„Pionier auf Papier“
Installation in "Sämtliche Publikationen" (Foto: Galerie Buchholz)
„Darf etwas nur ein einziges Mal existieren, um ein Kunstwerk zu sein? Und können Druckerwalze, Faxgerät und Kopiermaschine nicht ebenso als Werkzeuge eines Künstlers gelten wie Pinsel, Rakel, Leinwand und Farben?
Einer der ersten Künstler, der in Deutschland Antworten auf diese Fragen suchte, war Sigmar Polke. Er bewies seit seinem Auftauchen in der rheinischen Kunstszene der sechziger Jahre, noch während er bei Gerhard Hoehme und Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, dass die neuen Vervielfältigungsmaschinen, die in dieser Zeit erfunden wurden, sich durchaus als legitime Werkzeuge der eigenen Arbeit nutzen ließen, und dehnte in der Folge den Begriff dessen, was denn nun eigentlich die bildende Kunst sei, auf bislang ungekannte Bereiche aus. Er ergänzte nach dem Vorbild der amerikanischen Pop-Art seine Gemälde mit Siebdruckrastern und klebte Fotokopien und Zeitungsauschnitte auf seine Leinwände. Er sammelte, benutzte und produzierte Fotokopien, Kataloge, Postkarten, Broschüren, Werbezettel und Zeitungsausrisse, die seinen Arbeiten auf Leinwand ebenbürtig waren, diese aber auch vorbereiteten und fortsetzten.“ Magdalena Kröner in der FAZ über die aktuelle Retrospektive „Sämtliche Publikationen“ (läuft noch bis 22.März) zu Sigmar Polke in der Galerie Buchholz in Köln.
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