Flanzendörfer als Versensporn
Die neue Ausgabe des Versensporn
VERSENSPORN Heft für lyrische Reize
Nr. 16: Frank Lanzendörfer
Broschur, Klammerheftung 36 Seiten
Umschlagmotiv von Frank Lanzendörfer
Erste Auflage 2014: 100 Exemplare
Frank Lanzendörfer (1962-1988)
Geboren am 30. Dezember 1962 in Dresden Söbrigen. Während der Armeezeit Beginn literarischer und bildkünstlerischer Arbeit. 1984 erscheint unter dem Künstlernamen flanzendörfer ein erster Text in der inoffiziellen Zeitschrift UND; Teilnahme an der „Zersammlung“, dem „Ersten inoffiziellen Schriftstellerkongress der DDR“ (Jan Faktor). Gemeinsam mit Leonhard Lorek und Johannes Jansen gehört er zu den Begründern der Zeitschrift schaden, des späteren Zentralorgans der Künstlerszene am Prenzlauer Berg. 1985 wird flanzendörfer von der Staatssicherheit kontaktiert, um ihn als IM zu gewinnen; trotz „Nichteignung“ weitere permanente Überwachung und „direkte Bearbeitung“ (Bedrohung, Haussuchung etc.). 1985 stellt flanzendörfer erfolglos einen Ausreiseantrag. Beiträge in diversen inoffiziellen Zeitschriften und Text-Grafik-Editionen; Malaktionen, Performances, Super-8-Filme. 1987/88 Rückzug in die Isolation, langes und radikales Fasten bis hin zu Halluzinationen. Am 5. August 1988 steigt er in einen Feuerwachtturm bei Marienwerder ein und springt in den Tod.
Das Heft bietet insgesamt 40 Texte bzw. Zyklen, die bis auf wenige Ausnahmen dem 1992 erschienenen Materialband unmöglich es leben entnommen wurden; darüber hinaus werden fünf Texte wieder zugänglich gemacht, die aus dem frühen Künstlerbuch blattrich (1984) stammen, welches erst nach Fertigstellung des vorgenannten Materialbandes "wiederentdeckt" wurde.
Exklusiv den Exemplaren der Abonnenten des Versensporns liegen bei: eine flanzendörfer-Fotocollage von Volker Barndt aus dem Jahre 1987 sowie eine Arbeit des Künstlers Martin Holz zu seinem 'flanzendörferexperiment', das im Juni 2014 in Greifswald stattfand (www.conquering-places.de).
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