landscapism
Wieland Freund bespricht in der WELT die etwas verspätete Übersetzung eines Buches von Robert Macfarlane, das den landscapism los trat.
„Es ist diese Wechselbeziehung, die Macfarlane interessiert. Seit ein paar Jahren arbeitet er an einem Buch, das "Underland" heißen soll und in die Stollen steigt, die der Mensch in die Erde gegraben hat, hinab zu den Erzen, den Zwergen, dem atomaren Müll. Auf Deutsch ist gerade "Alte Wege" von 2012 erschienen, ein Buch, das den schon halb vergessenen, traditionellen Pfaden der Menschen durch Natur und Wildnis folgt, "nicht nur voran durch den Raum, sondern auch zurück durch die Zeit."
Einer von Macfarlanes Kronzeugen ist dabei der Lyriker Edward Thomas, den die englische Literaturgeschichte leider für sich behalten hat. Thomas, der 1917 in die Schützengräben floh, um darin umzukommen, wird in England den "War Poets" zugeschlagen, dabei hat er seine wenigen Gedichte erst in seinen letzten beiden Lebensjahren verfasst.“
Robert Macfarlane: "Alte Wege". Aus dem Englischen von Andreas Jandl und Frank Sievers. Matthes & Seitz, Berlin.
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