Schreibheft
Cover Schreibheft N° 84
Heute portraitiert Maren Jäger Norbert Wehrs Schreibheft in einem Essay auf literaturkritik.de:
„Norbert Wehr ist das Schreibheft: Er ist (flankiert von einigen weiteren Entdeckern, die sich im einen oder anderen unbekannten Terrain auskennen) der Kopf der Expeditionen in die internationale zeitgenössische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts; in seiner Hand liegt der Löwenanteil der Konzeption und Recherche, Redaktion und Organisation, des Vertriebs und der Vermittlung. Und er ist derjenige, der (gelegentlich unterstützt von Stiftungen und Sponsoren wie dem Deutschen Literaturfonds und der Kunststiftung NRW) das finanzielle Risiko trägt und die Finanzierung der Zeitschrift sicherstellen muss, die zweimal im Jahr mit einer Auflage von etwa 2.500 Exemplaren erscheint. (Im Abo zahlt man für die ca. 150 Seiten 9 Euro – statt 13 Euro für das Einzelheft.)
Wenngleich Norbert Wehr mittlerweile von Essen nach Köln gezogen ist, hat der gebürtige Holsterhausener den Essener Redaktionssitz vom Schreibheft sowie den hier eigens für die Zeitschrift gegründeten Rigodon-Verlag in der Nieberdingstraße nie aufgegeben (lediglich das Archiv seiner Zeitschrift – mitsamt der (bisherigen und künftigen) Korrespondenz, Manuskripten, Dokumenten und einer gewaltigen Bibliothek, einschließlich der Erstausgaben des Schreibheft – hat er unlängst der Stiftung Insel Hombroich als Vorlass übertragen). Wehr kennt die literarische Topographie der Stadt bestens, weiß auf Spaziergängen nicht nur zu berichten, in welcher Buchhandlung Rolf Dieter Brinkmann seine Buchhändlerlehre absolvierte, sondern auch, wo Ernst Krawehl erstmals das Manuskript von Arno Schmidts Zettels Traum in den Händen hielt.“
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