Fix Zone

69 Hotelzimmer

Redaktion: 

Floureszierendes Buchcover der anderen Bibiothek

Fritz Göttler bespricht in der Süddeutschen einen posthum erschienenen Roman des Filmemachers Michael Glawogger:

„Im Dezember 2013 brach er zu einem neuen Projekt auf, "Untitled - Der Film ohne Namen", ein Jahr lang wollte er Material sammelnd die Welt umrunden. "Man fährt und fährt und fährt", hat er dem Standard zu diesem Film erklärt, "und denkt sich, was das überhaupt werden soll. Und dann passiert etwas, gerade wenn man es nicht erwartet. Es wird ein Film über die Schönheit, über das Glück, jedenfalls ganz anders als alles, was ich bisher gemacht habe." Am 23. April ist er plötzlich in Monrovia, Liberia gestorben - an Malaria, die nicht rechtzeitig diagnostiziert worden war.

Ein Jahr nach seinem Tod ist nun sein Buch "69 Hotelzimmer" erschienen, betreut von seiner Frau Andrea. Es setzt das Glück der Glawogger-Filme literarisch fort, die atemraubende Unbefangenheit des Blicks, die kompakte Beschreibung, die Fernes unerwartet vertraut, Naheliegendes irritierend fremd macht. Ein Reisebuch, das die Struktur des Genres ignoriert, das keinen Ausgangspunkt hat und keinen Zielpunkt und das auch den Mythos von der Selbstverwirklichung on the road desavouiert. "Der Reisende ist ein Fluchttier", er will unabhängig bleiben, immer auf dem Sprung, wie auf einem Eckplatz im Kino.“

Michael Glawogger: 69 Hotelzimmer. Mit einem Nachwort von Eva Menasse.
Limitierte Ausgabe, Papierbezug aus fluoreszierender Farbe – das Buch leuchtet in der Nacht, Fadenheftung, Lesebändchen, Buchgestalter: Andreas Töpfer. Die Andere Bibliothek.

 

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