ (zur CM-Rezension), die zusammen die „Revenge“-, die „Rache“-Trilogie ergeben. Erzählt wird die Geschichte von zwei südafrikanischen
Read More Sterben ist nicht einfach – Düstere Neo-Western sind schwer en vogue. Das ist nicht nur der übliche Hype und der Drang zu Me-too-Büchern, sondern hat mit der Suche einer sehr verunsicherten und destabilisieren Nation nach dem eigenen Herkommen zu tun. Und weil davon die ganze westliche Wertewelt nicht untangiert bleibt, interessieren wir uns auch für dieses Genre. „Einsame Tiere“ von Bruce Holbert ist ein besonders spannendes Beispiel – findet Thomas Wörtche. „Es gibt keine einfachen Erklärungen“, sagte der amerikanische Autor Bruce Holbert in einem Interview, in dem er über seinen
Read More Das Verbrechen, ordnungspolitisch betrachtet „Das einzige gute Verbrechen ist das organisierte Verbrechen. So beginnt die Epoche des Polars à l’américaine“, notierte Jean-Patrick Manchette in seinen „Chroniques“. Das ist lange her, aber vielleicht beginnt gerade wieder eine kleine Epoche aus diesem Geist: die des „neuen“ britischen Gangsterromans. Gangsterromane hatten und haben es gegen die braven Polizeiromane des Mainstreams immer schwer. „Gangland“ von Howard Linskey gibt zu schönsten Hoffnungen Anlass. Thomas Wörtche freut sich … Das Schicksal literarischer und überhaupt fiktionaler Gangster ist das Scheitern, so sah das der amerikanische Theoretiker Robert
Read More Blut & Viecher – Katzenkrimis, Schafkrimis, Schweinkrimis, Kakerlakenkrimis, warum dann nicht auch ein Alle-Meine-Tiere-Krimi? Wie niedlich … In „Anima“, dem Romandebüt des Dramatikers Wajdi Mouawad, scheinen zunächst nur Tiere zu erzählen. Und es fliegt das Gekröse. Ein Tier-Grimmi noir? Oder Literatur? Das Letztere, befürchtet Thomas Wörtche. Wie originell, denkt man zunächst, wenn man mit der Lektüre von „Anima“ beginnt. Ein Roman von 445 Seiten, für den sich der libanesisch-kanadisch-französische Autor Wajdi Mouawad – bekannt bisher als Dramatiker – eine außergewöhnliche Erzählperspektive gewählt hat. Beziehungsweise viele Perspektiven, dann „Anima“ wird, mit
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