Fix Zone

Mein 1968

Redaktion: 

Blick in die Ausstellung: Foto: Museum für Westfälische Literatur

Die von der Literaturkommission für Westfalen konzipierte Ausstellung im Museum für westfälische Literatur rückt 38 Exponate aus den Bereichen Literatur, Popmusik, Politik und bildender Kunst in den Vordergrund. Jedes Exponat erzählt dabei eine eigene Geschichte, die vom Ausstellungsgestalter Jeremias Vondrlik in Szene gesetzt wird. Zu sehen ist beispielsweise ein Parka, auf dem sich Mick Jagger, Frontmann der Rolling Stones, mit einem Autogramm verewigt hat. Bei einem anderen Exponat handelt es sich um eine Braun-Stereoanlage, die in einem Dortmunder Jazzclub stand. Der Autor Wolfgang Körner erläutert die Hintergründe: In dieser Diskothek ging 1968 die Dortmunder Literaturszene ein und aus. Unter anderem ist damit Max von der Grün gemeint, der in dem Club gern „einen über den Durst“ getrunken habe.

Die von Walter Gödden initiierte Ausstellung erzählt Zeitgeschichte auf ebenso subjektive wie spannende Art und Weise. „Es war erfreulich, dass so viele Zeitzeugen unserem Aufruf gefolgt sind. Oft zeigt sich an Details, was den damaligen Zeitgeist ausgemacht hat“, so Gödden. Mit dem angestrebten „Flohmarkt der Erinnerungen“ finde nun ein vierteiliger Ausstellungsreigen zum Jahr 1968 einen sehr persönlichen Abschluss.

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Die Begleitkataloge sind erschienen bei Aisthesis:

Walter Gödden, in Verbindung mit Rike Paetsch: Mein 1968. Alte Erinnerungen – neue Texte

1968 ist - weit über das Politische hinaus - keine abstrakte Jahreszahl. Das zeigt auch dieser kleine Katalog mit Erinnerungen von Zeitzeugen, aber auch Hommagen an Schallplatten und Bücher aus dem »Epochenjahr«. »Mein 1968« bildet den Epilog einer von der Literaturkommission für Westfalen veranstalteten vierteiligen Ausstellungsserie im Museum für Westfälische Literatur. Sie wurde eröffnet mit einer Präsentation zum Herforder Jaguar-Club (Stichwort Zeitgeist), in dem 1967/68 Jimi Hendrix, The Cream, The Who, The Spencer Davis Group und zahlreiche weitere Pop-Ikonen auftraten. Die zweite Ausstellung (Stichworte Pop, Erotik) widmete sich dem Universalkünstler Charles Wilp, dessen Afri Cola-Reklame 1968 für eine »Sensation in der Werbewelt« (FAZ) sorgte.

Die Hauptausstellung »1968 - Pop, Protest und Provokation«, die in einem umfangreichen Begleitbuch dokumentiert ist, zeigte das breite Spektrum der 1968er Literatur mit Blick auf Kuriosa der Underground-Literatur, Agitprop, das Theaterleben, Film, Protestsong und viele weitere Facetten. »Mein 68« bildet den persönlichen Abschluss einer in jeder Hinsicht spannenden Ausstellungssequenz. Für den vorliegenden Katalog haben wir Personen des literarischen Lebens um Essays gebeten. Die meisten BeiträgerInnen stammen aus unserem unmittelbaren Arbeitskontext. Der Rücklauf war erfreulich - ebenso die Multiperspektive, die zum Ausdruck kommt. Vollständigkeit war nicht angestrebt und wäre auch nicht möglich. Aber vielleicht können die 37 Beiträge Pars pro Toto stehen für ganz ähnliche Lebensläufe und -entwürfe.

Leseprobe

Leseprobe Begleitbuch Hauptausstellung

Walter Gödden, in Verbindung mit Fiona Dummann und Claudia Ehlert: 1968. Pop, Protest und Provokation in 68 Stichpunkten.

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