Heute in einer fremden
Stadt. Dieser Gedanke begleitet mich bereits frühmorgens zum Sport. Aber es ist
ein geruhsam vor sich hintröpfelnder Tag und es gehen sich keine zwei Kilometer
im ungewohnten Becken aus. Vor allem, weil ich keine Lust dazu habe, mich über
die Motivation hinaus zu schinden. Das ist sowieso ein Spiel, das man nur mit
Bedacht treiben sollte.
Mittags wende ich der
Welt auf dem Sofa meine verletzliche Vorderseite zu und besuche den erhebenden
Ort zwischen den Träumen, an dem man überall zugleich sein kann. An dem sich
die Wirklichkeiten treffen. Von wo ich auch Material für meine Geschichten
mitbringe.
Nachmittags dann in einem
unbekannten Café mit Begleitung. Meine Blicke schlängeln sich unwillig durch
das graue Gegenlicht, begleitet vom einschläfernden Klingeln Dutzender Löffel,
die gleichmäßig über Keramik kratzen. Dem Gespräch, das eigentlich an mich
gerichtet ist, folge ich nur mit einem halben Ohr. Alles, was ich daraus
mitnehme ist die Erzählung über jemanden, der auf eine Südseeinsel fuhr, um
sich dort für teures Geld selber zu finden. „Nicht alle, die verloren sind,
wandern.“, erwidere ich darauf. Ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Es schien
in diesem Augenblick einfach nur passend.
So wunderschön
schauerhaft. Der Stunden sind langsam und feucht und farblos. Das hinterlässt ein
angenehm taubes Gefühl.
Manchmal verlaufen wir uns unversehens im Ort und in der Zeit. Manchmal ist es
pures Glück. Auch wenn wir die Reise eigentlich akribisch planten, sind wir unterwegs
an einer Kreuzung willkürlich falsch abgebogen. Und ich spreche hier nicht vom
Weg.
Ich habe mich beim
Absprung vom Fünfmeterbrett am Morgen (mir war irgendwie danach, den neuen Turm zu
erklimmen) zur Abwechslung entschieden, nicht Richtung Wasser zu fallen.
Stattdessen landete ich wie auf Daunen, in einem der blassgrauen Wolkenberge.
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