Ungefallene
Geoffrey Hill (Quelle: E-Verse Radio)
„Reisen Worte? Reisen sie im touristischen Sinne? «The Word has been abroad, is back, with a tanned look» – das aus der Fremde zurückgekehrte Wort sieht gebräunt aus, gut erholt, so scheint es in diesem Gedicht von Geoffrey Hill, wären da nicht die folgenden Verse: «Form is subsistence in the stiffening-mire. / Cleansing has become killing, the reward / Touchable, overt, clean to the touch.» Gebräunt also «vom Überleben im steifenden Schmutz», übersetzt Werner von Koppenfels. «Aus Säuberung wurde Tötung, der Lohn / Greifbar, offen, sauber im Griff.»
Diese zweisprachige Auswahlausgabe des lyrischen Werkes von Geoffrey Hill, «Für die Ungefallenen. Ausgewählte Gedichte 1959–2007», ist eine Pionierleistung für das deutsche Sprachgebiet. Denn der 1932 in Bromsgove geborene Lyriker, der seit 1958 dreizehn Gedichtbände vorgelegt hat und neuerdings mit einer Gesamtausgabe seiner Gedichte («Broken Hierarchies») präsent ist, gehört – übrigens auch in England – seit langem zu den grossen Unbekannten.“
Rüdiger Görner in der NZZ
Geoffrey Hill: Für die Ungefallenen. Ausgewählte Gedichte 1959–2007. Aus dem Englischen von Werner von Koppenfels. Edition Lyrik-Kabinett bei Hanser, München 2014.
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