Weberknechte
Wirrgespinst © Frank Milautzcki
Klaus Bartels macht sich heute in der NZZ Gedanken über den Begriff „Text“:
„«Zwar ist's mit der Gedankenfabrik / wie mit einem Weber-Meisterstück, / wo ein Tritt tausend Fäden regt, / die Schifflein herüber hinüber schiessen, / die Fäden ungesehen fliessen, / ein Schlag tausend Verbindungen schlägt . . .» So empfiehlt Mephistopheles «in Fausts langem Kleide» dem schüchternen Erstsemester zunächst einmal das klassische Collegium Logicum mit seinem festen Gefüge von «vorausgeschickten» Prämissen und daraus «erschlossenen» Konklusionen. Wer heute diese Verse aus Johann Wolfgang von Goethes poetischem Studienführer vor Augen bekommt, könnte leicht meinen, sie deuteten auf ein allerjüngstes Collegium Neurophysiologicum mit seinem unentwirrbaren Gewebe von verzweigten Neuronen und «verbindenden» Synapsen.“
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