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Culturmag Special SHUT DOWN 2020 DIE NEUEN RÄNDER DER PERSÖNLICHEN WELT Überlagerungen von gestern und heute. Am Abend mit dem Auto am See entlangfahren, irgendwo stehenbleiben und die mächtige Stille bestaunen. Nichtstun. Dunkelheit. Plötzlich an eine Schiffsfahrt vor Jahren denken. Ein Bild taucht auf: Stehen an der Reeling / Nach unten in die Gischt schauen / Wo der Bug das Meer teilt / Volle Fahrt / Auf weiter See nur weites Meer. Meereserinnerung. Ende. Dann das Empfinden. Es schieben sich Eindrücke ineinander. I burn: Jeder ist in seiner Trauer alleine.Read More

Posted On Mai 10, 2020By Tobias GohlisIn Allgemein, Litmag, News, SHUT DOWN 2020

Tobias Gohlis: Wühlmäuse

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 wühlmäuse die herrliche vergesslichkeit der wühlmäuse, kauen, kauen, katz. wühlmäuse machens wie die karnickel. einwand abstandshalber: ich bin nicht involviert. obwohl, ich müsste. seit dreiundfünfzig tagen bin ich gartenbesitzer, alle hypotheken getilgt. erbmasse. die regenwürmer im kompost bevorzugen espresso-kaffeesatz. dieser tage sprießen die sedierten kartoffeln grün im dunkel. der große bär ist nie allein, immer dabei der kleine. fünfmaliges wackeln der hüfte: norden, vom hortus conclusus aus unveränderlich. ich komme nicht ans licht, es verschärft sich nicht. einmal ist keinmal, stößchen! ich erinnere mich anRead More

Posted On Mai 10, 2020By Torsten FluehIn Allgemein, Litmag, SHUT DOWN 2020

Torsten Flüh: Duft

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 duft der flieder duftet jetzt auf meiner laufstrecke am friedrich-krause-ufer in berlin. – ist duft gefährlich? wenn andere läufer*innen an mir vorbeilaufen oder ich an ihnen, weht mir im günstigen fall ein duft von axe, duschgel, in die nase. axe wild green mojito & cedarwood. go wild, get closer, geht gerade gar nicht. – an der straße gegenüber der blühenden und duftenden fliederbüsche türmen sich die kohleberge des kraftwerks moabit. „Erbaut 1900“ sie duften nicht, russfilter, aber die fliederbüsche. ulrike ottinger drehte einmal eine spiegelszeneRead More

Posted On Mai 10, 2020By Ute CohenIn Allgemein, Litmag, SHUT DOWN 2020

Ute Cohen: Fibra

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 FIBRA Fibra – Vornamen-Ranking 2021, Top 3. Verewigte Durchwucherung. Rosa Lungenbläschen transformiert in futuristische Haptik. Die Rückkehr der Schönheit als Coping-Strategie in pathologischen Zeiten. Eine Absage an Effizienz, ans ewige Streben nach Selbstoptimierung. Eingeständnis der Versehrtheit. Schneller, höher, weiter – STOP! Metamorphosen der Zerstreuung. Spieglein, Spieglein … Kein Filter für Selfies. Kiefernnadeln, Fasern, Parasiten, Viren, wandlungsfähig. Sie schleichen sich ein in diesen nach Ewigkeit dürstenden Körper, der sich nicht mehr selbst erhalten will. Efeu rankt um dein Haupt, Dornenkronen auf dem Friedhof in der Stille.Read More
Culturmag Special SHUT DOWN 2020 HEUTE NACHT HABE ICH MICH IM TRAUM SELBST ZENSIERT Ich nehm euch mal mit aufs Klo, sagt die Zoomistin und lässt an. Deep State Kackofonie. Das Lachen wurde stummgestellt. Ohrschutz verhält sich zu Maulkorb wie Mundschutz zu Seuche? Mein Körper produziert Solidarhusten, der alte Verschwörungstheoretiker. Ihr „Ich bin doch nicht dein Feind“ umarmt mich lange zum Abschied. „Ich brauche Kompliz:innen, keine Hühnersuppe“, tippe ich atemlos durch die Nacht, oho. Getrenntsein im neuen Einssein. R muss unter 1 sein. 1234 Eckstein. Wenn du die schönste MaskeRead More

Posted On Mai 10, 2020By Verena GerlachIn Allgemein, Litmag, SHUT DOWN 2020

Verena Gerlach: Atlantis, wir kommen

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 ATLANTIS, WIR KOMMEN Slalom, immer wieder Slalom auf dem Weg zum leeren Studio. Die meisten machen Homeoffice oder hängen in den zahlreichen Kreuzberger Parks, Grünanlagen und am Landwehrkanal rum. Oder sie laufen, fahren Rad, flanieren und joggen. Auf jeden Fall sind es viele, und es ist eine Balance Akt zwischen innerem »Mensch komm mir nicht so nah ran« und »wow, irgendwie macht Ihr das alles super (und beidseitigem anerkennenden Lächeln)«. Wenn schon die Welt stillsteht, geben auch mir dieses eigene In-Bewegung-Bleiben und die tägliche RoutineRead More

Posted On Mai 10, 2020By Verena KrausnekerIn Allgemein, Litmag, SHUT DOWN 2020

Verena Krausneker: Ungleichheit

Culturmag Special SHUT DOWN 2020 UNGLEICHHEIT Das Virus diskriminiert nicht? In Österreichischer Gebärdensprache ist die Gebärde für „Diskriminierung“ zufälligerweise ganz ähnlich wie die international verwendete Bezeichnung für „Corona“. Reiner Zufall, selbstverständlich. Dennoch sind die beiden miteinander verbunden. Je länger die Schulschließungen dauern, desto frappanter wird die Ungleichheit deutlich zwischen den vielen Kindern, die ich kenne: Zwischen den „Privilegierten“ und denjenigen, deren Eltern Analphabeten sind. Die sich zu viert einen Laptop teilen. Die keinen Schreibtisch haben und keinen Platz für ihre Schulsachen. Für deren Hausaufgaben sich niemand interessiert. Mit jedem TagRead More
Culturmag Special SHUT DOWN 2020 STILLSTAND UND ORTSBEGEHUNGEN Der blaue Himmel, die ganze Zeit dieser blaue Himmel, das ist es, dachte sie, was in Erinnerung bleiben wird von dieser aus der Zeit gefallenen Zeit. Unter diesem blauen Himmel, ein Blau zwischen dem der jungen Pioniere, Vergiszmeinnicht-blau und Lichtblau, spürte sie eine ungekannte Geborgenheit, die es ihr ermöglichte, ja, die es ihr dringend nahelegte, gewisse Orte aufzusuchen. Sie nannte sie tatsächlich gewisse Orte und teilte sie in drei Kategorien: die ersten waren die gewuszten und nie gefundenen Orte. Zu ihnen gehörteRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Redaktion CMIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Actors on Stage: Editorial

Was erleben Schauspieler*innen auf der Bühne? Die Frage stand am Anfang dieses Specials, das zugleich das erste Theater-Special bei Culturmag ist. Den Vorschlag eingebracht und die Kuration übernommen hat der Regisseur, Autor und Dramaturg Niklaus Helbling, der ausgewählte Darsteller*innen angeschrieben hat, fast alles solche, mit denen er bereits gearbeitet hat. Es kamen neun sehr unterschiedliche, anregende, zum Teil auch verblüffende Antworten zurück, die dieses Special nun vorstellt. Als zehnter (und hier erster) Beitrag meldet sich der Kurator selbst zu Wort mit einigen Angaben dazu, wie er auf das Thema kamRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Niklaus HelblingIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Niklaus Helbling: Die Vorstellung läuft

Was auf der Bühne geschieht, wenn gespielt wird Eine Einführung zu ACTORS ON STAGE von Niklaus Helbling, Kurator des Culturmag-Special Theater ist Luft. Die Leute gehen hin, setzen sich in einen Raum und nehmen teil an einem Ereignis aus Sicht- und Hörbarem, aus Inhalt, Aesthetik und Energie, bringen durch ihre Teilnahme, ihr Mitdenken selbst Energie in das Produkt mit ein, das dann, wenn sie den Raum wieder verlassen, nur noch in ihren Köpfen weiter existiert, während die Bühne leergeräumt wird. Es gibt gefilmte Aufzeichnungen, gewiss, aber das eigentliche Ereignis TheaterRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Angelika RichterIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Angelika Richter: Vier Antworten

Die Eigenart des Körpers Immer wenn Premiere ist, schlägt mein Herz so heftig, dass ich mich manchmal wirklich frage, ob man daran sterben kann. Außerdem ist dieser Zustand relativ unbequem, denn der Herzschlag ist laut, und ich habe Schwierigkeiten, den Text der anderen zu verstehen. Ich denke dann auch immer, das muss man doch von außen sehen, an meinem Kostüm, das muss doch für alle offensichtlich sein.Aber bis jetzt ist es noch niemandem aufgefallen, keiner hat mich darauf angesprochen. Eigentlich merkwürdig. Die Kollegen Ich bin froh, dass ich noch nieRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Martin RentzschIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Martin Rentzsch: Die Schneeverwehung

Die Nacht beginnt. Es ist Januar, eisige Kälte. Sie steuern seit einer Stunde Ihr Auto auf einer Autobahn. Zwei Menschen, die Sie lieben, fahren auch mit. Nach anfänglichen Gesprächen schlummern die beiden vor sich hin. Sie fahren nicht schnell, 110 vielleicht, 120. Raserei konnte Sie nie locken. Ihre Gedanken sind aufgeräumt.  Die Straße vor Ihnen ist trocken und gerade. Seit Tagen schon gab es keine Niederschläge. Rechts und links nehmen Sie Schnee auf den Feldern wahr. Nicht viel. Sie schauen aus dem Seitenfenster und sehen Sterne am Himmel. Die WeltRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Joerg LichtensteinIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Jörg Lichtenstein: Warum spiele ich?

Zu der Frage: „Warum spielt der Mensch? Was heißt Spiel auf der Bühne?“ haben Theater- und andere Wissenschaftler*innen so viel Unbestreitbares zu Papier gebracht, dass ich sicher war, mich ihr immer wieder gern lesend, nicht aber nachdenkend nähern zu müssen. Dabei hat es mich doch während vieler Proben fasziniert zu erraten, was wohl die spielerischen Grundantriebe besonders spannender Partner*innen sein mochten. Mit Thomas Schmauser, Valery Tscheplanowa oder Tonio Arango zu spielen, bedeutete Staunen und  Überraschung als Dauerzustand, verbunden mit der froh machenden Erkenntnis, selbst vollkommen anders zu funktionieren, chronische NeidzuständeRead More
An einem stillen Sonntagnachmittag, irgendwo am Stadtrand, in einem Kulturraum. Zwei Schauspieler auf der Hinterbühne – mein Kollege und ich. Wir warten und hören, wie die die Zuschauer in den Saal strömen. Es sind viele, an diesem Sonntag. Flüstern, Rascheln und Hüsteln. Wir machen Witze über unsere Kostüme, lachen kurz Tränen, checken nochmals die Requisiten, letzte Eisenbahn, letzte gegenseitige Umarmung, dreimal Spucken, Körper schütteln, einander auf die Schulter klopfen und dann wird es hell auf der Bühne. Wir treten auf – schauen dabei ins Publikum. Da sitzen sie. Lauter silberweißeRead More
Vor kurzem hatten wir Theaterfest, also einen Tag der offenen Tür am Stadttheater. Das Theater ist ein herrschaftlicher Bau und steht am zentralen Platz einer kleinen Hafenstadt. Die Stadt hat an vielem zu knabbern. Über die Jahre sind Fischfang, Schiffbau und Personentransport nacheinander weggebrochen und haben auch arme und wehmütige Menschen zurückgelassen. Ältere Kneipenfrauen, von denen es ganz besonders eindrucksvolle gibt, schwärmen gerne von den Zeiten, in denen die Amerikaner noch für Party gesorgt haben. Von Weh und Armut ist am Theaterfest nichts zu spüren. An so einem Anlass binRead More
Nehme ich die Premiere, die Probe, die Vorstellung? Wer bin ich beim Auftritt, inwieweit bin ich jemand anderes? Bühne und Freiheit? Ein arg zu großes Feld? Möglich. Kann man darüber reden und schreiben? Umreißen, was offen, allzu offen im Verborgenen liegt. Hinter Sofitte, Hänger, Decker und Kulisse versteckt. Oder seit Jahrhunderten begraben? Zuschauer? Überraschungen? Der Ort, der heilige Ort. Dionysien bedeuten uns die Tradition. Zweitausend Jahre schon. Bedeutet uns das Brett. Eine Welt? Tausend Welten? Bruch? Wo vollzieht sich die Linie zwischen Draußen und Drinnen? Ab wann beginnt die Magie?Read More

Posted On Oktober 18, 2019By Mareike SedlIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Mareike Sedl: Hast du Lampenfieber?

Eine der ersten Fragen, die einem Schauspieler gestellt werden, ist: „Hast du Lampenfieber?“ Früher konnte ich mit dieser Frage oft nicht so richtig was anfangen: „Ja schon, irgendwie, aber na ja Fieber, mmh, weiß auch nicht“. Ich saß verwundert mit meinen 25 Jahren neben gestandenen sechzigjährigen Kolleginnen in der Maske am Burgtheater und sie zitterten und sagten: „Das wird immer schlimmer, das mit dem Lampenfieber, ich halt das nicht mehr aus.“ Heute erinnere ich mich oft daran, weil: Das mit dem Lampenfieber wird echt immer schlimmer! Vielleicht ist das so,Read More
Wo kann ich anfangen? Meist bin ich eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn im Theater. Mittlerweile brauche ich im Durchschnitt fünfzehn Minuten, um mich warm zu machen.  Zu Beginn meiner Theaterlaufbahn nach der Schauspielschule brauchte ich etwa 30 bis 45 Minuten. Mein Mundwerk ist eher faul, weshalb ich als erstes Artikulationstraining mache, gefolgt von einem Körper-Warm-Up. Bei Vorstellungen, in denen ich singe, hänge ich an mein Artikulationstraining auch ein Stimmtraining an. Dann gehe ich die Texte nochmals durch. Bei Vorstellungen, in denen ich tanze, liegt der Fokus natürlich eher auf dem Warm-UpRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Rebecca KlingenbergIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Rebecca Klingenberg: Momente die bleiben

Auf die Frage nach dem Erleben im Theateralltag fallen mir die unzähligen Begegnungen mit Kollegen auf der Bühne und auf der Probe ein. Ich empfinde es tatsächlich als Geschenk dieses Berufes, mich mit meinen Mitspielern immer wieder zu verbinden, mit ihrem Humor, ihrem Schmerz, ihren Anliegen… mich mit ihnen in den absurdesten Kostümen, schweren Choreographien, stickigen Schränken wiederzufinden. Mit ihnen ein Schubert-Lied über die Vergänglichkeit zu singen.  Dann gibt es da auch noch den Text, ein ebenso wichtiger Spielpartner…  immer wieder darf man Sätze sagen, die einem etwas bedeuten, dieRead More

Posted On August 5, 2019By Alf MayerIn Allgemein, Litmag, NATUR Special, News, Specials

Editorial NATUR Special

Willkommen zu unserem NATUR Special. Es gibt den Reflex, dass man sich über Natur, das eigene Verhältnis dazu oder ihr Erleben lieber nicht öffentlich äußert. Dass man so etwas für schwierig hält, belastet oder kontaminiert, für peinlich und eben privat. Das war auch bei den Reaktionen auf die Einladungen zu diesem CulturMag Special zu bemerken. Natur ist Projektionsfläche, aber hallo. Nature Writing hat eher Wurzeln in der angloamerikanischen Tradition. Umso mehr lohnt der Versuch. Unser Special NATUR ist die logische Fortsetzung des zweiteiligen Specials VERLUST UNO und DUE aus demRead More

Posted On August 5, 2019By Thomas AdcockIn Litmag, NATUR Special, Specials

Thomas Adcock: Ah, the Country Life …

In the Beginning, a Terrace in Manhattan                                                                                                                                                                 Running out of room for Mother Nature  Ah, the Country Life … No End to Savage AmusementViolent geese, vile squirrels, toads in love, etc. Copyright © 2019 • Thomas Adcock NORTH CHATHAM, New York—U.S.A. Once upon a time, my wife and I were content as full-time denizens of hustle-bustle Manhattan—brash heart of a loud city populated by hundreds of skyscrapers and nearly nine million squabbling strivers; where anyone not beating you over the head with a club has friendship potential. We lived—and still do, Monday throughRead More

Posted On August 5, 2019By Loren EiseleyIn Allgemein, Litmag, NATUR Special, News, Specials

Loren Eiseley: Die braunen Wespen

Loren Eiseley: Die braunen Wespen Essay von 1956 – erstmals auf Deutsch und mit einem Nachwort von Brigitte Helbling Es gibt im Wartesaal eines größeren Bahnhofs im Osten einen Bereich, in dem man nie eine Frau sitzen sieht. Er liegt immer im Schatten, unter Dutzenden von Schließfächern, die an der Wand hängen. Und doch herrscht hier ein Kommen und Gehen, weniger von echten Reisenden als von Sterbenden. Unter den Ärmsten, solchen, die niemanden mehr haben, gibt es die, die diesen Ort aufsuchen, um der Witterung zu entkommen und sich fürRead More

Posted On August 5, 2019By Katrin DoerksenIn Allgemein, Litmag, NATUR Special, News, Specials

Katrin Doerksen: Helgoland

Deät Lun – The Land Foto-Essay von Katrin Doerksen „Deät Lun“ ist Helgoländer Friesisch und bedeutet „Das Land“ – ein simpler Name für die Nordseeinsel in der Deutschen Bucht. Aber das rund 1 km² große Land der Hauptinsel ist im ständigen Wandel, in einem immerwährenden Prozess des Vorrückens und Zurückweichens begriffen. Die Zahl der Tagestouristen und Übernachtungsgäste steigt stetig an, dazu kommen Meeresbiologen und die Techniker der Offshore-Industrie. Der Wohnraum ist knapp auf Helgoland, trotzdem stimmten die rund 1500 Bewohner im Jahr 2011 knapp gegen eine Inselerweiterung ab. Stattdessen wirdRead More

Posted On August 5, 2019By Ludwig FischerIn Litmag, NATUR Special, Specials

Draußen schreiben

Dichtung im Freien Glosse von Ludwig Fischer Schriftsteller können bei jedem Wetter schreiben. Wer dichtet denn noch im Freien? Im geschädigten Wald etwa, unter einer halb entlaubten Buche sitzend, das zerknitterte Papier auf den Knien mit krakeligen Buchstaben versehend. Oder beim Gehen, auf den bunt markierten Spazierwegen durchs Ländliche, zwischen Getreideschlägen, denen man die versprühten Wuchshemmer ansieht. Wer ausschreitend dichten wollte, müsste ja zudem ein regelrecht lebendiges Gedächtnis sein eigen nennen. Nein, unter freien Himmel entsteht keine Literatur, von der zu reden sich lohnte. Mag sein, dass irgendein deutscher Autor,Read More

Posted On August 5, 2019By Georg SeesslenIn Litmag, NATUR Special, News, Specials

Georg Seeßlen über Primzahlen und Zikaden

Der Gesang der Katastrophe Anmerkungen zu Primzahlen, Zikaden und Sprachen an einem langen, schläfrigen Sommernachmittag – von Georg Seeßlen                                                                    I Wenn man lange genug an einem späten Sommernachmittag unter diesem oder jenem Baum sitzt und nachdenkt (wie es ein nicht zu Ende befreiter Sklave gerne tut), gehen Gedanken, jedenfalls einige von ihnen, dorthin, wo noch keiner von ihnen war und wohin sie niemand geschickt hat. Es ist etwas, das einen durchströmt, als hätte man gerade alle Zeit der Welt; und die wiederum sei gerade dabei in sonderbare Einzelteile zu zerfallen. Zahlen und Reihen durchziehen das Wuchernde undRead More

Posted On August 5, 2019By Alf MayerIn Litmag, NATUR Special, Specials

Naturbücher, kurz

Naturbücher, kurz Kurzrezensionen von Ludwig Fischer (LuF), Johannes Groschupf (JG) und Alf Mayer (AM) zu: Otl Aicher: gehen in der wüsteFrauke Bagusche: Das blaue Wunder – Warum das Meer leuchtet … Henry Beston: Das Haus am Rand der Welt. Ein Jahr am großen Strand von Cape CodArnulf Conradi: Zen und die Kunst der VogelbeobachtungLudwig Fischer: Brennnesseln. Ein PortraitEsther Gonstalla: Das Klimabuch. Alles, was man wissen muss, in 50 GrafikenKarl-Heinz Göttert: Als die Natur noch sprach. Mensch, Tier und Pflanze vor der ModerneKarl-Heinz Göttert (Hg.): „Es flüstern und sprechen die Blumen“JanRead More