Borgia – oder wie ein Papst und seine Familie für Machiavelli Modell standen – Essay von Marcus Pohlmeyer Prolog Der englische Untertitel von Borgia (3. Staffel/2016)[1] ist sehr gut gewählt: Triumph and Oblivion. Da ist der anfängliche Siegeszug Cesare Borgias durch Italien und dann das unbarmherzige Ausgelöscht-Werden, die folgende damnatio memoriae dieser Familie. „Nach dem Tod Alexanders VI. weinte den Borgia dort [in der Romagna; Anm. MP] kaum jemand eine Träne nach. So lautet das Fazit, dass Machiavelli aus dem irrlichternden Glücksritter und Desperado Cesare Borgia bei aller Kritik etwas
Read More Big business Der Drogenhandel generiert Giga-Profite. So wie Hamburger, koffeinhaltige Brause, Waffen, alkoholhaltige Getränke und Technologie. Aber Drogen sind böse und müssen deshalb bis aufs Messer bekämpft werden, koste es was es wolle. Aber man kann sich dem Thema auch viel pragmatischer annehmen. Tom Wainwrights Buch „Narconomics – Ein Drogenkartell erfolgreich führen“ bietet ein paar Vorschläge an. Thomas Wörtche kann dem Ansatz einiges abgewinnen. Oft wird das Primat des Ökonomischen vor allen anderen gesellschaftlichen Parametern wie dem Sozialen, dem Ethischen, dem Politischen beklagt. Im Falle des weltweiten Drogenhandels mit seinen
Read More Weit mehr aus unserer Mitte als wir wissen Der Verlag nennt es eine „packende Erzählung von der Erfindung des Terrorismus im 19. Jahrhundert, deren Relevanz bis heute anhält“. Alf Mayer hat sich mit der großen historischen Untersuchung von Carola Dietze aus der Hamburger Edition beschäftigt. Wie die Eisenbahn und der Kunstdünger ist der Terrorismus ein Produkt der Moderne. Carola Dietze zeigt überzeugend, dass er die Kehrseite moderner politischer Emanzipationsprozesse ist. „Was ist Freiheit? Ist sie lediglich eine Negation? Ist sie das bloße Privileg, nicht angekettet zu sein – nicht gekauft
Read More Saudi-Joyriding: Protest gegen das reaktionäre Scheich-System? Der französische Anthropologe und Arabist Pascal Menoret verbrachte vier Jahre mit Feldstudien in Riyad, wo er auf das Joyrider-Phänomen gestoßen war, das viele Fragen offenließ: War dieses gefährliche High-Speed-Herumdriften auf den Straßen nur ein stumpfsinniger Zeitvertreib? Oder nur beliebt in der Drogen- und Schwulen-Szene? Oder eine Protestbewegung gegen ein Oligarchen-System, das den Kontakt zur unterprivilegierten Jugend verloren hat ? In seiner spannenden Studie legt Menoret wie beim Zwiebelschälen immer neue Schichten bloß. Peter Münder hat sie aufgeschält. Beim Betrachten der Youtube-Videos von saudiarabischen Joyridern
Read More Karachi Terror Obwohl es inzwischen wahrlich eine Binse ist, dass das Groß-Narrativ Crime Fiction eine globale Veranstaltung ist, starren wir hier doch eher immer noch auf die traditionellen Gegenden, auch wenn Lateinamerika, Australien und Afrika zunehmend stimmgewaltig mitspielen. Aber Asien? Gar Pakistan? Hier gilt der Satz, dass das, was wir als „Peripherie“ abzutun gewohnt sind, sich schon längst als zentral erwiesen hat. Omar Shahid Hamids Roman „Der Gefangene“ ist dafür ein gutes Beispiel. Thomas Wörtche hat das Buch gelesen. Erinnern wir uns kurz ans Ende des letzten Jahrzehnts. Da erschien
Read More Schwimmen im Brexit-Kielwasser der Britannia Wie sich die Verhältnisse in Großbritannien entwickeln würden, dass es einen Austritt aus der EU geben würde, war 2012, als der Roman erschien, nicht abzusehen. Nun liegt das Buch auf Deutsch vor, dankenswerter Weise frisch übersetzt beim Argument/Ariadne Verlag, findet Edina Picco, denn sie ist sehr begeistert. – „Meine Nachbarn sind ausländerfeindlich. Seit etwa fünf Jahren diskriminieren sie mich, sagen, ich soll zurückgehen in mein eigenes Land. Ich soll verschwinden, weil ich die britische Gesellschaft, ihre Art nicht verstehe. Ich habe oft die Polizei gerufen,
Read More Das letzte Halali Ein neuer Onno-Viets-Roman lässt das ansonsten nicht genre-affine Feuilleton ausflippen und sich zu ziemlich sinnfreien Superlativen versteigen. Es geht auch ein paar Nummern kleiner, wie Frank Schornecks Besprechung von „Onno Viets und der weiße Hirsch“ zeigt: Als Frank Schulz die Figur des Allround-Versagers und Stehaufmännchens Onno Viets erschuf und ihn 2012 im Roman „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ als frischgebackenen Privatdetektiv gleich ein alptraumhaftes und blutiges Fiasko erleben ließ, lotete der Hamburger Autor bereits die Grenzbereiche von „Krimi“ aus. Sein hochkomisches und literarisches Gespür, insbesondere
Read More Vom Bordstein bis zur Skyline Von Alexander Roth Dennis Lehane ist einer der Großverdiener des US-amerikanischen Literaturbetriebs. Seine Weltbestseller Mystic River und Shutter Island wurden ebenso prominent wie gewinnbringend verfilmt, und sein Prohibitions-Epos Live by Night wird sich unter Aufsicht von Ben Affleck, der schon Lehanes Gone Baby Gone auf die Leinwand brachte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diese Erfolgsserie einreihen. Auch sonst scheint der Autor sich in Hollywood heimisch zu fühlen: The Wire. Boardwalk Empire. The Drop. Der Legende nach verdankt er seinen steilen Aufstieg Bill Clinton höchstpersönlich,
Read More Distanzen von 18 Wörtern und mehr Veit Heinichens „Die Zeitungsfrau“ hat Joachim Feldmann nicht nur Vergnügen bereitet. Er kann begründen, was die Holpersteine waren. Ein Einbruch auf einer Luxusjacht. Ein Vorhängeschloss wird geknackt und fällt zu Boden, dann wird eine Schiebetür geöffnet. Ein schlichter Vorgang, der sich allerdings auch so beschreiben lässt: „Der Klang eines schweren Vorhängeschlosses, das auf das Deck aus Edelholz fiel, zerriss wie ein Hammerschlag die Stille der Nacht, dem das Geräusch einer Schiebetür folgte, die bis zum Anschlag geöffnet wurde.“ Wir haben es mit einem Autor
Read More Mossad für Dummies Schon David Silvas erster Roman “Double Cross” schrappte haarscharf an einem Plagiatsverdacht vorbei, seit dem lief er unter „eher uninteressant“. Mal wieder Zeit, zu schauen, was mit seinem neuen Werk „Der englische Spion“ los ist – auch nicht viel, wie Mike Wuliger zeigt. Neunzehn Jahre ist es her, dass Lady Di ums Leben kam. Jetzt lässt der amerikanische Autor Daniel Silva in seinem gerade auf Deutsch erschienenen Thriller “Der englische Spion” eine der einstigen britischen Kronprinzessin nachempfundene Figur wieder sterben: diesmal nicht in einem Pariser Autotunnel, sondern
Read More Tod eines Pseudonyms von Zoë Beck Eine englische Freundin erzählte mir vor einem halben Jahr begeistert von einer italienischen Autorin, die unter Pseudonym publizierte und großen Erfolg in Großbritannien hatte. Einen Überraschungserfolg. Sie wurde rauf und runter gefeiert, aber an zwei Dingen störte sich meine Freundin: Erstens fand sie, dass die Covergestaltung dem Buch nicht wirklich gerecht wurde, aber damit müssten schreibende Frauen nun mal häufig genug leben. Zweitens war sie schrecklich davon genervt, dass im Zuge der Spekulationen darüber, wer hinter dem geschlossenen Pseudonym wohl stecken könne, Stimmen laut
Read More Action NASA 1 bild / 100 worte Stella mad in love with NASA Action-Video-Trailers. O, o, o, o – die sind ja noch besser als die schlingenden, gierigen Weltallphänomene, von denen das NASA-Tagebuch so fesselnd erzählt! Inhalt der Trailer (MISSION TO JUPITER): Wirkliche Menschen, die wirkliche Physikergehälter beziehen, berichten von eventuell stattfindenden, wirklichen „Abenteuern“ von Maschinen, die im Weltraum herumpurzeln… Mit Soundtrack. BOMBE. Nachts nach dem Dreh dann die Alpträume. „Schatz, wach auf, wach auf!“ – „O, o, o, o, o – die Hintergrundstrahlung um Jupiter, 60 Millionen Mal mehr als chez
Read More Mit Taucherbrille, Panzerglas und KGB-Agenten ins Schach-Turnier Eigentlich ist Schach ja ein Spiel für zivilisierte Kulturmenschen, doch wie André Schulz in seiner grandiosen Geschichte der Schachweltmeisterschaften (von 1886-2014) zeigt, ging es hinter den Kulissen vor allem während der Kalten Kriegsphase ziemlich brutal und bizarr zu. Von Peter Münder Der weltweite Schach-Boom ist wohl auch durch den norwegischen Wonderboy Magnus Carlsen, der den Inder Vishi Anand in Chennai 2013 besiegt hatte, so stark angekurbelt worden. Wenn der 26jährige ursprünglich aus der Ukraine stammende, seit sieben Jahren für Russland spielende Sergej Karjakin
Read More Posted On Oktober 3, 2016By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Im Gurkensud der Unendlichkeit Von Frank Schorneck. Znaimer Gurken waren einmal das prominenteste landwirtschaftliche Produkt des tschechischen Städtchens Znojmo und seiner südmährischen Umgebung. Mittlerweile sind sie ebenso vergessen wie zwei ehemalige Bewohner der Stadt, die vom Lauf der Geschichte überholt wurden: Da ist einerseits der Priester Vaclav Prokop Divis, der das Pech hatte, zwar zeitgleich mit Benjamin Franklin den Blitzableiter zu erfinden, aber im Gegensatz zu seinem auf Dollarnoten verewigten Konkurrenten verarmt in einem Kloster zu sterben. Da ist zum anderen Ottokar Gottfriedens Toula, ein Amateurphysiker und Gewürzgurkenanbauer, der zeitgleich
Read More Sammelrezension mit Büchern von Karel Čapek, Norman Mailer, Honoré de Balzac, Hermann L. Gremliza, Richard Bird, Armin Thurnher, Kateryna Babkina und Birgit Birnbacher – besprochen von Senta Wagner (SW), Alf Mayer (AM) und Michael Höfler (MH). Bibliophile Rarität (AM) Ein Asteroid ist nach ihm benannt, er starb 1938, ganze 48 Jahre alt, an einer Lungenentzündung; er hatte das Wort „Roboter“ erfunden, die Phantastik des 20. Jahrhunderts mitgeprägt, ein wunderbares Gartenbuch geschrieben, dazu Detektivgeschichten, Romane, Märchen, Theaterstücke, und wenige Jahre vor seinem Tod eines meiner Lieblingsbücher. Jetzt ist Karel Čapeks 1936 erschienene
Read More Ein Essay von Markus Pohlmeyer. Wir sind beim Lesen bisweilen auch wie Spaziergänger: manchmal das Ziel vor Augen, lassen wir uns hin und wieder von den kleinen Schätzen am Wegesrand oder auch von Kuriositäten und Details ablenken. In Fontanes Wanderungen ließ mich eine kleine Beschreibung innehalten, auch wegen eines seltsam-interessanten Vergleichs, und zwar als der Wanderer/Erzähler das Wustrauer Luch beschreibt. Etwas wie der Spreewald, doch irgendwie trostloser: „Einsamkeit ist der Charakter des Luchs.“[1] Und dann kommt es zu einer unheimlichen Begegnung: „Von Zeit zur Zeit sperrt ein Dorfkahn den Weg
Read More Die Letzten ihrer Zunft Nach diesem Buch müssen sie sich eigentlich bei Manufactum („Es gibt sie noch, die guten Dinge“) die Finger schlecken, findet Alf Mayer. „Handwerkstätten“ von Kathrin Fritz und der Fotografin Maurice K. Grünig, im Zürcher Rotpunktverlag erschienen, porträtiert 24 Schweizer Manufakturen mit alten traditionellen Herstellungsweisen, und das nicht im Museum, sondern im Kleinbetrieb. Funktions- und existenzfähig. Manche aber sind die letzten ihrer Zunft. Das hochwertige, durchgängig mit großartigen Fotos illustrierte, bei Pustet in Regensburg gedruckte Buch (Papiergewicht 130 g, mit 1.08 f-Volumen) ist eine Fundgrube. Eine Schatzkammer.
Read More Transhumaner Träumer Von Ute Cohen Während die Welt darüber rätselt, ob Michel Houellebecq ein vom Altersstarrsinn verblendeter Reaktionär oder ein im Ennui ertrinkender Antimodernist ist, sitzt der Autor in der Grotte und träumt. Seine Gliedmaßen haben sich verdoppelt und den leidigen Gender-Debatten entkommt er durch die Verwandlung in einen Hermaphroditen. Eine Welt ohne Flöhe, Raubvögel, Arbeit und Geld! Keine Pornos, kein Gottesglaube! Draußen das Meer, sanft plätschernde Wellen und ein Sonnenstrahl, der die blaue Blume im feuchten Refugium erleuchten lässt. In den Sand geschrieben ein Satz: „Ich suche eine Welt,
Read More Unser Standort auf der Sternenbühne Gut, dass es sie allen Rechenschiebern zum Trotz immer noch gibt und geben wird: die Herzensbücher von Verlegerinnen und Verlegern, findet Alf Mayer, der sich ein solches Projekt näher angesehen hat, nämlich James Lovelocks „Die Erde und ich“. Benedikt Taschens älteste Tochter Marlene ist dessen Schutzpatronin. Ein altmodisches Wort, gewiss. So wie auch die Schutzinstinkte, die Marlene Taschen als junge Mutter empfand, ihrem Kind ebenso gegenüber wie der Welt, mitartikuliert damals in der Lektüre eines Buches von James Lovelock: „Gaias Rache“. In ihrem Vorwort zu
Read More Posted On Oktober 3, 2016By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag
Profi-Prosa mit lauwarmem Nachgeschmack – In seinem neuen Roman verbindet Martin Mosebach, der als einer der elegantesten und zugleich konservativsten Erzähler hierzulande gilt, die westliche Welt der Banken, der Karriere und des Betrugs mit der orientalischen Welt der Seher und Bettler, der Rituale und archaischen Traditionen. Seine pittoreske Prosa versickert schließlich in einer lauwarmen Auflösung. Im Mittelpunkt des Romans steht Patrick Elff, der nach einem Literaturstudium schnell die Karriereleiter in einer Beratungsfirma und schließlich in einer großen Bank hinaufgestiegen ist und dabei den Graubereich des gerade noch Erlaubten deutlich überschritten
Read More „Grabe, wo du gehst, genieße, wo du ruhst“ Zusammen mit Ursula Bauer hat Jürg Frischknecht die Lesewanderbücher erfunden, einen Buchtyp, der deutlich über die aktuelle Gebrauchsfähigkeit hinausreicht, der kulturelle, politische und wirtschaftliche Hintergründe bietet und im idealen Fall – wie im verlassenen piemontesischen Valle Maira – sogar einen sanften Tourismus mitangekurbelt hat. Alf Mayer, der sich von der Qualität dieser Bücher einige Male selbst vor Ort überzeugen konnte, hat sich die aktuelle achte Auflage des Hauptwerks „Antipasti und alte Wege. Valle Maira – Wandern im andern Piemont“ angeschaut. Leider ist
Read More Was dem Zeitgeist-Regisseur gerade so durch die Rübe rauscht – Über Gerhard Stadelmaiers Kritik am „Augenblicks“-und „Bearbeiteritis“-Theater profilneurotischer Regisseure in seinem Band „Regisseurstheater“. Von Peter Münder. Alle Jahre wieder kriselt es am Theater: Der langweilige (oder überdrehte/ exotische/ gesellschaftskritische) Spielplan wird beklagt; die üppigen öffentlichen Subventionstöpfe werden eingedampft, mehrere Bühnen zu einer einzigen Generalintendanz zusammengeschrumpft, der miserable Standard der Kritik wird bejammert und schrille Inszenierungen, in denen die Klassiker kaum noch erkennbar sind, werden ausgebuht und von der Kritik niedergemacht. Ist nun auch noch der Trend zum spektakulären Trash angesagt?
Read More Tod & Glück Den vierten Roman der Josef-Bloch-Reihe von Hans Zengeler hat Anne Kuhlmeyer begeistert gelesen: Ab 50 bist du fast tot, ab 60 ganz tot, ab 70 bist du mausetot – je nach geburtsdatumsbedingter Perspektive. Und wenn nicht tot, dann weg, unsichtbar, weil grau, faltig und krank, inkompetent sowieso, niedlich geradezu. Ist nicht das Alter der Schrecken derer, die Jugendlichkeit als Existenzbeweis vor sich her tragen müssen? Josef Bloch hat sich mutig hineingetraut ins Senium, mit seiner Ira, der Nicht-Ehefrau seit einem Vierteljahrhundert. Doch im vierten Band der Romanreihe
Read More Posted On Oktober 3, 2016By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Neue Kinderbücher von Stefanie Höfler („Mein Sommer mit Mucks“), Ina Rometsch & Martin Verg („Krabbentaucherkacke“), Andreas Hüging („Jem hört die Haie husten“), Regine Kämper / Yayo Kawamura („Amina, Erdal, Njami und die anderen“), Anja von Kampen („Knietzsche und das Hosentaschenorakel“), Paul Maar / Helga Bansch („Greta und die magischen Steine“). Vorgestellt von Frank Schorneck. Keinen Mucks Zonja (mit Z) ist eine ausgesprochen neugierige Zwölfjährige – und nicht zuletzt deshalb eine Außenseiterin, denn „vor vielen vielen Jahren, keiner weiß mehr, wann das war, muss jemand beschlossen haben, dass Zwölfjährige nicht neugierig
Read More 2016 ist das 500. Todesjahr von Jheronimus van Aken alias Hieronymus Bosch. Die Niederlande ehren den Maler mit einer großen Ausstellung und anderen, vielfältigen Aktivitäten. Boschs Werk war und ist Gegenstand der unterschiedlichsten Auslegungen und Interpretationen, die versuchen, seine phantastischen, bizarren und oft schlicht rätselhaften Gestalten, Pflanzen, seine Mischwesen und seine offensichtlich mehrfach codierten Bilderwelten sinnhaft zu entschlüsseln. Surreale, absurde, grausame und komische Bildwelten, die sich tief ins kollektive Gedächtnis gegraben haben, egal, ob man seinen Intentionen gerecht wird oder nicht. Denn Selbsterklärungen oder Aussagen zu seinen Werken gibt es
Read More Posted On Oktober 3, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Wege Auf dem Weg sah ich Wege: ein Weg war über und ein Weg unter und Weg auf allen Wegen. Im Kreis gehen manche andere grad. Der arme Schlucker sitzt wo er hingesetzt ist. der Kluge versucht ein Stückchen von allen; Hel oder Himmel erwarten den, der nur einen wählt. Das wars, was sie mir über Wege sagten, aber nicht alles: Wohin der Traum reicht, gelangt kein Fuß, und der ein oder andere fand heilendes Gras auf der Insel in seinem Loghica.* * Anspielung auf den See Loycha in Irland,
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