Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek und in der Inszenierung von Nicolas Stemann
Theater in der Gaußstr.
Reihe „Theater und Universität im Gespräch“: Symposium XVII
Auf der Flucht vor dem libyschen Bürgerkrieg landeten im Frühjahr 2013 rund 300 Afrikaner in Hamburg. Eine größere Gruppe der sogenannten ‚Lampedusa-Flüchtlinge‘ erhielt in der St. Pauli Kirche Unterkunft. Am 21. September 2013 fand dort auf initiative des Thalia Theaters in Kooperation mit den beherbergten Flüchtlingen die Urlesung von Elfriede Jelineks neuem Theatertext „Die Schutzbefohlenen“ statt. Die Autorin hat für ihr Stück den ähnlich klingenden Titel von Aischylos’ Tragödie „Die Schutzflehenden“ signifikant umgedeutet. Sind es bei Aischylos die Töchter des Danaos, die in Argos Asyl suchen, so wendet sich Jelinek in ihrem neuen Text u. a. auf der Folie des antiken Dramas den derzeitigen Auslegungspraktiken des Asylrechts und heutigen Flüchtlingstragödien zu. Das Symposium setzt sich anlässlich der Uraufführung von Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ in der Regie von Nicolas Stemann mit Stück und Inszenierung auseinander und fragt nach gesellschaftspolitischen interventionsmöglichkeiten des Theaters, Aporien des europäischen Humanitätsgedankens und nicht zuletzt nach Gründen für die Angst vor den ,asylsuchenden Anderen‘.
ZEIT UND ORT 11. Januar 2015 Sonntag 10.00–16.30 Uhr Thalia Theater in der Gaußstraße Gaußstraße 190 Hamburg-Altona Eintritt erhebt das Thalia Theater
Mit Joachim Lux (Intendant Thalia Theater), Prof. Dr. Christopher Balme (Universität München), Prof. Dr. Pia Janke (Universität Wien), Prof. Dr. Matthias Warstat (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Universität Hamburg), PD Dr. Ulrich Bielefeld (Hamburger Institut für Sozialforschung) sowie Nicolas Stemann, Stefanie Carp (freie Dramaturgin, Berlin) und das Ensemble der Inszenierung „Die Schutzbefohlenen“
Koordination und Moderation Prof. Dr. Ortrud Gutjahr
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