Šta ima!?
Adela Jušić – »The Sniper« (Quelle: Šta ima!?)
»Sarajevo ist vielleicht gerade wegen seiner Mehrstimmigkeit eine wesentliche Metapher der Welt, eine Form, in der die Welt ihre wahre, dem menschlichen Blick weitgehend verborgende Natur offenbart.« (Dzevad Karahasan)
Zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Krieges behauptet Sarajevo sich wieder als eine der kulturell spannendsten Städte Europas. Vor dem Hintergrund der traumatischen Vergangenheit, insbesondere dem Versuch, das multikulturelle Sarajevo auszulöschen, widersprechen die kulturellen Akteure der bosnischen Hauptstadt dem anhaltend grassierenden Nationalismus in weiten Teilen der Region. Beachtung verdient ihr Versuch, alte und neue Gemeinsamkeiten mit den Kulturszenen in den jugoslawischen Nachfolgestaaten auszuloten. Beispielhaft auch für das übrige Europa ist der in ihren kulturellen Produktionen angestoßene Dialog über die komplizierte Geschichte von Identität, Herkunft und Kultur.
Das aktuell laufende Festival »Šta ima!?« nimmt seinen Anfang im multikulturellen Sarajevo und verfolgt dessen Realitäten über die Grenzen hinweg in die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens. Die Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen in Literatur, Film, Bildender Kunst und Musik öffnet dabei den Blick auf die Gegenwart in diesen Ländern. Eine Vielzahl von herausragenden kulturellen Produktionen: Romane, Essays, Lyrik, Erzählungen, Filme, Musik, Theater und Architektur sind dabei zu entdecken.
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