"Hirnbonbon"
Szenenfoto Hirnbonbon (Foto: Conny Mirbach)
Hirnbonbon - Ein Dieter Roth-Projekt im Schauspiel Stuttgart
„Meine Hauptarbeit ist Bücher schreiben gewesen. Die Objekte habe ich gemacht, damit ich Geld bekomme, denn vom Schreiben konnte ich nicht leben.“
Dieter Roth
Dieter Roth war einer der vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Konsequent stellte er sein eigenes Leben in den Fokus künstlerischer Auseinandersetzung. Sein Werk besteht aus einem überbordenden Universum aus Zeichnungen, Grafiken, Musikaufnahmen, Büchern, Videos, Bildern, Installationen und verfallenden Gewürz-, Schimmel- und Schokoladenobjekten. 1930 als Sohn eines Schweizers und einer Deutschen in Hannover geboren, pendelte Dieter Roth Zeit seines Lebens
zwischen Europa, Island und den USA. Die Freundschaft mit dem Verleger Hansjörg Mayer und dem Fluxus-Sammler Hanns Sohm führte Dieter Roth in den 70er und 80er Jahren immer wieder nach Stuttgart. Zeitweise betrieb er ein Wohn-Atelier in der Stadt. Neben der Staatsgalerie Stuttgart, die seit 1981 das Archiv Sohm beherbergt, besitzt auch das Kunstmuseum Stuttgart eine umfangreiche Roth-Sammlung, die ab dem 12. Dezember 2014 die Grundlage einer Austellung zum Thema Sprache im Werk des Künstlers sein wird. Gemessen an seiner bildenden Kunst ist das literarische Werk Dieter Roths weniger bekannt und schwerer zu überblicken. Neben Roths poetologischem Hauptwerk Mundunculum, dem Buchzyklus Tränenmeer oder den Scheisse-Gedichten existiert eine Vielzahl anderer Schriften und Sprachobjekte, die in Kleinstauflage im Eigenverlag erschienen und mehr oder weniger unentdeckt geblieben sind. Für das Theaterprojekt Hirnbonbon hat sich das Schauspiel Stuttgart einen subjektiven Weg durch diese Sprachwelten gebahnt.
Gemeinsam mit Mitgliedern des Ensembles und Studierenden der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg soll der Autor Dieter Roth für das Theater entdeckt werden.
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