Popstop
Buchcover ACID, März Verlag
Markus Fauser stellt anläßlich des bevorstehenden 75. Geburtstags Rolf Dieter Brinkmann auf literaturkritik.de vor und holt ihn aus der Popecke:
„Wir müssen es akzeptieren, wenn er 1971 schreibt, „die ganze Rebellion mit Pop, Untergrund usw. ist für mich vorbei“. Der Blick von den Anfängen her, vom Beginn seiner Arbeit mit den Texten der französischen Moderne, des Schülers in Vechta bis 1958, des Buchhändlerlehrlings in Essen bis 1962 und des freien Autors in Köln bis Mitte der 1960er-Jahre belegt die ganz anderen Prägungen. Sie haben sich durch die sehr kurze Phase der Beschäftigung mit Pop, in der Musik wie in der Literatur, hindurch erhalten und führten nach 1970 zur Abkehr von der Popkultur seiner Zeit. Selbst die Übersetzungen aus dem Amerikanischen verwarf Brinkmann schneidig: „Die USA –Dinger hätte ich gar nicht machen dürfen“.
Seine gesamte Prosa hatte ohnehin mit Pop nichts zu tun und nur ein kleiner Teil seiner Gedichte war davon angeregt. Gerade auch die jüngeren Studien aus der Forschung legen darauf Wert. Pop steht nicht nur in der Literatur bis heute für ein positives Weltverhältnis, für einen spielerischen Umgang mit der Realität und – vielleicht am wichtigsten – für das Hinnehmen von Konsum und Kommerz. Nichts davon passt auf Brinkmann.“
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