Guatemalas hybrides Rechtssystem Rodrigo Rey Rosa (Guatemala, 1958) gilt als einer der renommiertesten, wenn nicht als der renommierteste Schriftsteller des heutigen Guatemala. Entsprechend groß waren Doris Wiesers Erwartungen, als sie seinen Roman „Die Gehörlosen“ zu lesen begann. Tatsächlich konnte ich den Roman nur schwer aus der Hand legen, da er tief ins gegenwärtige Guatemala einführt und eine ganze Reihe von kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten aufgreift, die nicht nur von lokaler Bedeutung sind, sondern ein kleines Stück von der Beschaffenheit der Welt enthalten. Das Geschehen besteht aus zwei miteinander verbunden Kriminalfällen,
Read More Geschichten einer Grenze: USA – Mexiko – Sieben großartige Erzählungen voller Schmerz und Poesie, angesiedelt zwischen zwei Welten an der Grenze der USA zu Mexiko, enthält der Band „Alles Beginnt und endet im Kentucky Club“ von Benjamin Alire Sáenz (*1954, New Mexico). Die meisten Erzählungen spielen in den durch den Rio Grande bzw. Río Bravo del Norte geteilten Grenzstädten El Paso und Ciudad Juárez. Von Doris Wieser. 2007 begannen die USA mit dem Bau einer Mauer entlang der Grenze zu Mexiko. Die Mexico–United States barrier soll illegale Migration verhindern und
Read More Aufruf zum kritischen Erinnern Doris Wieser über Pedro Costas Dokufiction „Horse Money“. Ein Film über kapverdische Immigranten in Lissabon. Seit Kurzem ist der Film „Horse Money“ (Cavalo Dinheiro) des Portugiesen Pedro Costa in deutschen Kinos zu sehen. Es handelt sich um ein komplexes, künstlerisch anspruchsvolles Doku-Drama, das sich dem Zuschauer erst nach mehrmaligem Sehen erschließt; und selbst dann bleiben noch einige Stellen unklar. Besonders außerhalb Portugals, wo den Zuschauern die historischen Hintergründe weniger präsent sind, verlangt der Film nach einem Erklärungsgerüst. Er reiht sich in eine Serie von Lang- und
Read More Von der Unvereinbarkeit zweier Kulturen und Religionen – Das Aufeinanderprallen zweier Kulturen, zweier Weltsichten, zweier Religionen, die beide für sich Anspruch auf Alleingültigkeit, Wahrheit und Reinheit stellen, ist das zentrale Thema von „Der Fluss dazwischen“ des kenianischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Ngugi wa Thiongʼo (*1938, Kamiriithu), der im Mai dieses Jahres den Ehrendoktor der Universität Bayreuth erhielt. 1966 erstmals erschienen, drei Jahre nach Kenias Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, spielt der Roman noch während der Kolonialzeit, als das zentrale Hochland der Gikuyu (auch Kikuyu), im Gebiet zwischen Nyeri und Nairobi, noch nicht
Read More Ein eigenwilliges Testament aus Kap Verde – Napumoceno da Silva Araújo aus der Stadt Mindelo auf der kapverdischen Insel São Vicente hinterlässt ein höchst eigenwilliges Testament, das Licht auf die verborgenen Seiten seines scheinheiligen Lebens als mustergültiger Kaufmann und Wohltäter der Armen wirft. Nicht genug damit, dass er seinen Neffen enterbt, der Zeit seines Lebens in seiner Firma gearbeitet und bis zuletzt die Geschäfte verantwortungsvoll geführt hat, er verkündet darüber hinaus, erfüllt von väterlichem Stolz, eine uneheliche Tochter zu haben, die er als Alleinerbin einsetzt. So beginnt Germano Almeida (*1945,
Read More Menschenfressende Löwen Wenn man nach seinem Lieblingsbuch von Mia Couto gefragt wird, tut einem die Wahl wirklich weh. Der Mosambikaner (*1955, Beira) schreibt seit drei Jahrzehnten literarische Werke verschiedener Gattungen auf gleichbleibend hohem Niveau bei offenbar unerschöpflicher Kreativität. Doris Wieser hat alle gelesen. Der soeben erschienene Roman „Das Geständnis der Löwin“ steht in Sachen poetischer Dichte, sprachlicher Knappheit bei gleichzeitiger inhaltlicher Komplexität und psychologischer wie kultureller Tiefe den Vorgängerwerken in nichts nach. Als weißer Sohn portugiesischer Siedler und seit der Unabhängigkeitserklärung von 1975 mosambikanischer Staatsbürger verfügt Mia Couto über eine
Read More »Glück ist eine Frage des Zielens.« (67) Doris Wieser über die poetische Welt des Mia Couto. Der Mosambikaner Mia Couto gehört zu den derzeit renommiertesten Schriftstellern der portugiesischsprachigen Welt. Sein mittlerweile rund 25 Bände umfassendes Werk, bestehend aus Lyrik, Erzählungen, Romanen, Essays und Kinderbüchern, wurde mit zahlreichen hochkarätigen Preisen ausgezeichnet, allen voran dem Prémio Camões 2013 (der „portugiesische Nobelpreis“) und jüngst mit dem Neustadt-Literaturpreis 2014. Seine Werke waren bisher in Deutschland wenig bekannt, da nur vereinzelt Übersetzungen vorlagen, doch 2014 wird sein Jahr: Es erscheinen sogar drei seiner Romane auf
Read More Posted On März 8, 2014By Doris WieserIn Crimemag
Doppelmord im brasilianischen Winter ‒ Eine flotte, leichte Lektüre mit intellektuellem Touch bietet Gustavo Machado in seinem Debütroman „Unter dem Augusthimmel“. Auch die Standardzutaten Sex & Crime kommen nicht zu kurz und werden vage in eine politische Situation eingebettet, in der die Polizei Verdächtigte foltert und die Regierungspartei ihre Tentakel in alle gesellschaftlichen Ebenen ausbreitet. Doris Wieser ist skeptisch. Protagonist Otto ist Maler und als solcher meist knapp bei Kasse. Sein Jugendfreund Teo, hoher Beamter und Mitglied in der linken Regierungspartei, beschafft ihm einen Job in einer Art Volkshochschule. Dort
Read More Vom Popstar zum Schriftsteller – Kaum jemand wird den Songtexten Chico Buarques ihre literarische Qualität absprechen. Aber ist der weltberühmte brasilianische Musiker auch ein passabler Romanautor? Diese Frage wird in Brasilien immer wieder diskutiert. Eine notwendige Diskussion, da dem Autor der strahlende Glanz eines Popstars und Multitalents vorauseilt, was die Kritikfähigkeit des Publikums zu beeinträchtigen scheint. Doris Wieser hat seinen Roman gelesen. 1966 landete Chico Buarque (*1944, Rio de Janeiro) kaum 22-jährig mit „A Banda“ seinen ersten großen Hit. Er wurde zum Teenie-Star, erarbeitete sich aber bald das Image eines
Read More Wie Kafkas Leoparden nach Brasilien kamen. Leoparden im Tempel: Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie. Franz Kafka Diese Kürzestgeschichte oder eher dieser Aphorismus bildet den Dreh- und Angelpunkt der Novelle „Kafkas Leoparden“ des brasilianischen Autors Moacyr Scliar (1937-2011). An ihrer Deutung haben sich die Kafka-Exegeten die Zähne ausgebissen, wie auch an so manch anderem seiner Texte. Als eine „Anfangsgeschichte der Moderne“ liest sie beispielsweise Tobias Döring. Ratinho, der Protagonist
Read More Ein Leben mit zyklischen Dürrekatastrophen – In kurzen, beinahe autonomen, psychologisch dichten Momentaufnahmen schildert Graciliano Ramos (1892–1953) in „Karges Leben“ (ursprünglich 1938 erschienen) die Geschichte einer mittellosen Landarbeiterfamilie im brasilianischen „Sertão“, jener semi-ariden Zone, die ihren Bewohnern durch die periodisch auftretenden Dürren das Leben zur Hölle macht. „Karges Leben“, ein Klassiker der brasilianischen Literatur, wurde anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Ehrengast Brasilien neu aufgelegt und zwar in Willy Kellers zeitloser Übersetzung von 1966. Doris Wieser hat das Buch gelesen. Graciliano Ramos erzählt vom Überlebenskampf von Menschen in extremen
Read More Geschichten aus dem Altersheim – Was es bedeutet, nach knapp 50 Jahren glücklicher Ehe im Alter von 84 Jahren seine Frau zu verlieren und kurz danach ins Altersheim verfrachtet zu werden, kann man sich kaum vorstellen. Es gibt keine Perspektive mehr, alles Vertraute ist verloren, die Menschen, Gegenstände, Orte. Da ist kein Grund zur Hoffnung, Hoffnung auf eine Verbesserung der körperlichen Gebrechen, auf eine neue Liebe oder zumindest so etwas wie Freundschaft mit all diesen fremden Menschen. Wenn man darüber hinaus an nichts glaubt, wie der Ich-Erzähler von „Das Haus
Read More An der Grenze zwischen dem gesprochenen und dem geschriebenen Wort – Carola Saavedras dritter Roman „Landschaft mit Dromedar“ (zur CM-Rezension hier) ist ein erfrischendes, auf allen Ebenen überzeugendes Werk. Anspruchsvoll, vielschichtig und intelligent – und ganz klar eins der Highlights der aktuellen Buchsaison. Doris Wieser hat sich mit der Autorin für CULTurMAG unterhalten. Doris Wieser: In deinem Roman geht es im Wesentlichen um Kunst und Liebe. Das Thema hat also nicht direkt etwas mit Brasilien zu tun. Was ist der Grund dafür? Ist das eine allgemeine Tendenz in der brasilianischen
Read More Von einer Insel, auf der Dromedare leben – Kunst und Liebe, aber auch Tod und Trauer sind die Themen von „Landschaft mit Dromedar“, dem ersten übersetzten Roman der Brasilianerin Carola Saavedra (zum CM-Interview geht es hier): Ein skurriler Spaziergang durch eine unwirkliche Landschaft mit Dromedaren auf dem Weg zur Bewältigung einer fundamentalen Lebenskrise. Von Doris Wieser Érika und Alex sind Konzeptkünstler. Sie entwerfen Installationen und leben in einer sich langsam aufbrauchenden Beziehung, in der die innere Kommunikation abzureißen droht. Doch dann tritt Karen in ihr Leben, eine von Alexʼ Studentinnen,
Read More Verruchte Priester in Bogotá – Der neue Roman von Evelio Rosero (*1958, Bogotá) mit dem Titel „Gute Dienste“ ist in Wirklichkeit schon etwas angestaubt. Er erschien ursprünglich 2001 in Kolumbien und wurde 2006 vom spanischen Tusquets Verlag wiederaufgelegt. Bei uns kam er erst nach Roseros hochkarätigem „Zwischen den Fronten“ (2008) heraus und ist mit Vergleich zu diesem ein enttäuschender Abstieg. Besser hätte ihm bekommen, als vielversprechende Vorankündigung auf die späteren Werke des Autors gelesen zu werden. Von Doris Wieser Ein buckliger junger Mann namens Tancredo betreut die Armenspeisungen einer Kirchengemeinde
Read More Niemandsland – Einer unter vielen schönen Aspekten der Berlinale ist, dass man Filme anschauen kann, die man später vielleicht nicht mehr so einfach findet. Zum Beispiel den eminent politischen Dokumentarfilm „Terra de Ninguém“ der jungen Regisseurin Salomé Lamas. Doris Wieser war für „Moving Targets“ im Kino. Auch Portugal ist ein Land, das an seiner jüngeren Vergangenheit noch zu knabbern hat und dieses Knabbern und Verdauen macht zunehmend Geräusche. Der Kolonialkrieg, den Portugal seit Anfang der 1960er Jahre in Angola, Mosambik und Guinea-Bissau auszutragen hatte, ist immer noch eine offene Wunde.
Read More Ein peruanischer Amerikaner – Der gebürtige Peruaner Daniel Alarcón (*1977, Lima) lebt, seit er drei Jahre alt ist, in den USA, zunächst in Alabama, heute in Oakland. Aus seinen Interviews geht hervor, dass er zwar mehrmals einige Monate am Stück in Lima verbracht hat, seine Sozialisierung sich aber in den USA vollzog. Natürlich wird er oft gefragt, ob er sich mehr als Amerikaner oder Peruaner fühle, worauf er stets antwortet, dass er beides sei, und zwar beides voll und ganz. Vermutlich geht es ihm wie allen Menschen „mit Migrationshintergrund“: In
Read More Posted On November 24, 2012By Doris WieserIn Mitarbeiter
Doris Wieser, geboren 1976. Studium der Romanistik und Germanistik in Heidelberg, São Paulo und Mexiko-Stadt. War Schulbuchredakteurin beim Klett Verlag, seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturwissenschaft (Spanisch und Portugiesisch) an der Uni Göttingen. Promotion 2011 zum Thema „Der lateinamerikanische Kriminalroman um die Jahrtausendwende – Typen und Kontexte“. Arbeitsschwerpunkte: Gegenwartsliteratur aus dem iberoamerikanischen Raum, insbesondere Mexiko, Brasilien und neuerdings auch Angola und Mosambik. Zu den CULTurMAG-Beiträgen von Doris Wieser. Zur Homepage von Doris Wieser.
Read More Anti-traditionell, avantgardistisch – Doris Wieser über ein aufregendes und vielseitiges Buch, das sich im Bereich zwischen Roman, Kurzgeschichte und Lyrik bewegt. „Es waren viele Pferde“ des Brasilianers Luiz Ruffato (*1961 Caraguases, Minas Gerais) ist – das sei vorweggenommen – ein ganz erstaunliches und unkonventionelles Werk. Angekündigt wird es als „Roman“, erfüllt aber keineswegs die gängigen Erwartungen an dieses Genre. Das Werk besteht aus 69 Kapiteln. Alle spielen in São Paulo, doch in jedem werden Figuren eingeführt, die gleich darauf wieder verschwinden. Ein Roman ist das Werk also nicht, wenn man
Read More Eine Liebeserklärung an die Mulatten von Bahia – „Die Werkstatt der Wunder“, eine wahrhafte Liebeserklärung Jorge Amados an seine Heimat Bahia im Nordosten Brasiliens, erzählt die Lebensgeschichte Pedro Archanjos, eines dunklen Mulatten aus armen Verhältnissen mit außergewöhnlichem Kampfgeist und Überlebenswillen. Vier anthropologische Essays schreibt der fiktive Autodidakt und Freidenker zwischen 1907 und 1930 und lässt sie auf schlechtem Papier mit miserabel gesetzten Lettern unter größten finanziellen Schwierigkeiten drucken. Seine Bücher werden allerdings bald dem Vergessen anheim gegeben, passen sie doch nicht zum damals vorherrschenden wissenschaftlichen Diskurs, der Mischlinge zu Menschen
Read More Ein Gang durch das Prado-Museum kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg – Spanien arbeitet an seiner Vergangenheit – immer noch. Der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939), seit rund zwanzig Jahren eines der beliebtesten literarischen Themen des Landes, wurde einmal mehr Gegenstand eines Romans, nämlich Eduardo Mendozas „Katzenkrieg“ (Premio Planeta 2010). Doris Wieser hat ihn gelesen. Warum dieses nun doch schon ziemlich weit zurückliegende Ereignis in Spanien immer noch so viele Geister umtreibt, hängt mit der auf den Bürgerkrieg folgenden, bis 1975 andauernden Diktatur des Generals Francisco Franco zusammen, während der den Spaniern eine
Read More Eine deutsch-brasilianische Lebensgeschichte – „Es gibt reichlich Literatur von den und über die Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtungslager. Dieses Buch ist nicht aus dieser Literatur hervorgegangen und möchte ihr auch kein weiteres Werk hinzufügen“, erläutert Ariel Magnus zu Beginn von „Zwei lange Unterhosen der Marke Hering“. Es beleuchtet das Thema auf eine ganz besondere, intime Weise. Von Doris Wieser In der Tat zeichnet der Autor zwar die Lebensgeschichte seiner jüdischen Großmutter nach, die sich mit 22 Jahren auf der Suche nach ihrer blinden Mutter freiwillig ins Konzentrationslager Theresienstadt deportieren ließ, ihr
Read More Mexiko und seine Revolution, ein unabschließbares Thema – Schon häufig wurde das Ende des mexikanischen Revolutionsromans verkündet und genauso häufig eine neue Phase der literarischen Auseinandersetzung mit den Kriegsjahren von 1910-1920 eingeläutet. Bis zur Gegenwart erscheinen immer wieder Werke, die diesen Teil der Geschichte aufarbeiten und uminterpretieren. Von Doris Wieser Woran mag es liegen, dass sich jede Generation aufs Neue mit den Revolutionsjahren auseinandersetzt? Haben Autoren wie Carlos Fuentes und Elena Garro (hier bei cultmag) nicht ohnehin schon die unterschiedlichsten Facetten dieser chaotischen Epoche und ihre Folgen diskutiert? Die Revolution,
Read More Bücher sind wie Saftpressen – Mindestens köstlich amüsant ist Patrícia Melos Roman „Wer lügt gewinnt“, wenn nicht gar teuflisch scharfzüngig, eine Verbindung aus der Geschichte eines bis aufs Kleinste geplanten, erst gescheiterten und dann doch noch geglückten Mordes und einer humorvollen, hochaktuellen Persiflage auf den Literaturbetrieb. Ein Klassiker-Check von Doris Wieser anlässlich der Neuausgabe des Romans. Schlangengift Schriftsteller und Ich-Erzähler José Guber braucht neuen Stoff für seinen nächsten Krimi, weswegen er sich an die Schlangengiftexpertin Flúvia Melissa wendet. Bald bandeln die beiden miteinander an, José fasziniert von Flúvias Wissen über
Read More Machado de Assis: der große Vergessene – Für Susan Sontag ist Joaquim Maria Machado de Assis „der größte Autor, den Lateinamerika hervorgebracht hat“ (378), und nicht nur sie, sondern auch so mancher Brasilienkenner, beklagt, dass Machado bis heute sein berechtigter Platz im Kanon der Weltliteratur verweigert wird. Das mag, wie Susan Sontag betont, daran liegen, dass er kein Europäer war, denn selbst als Portugiese (und von Portugal spricht man im Zentrum der Alten Welt ja auch nicht viel) wäre es ihm wohl besser ergangen. So bleibt der Name Machado de
Read More Acid Test und Drogenkrieg in Mexiko – Eine actionreiche Handlung, ein schneller Erzählrhythmus, wortgewandte Dialoge, eine Leiche nach der anderen, makabre Verstümmelungen, Sex & Drugs … das sind die Zutaten für einen erfolgversprechenden Thriller. Für ein paar Stunden genüsslicher Unterhaltung reicht das allemal, findet Doris Wieser … Trotzdem enttäuscht „Das pazifische Kartell“ des Mexikaners Élmer Mendoza (*1949, Culiacán), der im spanischsprachigen Raum schon vielfach als der Autor gelobt wurde, der den Drogenkrieg im Norden des Landes am eindringlichsten darstellt. In Bezug auf seinen neuesten Roman ist dies mindestens eine Übertreibung.
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