In den wenigen Fällen, da dies
aus unbekannten Gründen mißlang, halfen die Moiren mit der ganzen Verve eines
unverfänglichen Unfalls nach, wie es bei ‹ZeBe›
von Nöten war:
Sie lag, sich immer wieder
aufrappelnd, immer wieder im leimigen Matsch ausrutschend und aufs Gesicht
fallend, in diesem Bach. Eigentlich wäre sie fast ertrunken, wenn dieser LKW
nicht gewesen wäre, der sie rauszog, als schon der Sumpf derart nach ihr gierte,
sie des Schlammes eigen zu machen drohte. Durch ihre Poren drückten sich Moose,
Schleimsand, Kraut; die Augen riesengroß / schwarz / rund: oxidierte
Schädeldecke; silbriger Bewuchs auf den honorigen Brüsten. Ihre Arme und
Stelzen ruderten nur mit halber Kraft voraus. Der Lastwagen beschleunigte
sauerstoffgefräßig. Sie faßte nach der Anhängerkupplung. Voller Schmiere das
starke, steife Stück. Zwischen ihren Fingern glitschte das Maschinenöl,
spritzte ihr Reste ins Gesicht, der Auspuff fönte ihr Haar zu einer ehernen
Skulptur nach hinten. Als sie dann auf der Straße lag, keuchte ihr verklebter
Mund. Autos hupten in langsamer Vorbeifahrt, nur dasjenige nicht, das ihr
Magen, Leber, Milz aus dem Hals drückte.
Die ‹Romantische Zeit›.
Ich möchte sie mir gerne vorstellen als den sensiblen Aufbruch des Geistes, der
sich seiner Fesseln entledigt. Mir selbst ist das Licht der Gegenwart zu grell.
Man geht bekleidet vor die Tür und kehrt völlig nackt zurück, weil die Umgebung
mächtig gefräßig die Plünnen abreißt. Wenn man dann in ein Gemälde hineingehen
könnte, Farbäste beiseite beugen (ein wenig ducken muß man sich schon, ein
wenig in die Farbe tauchen). Rascheln alter Pinsel, die niemand mehr führt. Die
Bewegung nur eine mathematische Gleichung. Ich bin eingeplant, ein X, eine
Rune: Klamotten, die im Bild ich trage.
Oder ich denke mir: Wenn ich so
einen Garten hätte, in dem die Blumen zur Erdmitte hin wachsen, müßte ich
niemanden absorbieren, um dieses Dorf zu konservieren.
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