Fix Zone

Weltläufer im Einzelgang

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Alexander Graeff liest auf der Leipziger Buchmesse 2014 aus "Kebehsenuf" (Quelle: wikipedia)

Im Rahmen einer Lesereise liest Alexander Graeff am kommenden Freitag, den 28. März um 20:00 Uhr aus seinem neuen Erzählband »Kebehsenuf« im Koeppenhaus in Greifswald.

»Kebehsenuf« ist Alexander Graeffs drittes Buch im Verlagshaus J. Frank | Berlin, dem bereits die beiden Erzählbände »Gedanken aus Schwerkraftland« (2007; 2. Aufl. 2009) und »Minkowskis Zitronen« (2011) vorausgingen.

Literatur oder Leben? Traum oder Alltag? Die Figuren in Alexander Graeffs neuen Erzählungen sind alle auf eine entrückt: Sonderling, Exzentriker, der sich normierten Lebensläufen verweigert. Da ist der Urlauber in Cefalù, der sich ungewollt auf Beziehungskonstellationen einlässt, die er nicht durchschauen kann. Adam Kardamom, der nur in Briefen an seine Schwester Lili eine Möglichkeit zur Kommunikation findet. Adrina, die sich in Prag auf die Suche nach Sprache begibt.

Ein Melancholieschleier hängt über der Welt, die Alexander Graeff in seinen Erzählungen entwirft – eine Melancholie, die Vergangenheit, Kindheit und verlorenes Glück heraufbeschwört. Nach Süditalien, Prag, Warschau, Ägypten und Griechenland verschlägt es die weltläufigen Einzelgänger dieser Erzählungen. Verbindendes Element ist stets eine Sehnsucht: nach der verlorenen familiären Herkunft, nach anderen Menschen, nach einem eigenen Wort für das Selbst.

Graeffs Erzählungen sind gleichzeitig philosophische Versuchsanordnungen, in denen das Scheitern zum Prinzip erhoben wird. Denn die Flucht aus dem Leben gelingt nicht immer, man kann nur versuchen, zu verstehen, was die Menschen, die man hier kennenlernt, umtreibt. Indem Graeff an seinem literarischen Personal durchspielt, was hätte sein können, wo das Leben schief geht, vergewissert er sich nicht zuletzt gegen alle falschen Vorstellungen darüber, dass es gerade die Bruchstellen sind, an denen das Menschliche hell aufscheint – dort sind wir Menschen, wo wir scheitern.

Kebehsenuf. Erzählungen von Alexander Graeff. Mit Illustrationen von Gerlinde Meyer und einem Nachwort von Jan Kuhlbrodt.

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