Posted On Oktober 17, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Neue Platten von und mit John Grant, Peaches, PiL und den Fehfarben, gehört von Tina Manske. John Grant: Grey Tickles, Black Pressure John Grant, der größte Crooner unserer Zeit (sagen wir ein auf dem Boden gebliebener Rufus Wainwright) wechselt mit seinem neuen Album fast schon auf die helle Seite. Nach jahrelangem Seelenschmerz, Alkohol- und Drogenproblemen und dem Klarkommenmüssen mit seiner HIV-Positivität scheint Grant sich auf dem Weg der Besserung zu befinden – auf allen Ebenen. Nach einem beeindruckenden Intro, in dem die Liebe in einem mehrsprachigen Crescendo beschworen wird, nimmt
Read More Posted On Oktober 4, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
War, ist und wird sein Das Betonen der eigenen Präsenz war in diesem Sommer bereits einmal auf der Pop-Agenda, nämlich bei BOYs Hit „We Were Here“. Nun erneuert Ruth Maria Renner aka Miss Platnum dieses Credo mit ihrem neuen Album und der Bestätigung „Ich war hier“. „Legt man mich in Ketten/ dann sind sie aus Platnum“, singt sie in der Hymne „Kanonen“, nur dass es noch niemand geschafft hat, diese Frau in Ketten zu legen. Im Moment dürften sie mehr Leute aus der Popstar-Jury kennen als aus eigener Anschauung, und
Read More Posted On Oktober 3, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Tempo statt Intuition Sie fängt ja erstmal richtig gut an, die neue Platte von New Order, der Band, der man mit diesem Output – neun Studioalben in 35 Jahren – jedenfalls keine Überproduktion vorwerfen kann. Die Single „Restless“, die „Music Complete“ eröffnet, ist ein klassischer New Order-Track: Elektronisch, tanzbar, warm; mit zugleich melancholischem und euphorischem Refrain, man fühlt sich an Hits wie „True Faith“ erinnert. In 35 Jahren Bandgeschichte (zählt man die Joy-Division-Zeit dazu, sind es noch ein paar Tage mehr) hat sich ein umfangreiches musikalisches Erbe angesammelt, aus dem
Read More Posted On Oktober 3, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Aus der Zeit gefallene Musik Eigentlich hatte Nicholas Godin, Teil des französischen Duos AIR, nicht die Absicht, ein Soloalbum zu machen. Eigentlich wollte er nur ein bisschen besser Klavier spielen lernen, um besser Bach spielen zu können, „die schönste Musik der Welt“, wie er selbst sagt. Herausgekommen ist diese wunderbare Hommage gleichzeitig an den vielleicht größten Komponisten aller Zeiten wie auch an einen der größten Bach-Enthusiasten und -Interpreten: Glenn Gould. Dabei liegt es Godin fern, Bach einfach nur zu interpretieren. Wie jeder wahrhaft große Geist schafft er neu, transponiert er
Read More Posted On Oktober 2, 2015By Wolfgang BuchholzIn Musikmag
„Beinahe berühmt” Da ist die Tage doch tatsächlich eine E-Mail von Tilman Rossmy im Postfach. Nach dem gelungenen Einmal-Auftritt von „Die Regierung“ im Frühjahr in Essen geht er zusammen mit den beiden Ur-Regierungsmitgliedern Robert Lipinski und Thomas Geier im September auf eine vier Gigs umfassende Clubtour. Ist schon etwas kurzfristig, und man hat ja auch noch anderes zu tun, als auf obskure Konzerte zu gehen. Aber irgendwie geht es dann doch, und so sitze ich am Sonntagnachmittag im IC nach Hamburg mit den neuen Alben von Robert Forster und den
Read More Posted On September 5, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Feier der Vielfalt Nach dreijähriger Wartezeit werden die Fans von Hiatus Kaiyote endlich mit „Choose Your Weapon“ belohnt: Mit diesem Album öffnet das australische Neo-Soul-Quartett seinen Sound für neue, wild und heftig variierende Einflüsse. Die Songs bilden einen sich ständig verändernden Prozess mit Anleihen aus Prog-Rock-, Jazz- und Psychedlic-Traditionen; Weather Report, Mars Volta und Rush sind für Hiatus Kaiote keine Widersprüche, sondern energetisierende Kontrapunkte. Für Leute, die sich gern an verlässlichen Streckenposten festhalten, ist das nichts: Eben noch singt die umwerfende Bandchefin Nai Palm sweet-soulig und becircend (z.B. „Laputa“ oder
Read More Posted On September 5, 2015By Wolfgang BuchholzIn Musikmag
I heard the Indie-Girl sing “Oh oh oh …” Indie-Girls waren das eher nicht im Publikum bei einem der zwei Deutschland-Konzerte von Ron Sexsmith, dem kanadischen Singer-Songwriter aus Ontario, Kanada im Stadtgarten in Köln. Vielleicht war die eine oder andere Besucherin eine der zehn Gäste bei den ersten Sexsmith-Konzerten in Deutschland vor gut zwanzig Jahren. Mittlerweile füllt Sexsmith zwar Lokationen wie den Stadtgarten mit vielleicht 400 Besuchern, größerer Publikumserfolg ist ihm aber bisher nach wie vor, aus meiner Sicht völlig unverständlicherweise, verwehrt geblieben. Das steht ganz im Gegensatz zu seinem
Read More Posted On September 5, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Neue Platten von und mit Destroyer, Schnipo Schranke, Max Richter und Boy, gehört von Tina Manske. Destroyer: Poison Season So so, Destroyer schreibt also gute Songs und muss abgefeiert werden? Was das deutsche Feuilleton jetzt auch entdeckt hat, wussten wir natürlich schon viel früher, seit mindestens zehn Jahren, spätestens seit dem Meisterwerk „Notorious Lightning“ reden wir uns darüber den Mund fusslig. Aber gut, manche brauchen eben länger, und besser spät als nie. Dan Bejar aka Destroyer ist ein Genie, nicht weniger als das. Und mit seinem neuen Album „Poison Season“,
Read More Posted On September 5, 2015By Wolfgang BuchholzIn Musikmag
Chicago stars Warum sollte man zum dritten Mal eine Kritik zu einem Wilco-Konzert schreiben? Ist nicht zu dieser Band schon alles gesagt? Was sollte es an neuen Erkenntnissen geben? Wer will das Lobgehudel schon wieder lesen? Hier die Gründe dafür: Wann hat man schon mal die Möglichkeit über ein Konzert in Vancouver zu schreiben? Die neue, bisher kurzzeitig umsonst im Netz verfügbare Platte von Wilco ist wieder einmal ausgesprochen gut gelungen. Wilco ist einfach eine meiner Lieblingsbands. Also wieder einmal Wilco live. Das Konzert findet im Orpheum Theater, einem mondänen
Read More Posted On Juni 17, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Rocko Schamoni & Le Orchestre Mirage: Die Vergessenen –Ihr erinnert euch: Vor einigen Jahren verkündete Rocko Schamoni während seiner (vorläufig) letzten Tournee, dass er nicht mehr als Musiker in Erscheinung treten wolle, sondern sich künftig um andere Projekte wie Bücher, Filme, etc. kümmern wolle. Vielleicht war diese (vorläufige) Entscheidung von der ernüchternden Erfahrung gespeist, dass King Rocko mit Lesungen aus „Dorfpunks“, „Tag der geschlossenen Tür“ und seinen anderen Büchern ungleich erfolgreicher war als mit seinen Platten und Konzerten – sei’s drum. Dann kamen Fraktus und damit wahrscheinlich auch wieder dieser
Read More Posted On Juni 3, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Neue Platten von und mit den Veteranen Róisín Murphy, Fatboy Slim und Matthew Herbert, gehört von Tina Manske.
Read More Die wirklich wahren Stimmen – Das 27. Internationale Jazzfest Gronau. Ein Bericht von Christiane Nitsche. Wenn das mal kein Line-up war: Gregory Porter, Randy Crawford, Maceo Parker, Cécile Verny, Brenda Boykin, Stefanie Heinzmann, Flo Mega und Anja Lücking (um jetzt nur ein paar herauszugreifen). In einem zehntägigen Konzertmarathon. In einem Atemzug. Geht das? Geht das gut? Jazzgrößen von Weltformat, Legenden der Musikgeschichte, die Weisheit der alten Mutter Jazz in einer Reihe mit Hip Hop, Pop, Soul, Alternative und so weiter – noch dazu deutschsprachiger Genese? Und wer ist eigentlich Anja
Read More Posted On Mai 13, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Erste komplette Dokumentation der NDW – Natürlich gibt es massenhaft Bücher und Tonträger, die sich mit der Neuen Deutschen Welle, kurz NDW befassen – angefangen mit Jürgen Teipels bahnbrechendem „Doku-Roman“ plus Compilation „Verschwende Deine Jugend“ über „Fetenhits – Neue Deutsche Welle 1 – ∞“ lassen sich problemlos mehrere Regalmeter mit dem Thema füllen. Meistens steht eine Spielart/Auslegung der NDW im Mittelpunkt: Entweder „Spaß“ bis der Arzt kommt vom Schlage UKW’s „Sommersprossen“ oder die punkig-avantgardistische, wenig kommerzielle Gründerzeit mit Pionieren wie Frieder Butzmann. Was es bisher noch nicht gab, ist der
Read More Eine traurige, eine schockierende Nachricht erreichte uns in der letzten Woche: Unser langjähriger Autor und geschätzter Kollege Thomas Backs ist verstorben, im Alter von nur 42 Jahren. Wir erinnern uns und nehmen Abschied. Wir wollten doch noch mal zu den Boxhamsters… Wo immer du jetzt auch sein magst, ob im Musikhimmel oder sonst wo – schade, dass du uns hier schon verlassen hast. Wir kannten uns eigentlich nicht richtig gut. Caesars Poll, satt.org und CULTurMAG – irgendwie kamen wir über unsere Leidenschaft für Pop-Musik und das Internet in Kontakt. Dreimal
Read More Posted On Mai 6, 2015By Wolfgang BuchholzIn Musikmag
Wann gab es denn das zuletzt? Das ist sicher viele, viele Jahre her, innerhalb einer Woche auf fünf Konzerte zu gehen. Es handelt sich aber nicht um einen Rekordversuch, sondern nur um eine günstige private und berufliche Konstellation (Rest der Familie im Urlaub, beruflicher Termin in Leipzig), die es zu nutzen gilt. Und wenn einem sowas Schönes wird beschert, ist das einen Konzertbericht wert… Paul Weller, Münster, Jovel Los geht es mit einer Ikone der Pop-Musik. Endlich hat Münster eine Halle, das neue Jovel, das auch Künstler in der Größenordnung
Read More Posted On Mai 6, 2015By Christina MohrIn Musikmag
In Malewitsch’sches Rotes-Quadrat-Rot getaucht –Am vergangenen Wochenende wurde yours truly reich beschenkt: Neben dem Original-Album „Tocotronic: Das Rote Album“ (nicht etwa Download oder Stream) trafen auch noch – verpackt im größten Paket, das ich seit langer Zeit erhielt – zusätzlich die luxuriös ausgestatteten Tocotronic Chroniken, verlegt bei Blumenbar, bei mir ein. Alles rot, rot, rot überall – die revolutionären Mai-Feiertage im Namen Tocotronics konnten also beginnen. Nun ist ja Skepsis angesagt, wenn sich alle einig sind, und bei „Tocotronic: Das Rote Album“ waren sich alle einig: Eine wundervolle Platte über
Read More Posted On Mai 6, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Neue Platten von und mit Of Montreal und Django Django, gehört von Tina Manske.
Read More Posted On April 29, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Lacht über alte Männer nicht Eine meiner ewigen Lieblingsplatten stammt aus dem Jahr 1985 und ist, epochengerecht, eine Maxisingle: Bronski Beat und Marc Almond coverten Donna Summers Hit “I Feel Love” und verschmolzen diesen mit “Love To Love You Baby” und Johnny Leytons “Johnny Remember Me” zu einem orgiastischen Medley. Fantastisch. Vielleicht übertreibe ich, wenn ich behaupte, dass Almond (Soft Cell) und Bronski Beats Jimmy Somerville die männlichen Stimmen der 1980e- Jahre waren – aber andererseits möge man mir bitte ernst gemeinte andere Vorschläge unterbreiten. Somervilles Falsett und Almonds dunkle
Read More Posted On April 29, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Emile Haynie: We Fall Die Entstehung von „We Fall“, dem ersten Album des Superproduzenten Emile Haynie als Songwriter, muss man sich ungefähr so vorstellen: Haynie sitzt in seinem Zimmer im Chateau Mormont Hotel in Los Angeles und leidet wie ein Hund wegen einer gerade beendeten Beziehung. Da in dem Hotel auch immer wieder anderen befreundete Musiker absteigen, lädt er diese auf sein Zimmer ein, zum Abhängen, zum Jammen, zum Songschreiben. Der grammygekrönte Produzent, der schon für Eminem, Bruno Mars oder Kanye West tätig war, legt nun also sein Debütalbum vor,
Read More Posted On April 29, 2015By Die RedaktionIn Musikmag
Neue Platten von und mit Nadine Shah, Die wilde Jagd und Danielle de Picciotto, gehört von Tina Manske (TM) und Christina Mohr (MO).
Read More Posted On April 22, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Unvermittelt und roh –Es gibt viele schöne Geschichten rund um die schottische Band Young Fathers, zuvorderst natürlich die, dass sie im letzten Jahr mit ihrem Debüt „Dead“ völlig überraschend den Mercury Prize gewannen, gegen offensichtliche Favoriten wie Damon Albarn oder FKA Twigs. Oder die, wie sie einmal eine Auftragsarbeit für Nestlé (!) anfertigten, die dann wegen inhaltlicher Unstimmigkeiten nicht veröffentlicht wurde und nun unter dem Titel „Nest“ doch den Weg zum Publikum gefunden hat. Wenige Monate danach veröffentlichen Young Fathers nun ihren zweiten Longplayer, und auch der wird sich wieder
Read More Posted On April 22, 2015By Wolfgang BuchholzIn Musikmag
Vintage und hip – Damit hätte man wahrlich nicht rechnen können: dass Mike Scott mit seiner Band The Waterboys noch einmal ein so grandioses Album veröffentlichen wird. Es gibt Musiker, die genießen sowas wie Artenschutz, weil sie einem früher so viel Freude bereitet haben und einen auch über die Jahre selten enttäuscht haben. Diesen Status besitzt bei mir ohne Zweifel Mike Scott, der Kopf der Waterboys. Die Geschichte der Band im Schnelldurchlauf: Drei recht rockige Alben in den frühen 80ern auf den Spuren von U2, in den späten 80ern dann
Read More Posted On April 22, 2015By Die RedaktionIn Musikmag
Neue Platten von und mit Brigitte, Florian Fricke/Popol Vuh und Sufjan Stevens, gehört von Tina Manske (TM) und Christina Mohr (MO).
Read More Posted On April 15, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Essenziell, ohne Diskussion. „Man hat mir gesagt, dass niemand das Wort Hunger so singt wie ich. Genauso das Wort Liebe. Vielleicht liegt das daran, dass ich weiß, was diese Worte bedeuten. Vielleicht liegt das daran, dass ich stolz genug bin, mich an all das erinnern zu wollen, an Baltimore und Welfare Island, das katholische Heim und das Jefferson-Gericht, an den Sheriff vor unserm Haus in Harlem und die Städte in ganz Amerika, wo ich meine Beulen und Narben abbekommen habe, Philadelphia und Alderson, Hollywood und San Francisco, an jede Kleinigkeit.
Read More Posted On April 15, 2015By Tina ManskeIn Musikmag
Eines der besten elektronischen Alben dieses Frühjahrs. Mit „Captain Of None“ präsentiert die französische Musikerin Cécile Schott eines der besten elektronischen Alben dieses Frühjahrs. Und das mit einer barocken Viola da Gamba im Zemtrum! Oder ist die Platte eher ein akustisches Album mit elektronischer Unterstützung? Die Grenzen sind fließend bei Colleen. Tina Manske hat da ein paar Fragen… TM: Mir scheint im Opener „Holding Horses“ wählst du eine sehr kinematografische Heransgehensweise – würdest du da zustimmen? CS: Ja, ich finde es sehr wichtig, mit dem ersten Song die „Bühne zu
Read More Posted On April 15, 2015By Christina MohrIn Musikmag
Pretty in Pink Pink als typische Girlie-Lillifee-Farbe? Nicht unbedingt, wie zwei aktuelle Platten zeigen… Sehr gut möglich, dass frau die Stimme von Jemma Endersby schon öfters gehört hat, und zwar als Backgroundsängerin von Max Herre, Paul van Dyk, Rea Garvey und den Fantastischen Vier. Nach so vielen „Fremdeinsätzen“ war ein eigenes Album der in Deutschland lebenden Britin längst überfällig: Jetzt ist „Golly Gosh!“ draußen und überzeugt auf ganzer, pinkfarbener Linie. Wobei „pink“ bei Jemma Endersby nicht heißt, dass sie auf derselben pseudo-ironischen Powerpop-Schiene fährt wie Meghan Trainor (worauf frau angesichts
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