All posts by Carl Wilhelm Macke

geb. 1950 in der norddeutschen Tiefebene, lebt in München ( Alpenvorland ) und in Ferrara ( norditalienische Tiefebene ); Freier Journalist, im Vorstand von "Journalisten helfen Journalisten" e.V. ( www.journalistenhelfen.org ); schätzt den angelsächischen Journalismus, den bayerischen Anarchismus, die italienische Poesie und den westfälischen Schinken.

Posted On März 6, 2017By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Alfred Margul-Sperber

Die Wolken Wo sind die Tage von gestern die uns genommen sind? Ich glaube: mit ihren Schwestern treiben sie oben im Wind. Die dunklen sind dunkel von Sorgen und Leiden, die uns gekränkt, die roten am Abend und Morgen hat unser Herzblut getränkt; die weißen aber, die schweben wie Duft und zerfließen in Licht, sind Tage von unserem Leben, die lebten wir noch nicht.   Entnommen dem Band „Fäden ins Nichts gespannt“. Deutschsprachige Dichtung aus der Bukowina. Insel Verlag, Frankfurt am Main, 1991. Es gibt Gedichte die sind einfach zuRead More
Ein Augenblick des Glücks Klangbilder von Burkhard Reinartz zu Gedichten von Adam Zagajewski, Tomas Tranströmer und Philippe Jaccottet. „Eine Olive des Nichts“, der Titel dieser außergewöhnlichen CD, ist einem Gedicht des polnischen Schriftstellers Adam Zagajewski entnommen: Simone Weill blickt in das Rhone-Tal Plötzlich begreift sie nichts mehr und schaut nur: Die Erde öffnet sich zum Tal der Rhone, darüber tauchen alte Dörfer auf, die breite Schrift der Weingärten, Brunnen voll Verlangen. Die Platanen erwachen aus dem Traum, die Hähne rüsten zum beharrlichen Marsch, die Habichte kehren zum Himmel zurück, undRead More

Posted On November 2, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Porträts / Interviews

John Berger zum 90. Geburtstag

Ein Meister der Wahrnehmung – Dem Geschichtenerzähler, Kunstkenner und Lebensfreund John Berger zum 90. Geburtstag (am 5. November 2016). Von Carl Wilhelm Macke Geschichtenerzähler Schreibend neben dem Tod gekauert sind wir seine Sekretäre Wenn wir im Schein der Lebenskerze lesen vervollständigen wir seine Bilanz Wo er endet Kollegen beginnen wir, egal auf welcher Seite des Leichnams Und wenn wir ihn zitieren dann weil wir wissen das Ende der Geschichte ist nah. Aus dem Englischen von Hans Jürgen Balmes Als Lyriker ist John Berger bei uns weniger bekannt. Vornehmlich im MünchnerRead More

Posted On November 2, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Valerio Magrelli

Über den Blutkreislauf Es ist wie im Blutkreislauf: immer dasselbe Blut, doch vorher kommt es, dann geht es. Wir nennen es Hass, aber es ist nur Leid, die Vene bringt der Adern Gabe an den Ausgangspunkt. Übersetzt aus dem Italienischen von Piero Salabè Lyrik kann, wenn sie gut und bedeutend ist, unsere gewohnte Sicht auf die Welt, unsere Interpretation von Gefühlen, der eigenen wie die der Anderen, zum Schwanken bringen, vielleicht sogar ändern. Manchmal liest und liest man ein Gedicht immer wieder. Versteht bei der ersten Lektüre vielleicht kaum etwas.Read More

Posted On Oktober 3, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Olav H. Hauge

Wege Auf dem Weg sah ich Wege: ein Weg war über und ein Weg unter und Weg auf allen Wegen. Im Kreis gehen manche andere grad. Der arme Schlucker sitzt wo er hingesetzt ist. der Kluge versucht ein Stückchen von allen; Hel oder Himmel erwarten den, der nur einen wählt. Das wars, was sie mir über Wege sagten, aber nicht alles: Wohin der Traum reicht, gelangt kein Fuß, und der ein oder andere fand heilendes Gras auf der Insel in seinem Loghica.* * Anspielung auf den See Loycha in Irland,Read More

Posted On September 1, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Giorgio Caproni

Der Mutter zu Ehren „Il seme del piangere“ Inschrift Klar wie die Gläser die blanken waren ihre Gedanken. Wegen ihr sei’s wieder ehrenhaft wenn einer Herz-Schmerz-Reime schafft. Iscrizione Freschi come i biccieri furono i suoi pensieri. Per lei torni in onore la rima in cuore e amore. Aus dem Italienischen übersetzt von Stefan Ruess   Ganz am Ende des langen Gedichtzyklus mit dem Giorgio Caproni (1912 – 1990) seiner Mutter ein poetisches Denkmal gesetzt hat, steht eine verstörende Grabinschrift. Verstörend, weil sie so einfach, so naiv, fast kitschig erscheint. DerRead More

Posted On Juli 5, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Zum Tod von Yves Bonnefoy

Ein Stein „Heftig der Sommer strich durch die kühlen Säle hin,/ blind waren seine Augen, seine Flanke nackt,/ er schrie, und schreckte/ aus ihrem Traum die Schläfer auf,/ die dort in ihres Tages Einfalt schliefen./ Sie schauderten. Anders ging ihr Atem,/ die Hände ließen den Kelch des Schlafes sinken./ Schon kam der Himmel wieder auf Erden an,/ ein Sommernachmittagsgewitter, im Ewigen.“ Ohne die Poesie sind wir verloren Aus dem Französischen hat Friedhelm Kemp dieses Gedicht von Yves Bonnefoy. Den Übersetzer und den Autor verband eine lange Freundschaft, vielleicht eine derRead More

Posted On Juni 1, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Katarina Frostenson

Nahe Subotica (Für Danilo Kis) Wilde Hunde. Schienen. Maisfelder rings um Subotica Weiße Sonne Spuren vom Zirkusbesuch im Lehm, Pfähle im Boden Licht nach Wimpeln in der Luft eine Arche in der Landschaft gestrandet, ein Mann mit lammbraunen Haaren schaut daraus hervor aus deinem dreistöckigen Körper schaust du über die Felder sprichst zu dem, was du siehst: Wem gehören die Felder Felder, kommt zurück, wie ihr wart vor der Schlacht, ihr gehörtet nur den Amseln die Stimme verschwindet rau im Nebel eine blauschwarze Zunge, unser Schiff. Aus dem Schwedischen vonRead More

Posted On Mai 3, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: T. S. Eliot

Ausschnitt aus „Vier Quartette“ Zuhause ist da, wo man losläuft. Wenn wir älter werden wird die Welt uns fremder, das Muster vertrackter aus tot und lebendig. Nicht der eindringliche Augenblick isoliert, kein Davor und Danach, sondern ein Leben, das jeden Augenblick brennt und nicht bloß das Leben des einzelnen Menschen sondern das alter Steine, die unentzifferbar sind. Der Abend im Sternenlicht hat seine Zeit, der Abend im Lampenlicht hat seine Zeit ( Der Abend mit dem Fotoalbum ). Die Liebe ist am ehesten ganz bei sich selbst wenn Hier undRead More

Posted On April 1, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Giorgio Caproni

Abschied des förmlich Reisenden Freunde, es wird wohl besser sein, wenn ich anfange, mein Gepäck herunterzuholen. Ich weiß zwar nicht recht, wann ich eintreffen soll und welche Stationen vor meiner noch kommen, aber nach allem, was mir von der Gegend bekannt ist, sagen mir sichere Zeichen, daß ich mich bald von euch trennen muß. Bitte entschuldigt die kleine Störung, die ich verursache. Mit euch zusammen zu sein, war mir vom ersten Moment an eine Freude, und ich bin euch wirklich sehr dankbar für diese wunderbare Gesellschaft. Noch lange möchte ichRead More

Posted On März 2, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Rose Ausländer

Mein Venedig Venedig meine Stadt Ich fühle sie von Welle zu Welle von Brücke zu Brücke Ich wohne in jedem Palast am großen Kanal Meine Glocken läuten Gedichte Mein Venedig versinkt nicht.   Ein wunderbarer Weg, sich Venedig zu nähern: man besteigt in Chioggia, am südlichen Ende der Lagune von Venedig gelegen, ein Fährboot. Schippert dann ganz langsam durch die weit in alle Richtungen auslaufende Lagune. Vorbei an kleinen Inseln, einige bewohnt, andere nur von Grün überwuchert. Links und rechts rattern einfache, manche sogar ärmlich verrostet erscheinende Fischerboote vorbei. SegelbooteRead More

Posted On Februar 1, 2016By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Roberto Juarroz

Die Abwesenheit Gottes bestärkt mich, Ich kann seine Abwesenheit besser anrufen als seine Anwesenheit. Die Stille Gottes läßt mich sprechen. Ohne seine Stummheit hätte ich überhaupt nicht sprechen gelernt. Statt dessen stelle ich jedes Wort in eine kleine Pause der Stille Gottes, auf ein Fragment seiner Abwesenheit. Aus dem Spanischen von Juana und Tobias Burghardt   Der englische Schriftsteller, Kunsthistoriker und Essayist John Berger, hat einmal von den Gedichten gesagt, sie seien Gebeten näher als Geschichten. Vielleicht komme ich mit dieser Feststellung eines ganz und gar nicht religiös-gläubigen Intellektuellen meinerRead More

Posted On Dezember 5, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Juan Ramòn Jimènez

Lauf‘ nicht, Geh langsam: Du musst nur auf dich zugehn! Geh’ langsam, lauf’ nicht, denn das Kind deines Ich, das ewig neugeborene, kann dir nicht folgen! Aus dem Spanischen von Hans Leopold Davi In seinen Aufzeichnungen aus dem Jahr 1983 notiert Elias Canetti an einer Stelle eine sehr lapidare Erkenntnis: „Vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was man ist.“ 1985, also zwei Jahre nach dieser Notiz von Canetti erschien im Insel-Verlag ein Buch, von dem ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Auch der Autor Juan Ramón JiménezRead More

Posted On November 4, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Stevan Tontić

Meine Platane in Berlin Diese Platane aus der Zeit im Berliner Exil, Unter meinem Fenster, wachend, zu finden, Ein Koloss, den Fuß im Beton, und dem Ziel Sich mühend, den Boden, die Sterne zu binden. Von Donnerschlägen um ein Haar zerspellt, Gab sie die Lektion, sich aufrecht zu halten, Viele verschwanden, in ihren Schatten gestellt, In der Krone zu Gast: selbst Rabengestalten. Ich starre ins All, durchs All dieser Krone gereist, Stürz’ in den Schlund, mir Schlaf zu verschaffen, Wo die Angst nicht Zunge, Herz, Hoden vereist … Der DämonRead More

Posted On Oktober 3, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: SAID

rafael alberti und sein blaues vaterland plötzlich taucht er auf den ramblas auf mit weißen mähne und seinem festen schritt mit dem eiligen wind in seinem gefolge in den händen zwei gedichte jemand spricht von seiner partei alberti hält sich fest an seinen gedichten und gebietet ihm zu folgen vorbei an vogelhändlern und ihren unzeitgemäßen hähnen bis er am meer steht hier hört er den bewegten wellen zu die sich vor ihm neigen dann nickt er und lächelt er habe kein verhältnis zur der zeit er sei nur für eineRead More

Posted On September 5, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Bertolt Brecht

Über die Bezeichnung EmigrantenRead More

Posted On Juni 24, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Susan N. Kiguli

MÜTTER SINGEN EIN SCHLAFLIED Nach dem Völkermord von Ruanda (1994) Mütter singen ein Schlaflied Wenn Dunkelheit über die Bäume fällt Und die Schatten verschwinden Die sinnlichen Stimmen säuseln und wispern Über Gebüsch und hohem Gras Das Berge von geköpften Toten verbirgt Und das Aufblitzen der Macheten Beim Aufschlitzen quiekender Kehlen. In diesen trostlosen Lagern Halten Mütter fest an der Melodie des Lebens Fangen den wehmütigen Wind ein Dass er Mut in die Seelen von Kindern singt Die noch nie am Morgen Eine Schale Porridge hatten Oder das Zirpen von GrillenRead More

Posted On Juni 17, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Giuseppe Ungaretti / Roberto Cotroneo

Mein Haus Staunen nach all der Zeit über eine Liebe. Hatte ich sie nicht verstreut in die Welt? Übersetzung: Hanno Helbling Casa mia Sorpresa dopo tanto d’un amore Credevo di averlo sparpagliato per il mondo.   Um Giuseppe Ungaretti (1888 – 1970) vorzustellen, müsste man andere Gedichte auswählen als das aus der Frühzeit seines Werkes stammende „Casa mia“. Schließlich gehört Ungaretti zu den ganz großen ‚epochalen‘ Poeten Italiens im XX. Jahrhundert. Und auch für die europäische Poesie waren seine Gedichte jahrzehntelang mit ihren meisterhaften Verknüpfungen von Biographie und Philosophie, vonRead More

Posted On Juni 3, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Christoph Meckel

Rede vom Gedicht Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Schönheit gepflegt wird. Hier ist die Rede vom Salz, das brennt in den Wunden. Hier ist die Rede vom Tod, von vergifteten Sprachen. Von Vaterländern, die eisernen Schuhen gleichen. Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Wahrheit verziert wird. Hier ist die Rede vom Blut, das fließt aus den Wunden. Vom Elend, vom Elend, vom Elend des Traums. Von Verwüstung und Auswurf, von klapprigen Utopien. Das Gedicht ist nicht der Ort, wo der Schmerz verheilt wird. Hier istRead More

Posted On Mai 20, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Pedro Salinas

Welche Freude, zu leben Welche Freude, zu leben, zu fühlen, gelebt zu werden. Dunkel der großen Gewissheit sich hinzugeben, daß außerhalb meiner, sehr fern, ein anderes Sein mich lebt. Und wenn die Spione, die Spiegel – quecksilbrig, kurzsichtig – behaupten, daß ich hier sei, ich, regungslos, mit geschlossenen Augen und Lippen, der Liebe zum Licht mich verweigernd, zur Blume und zu den Namen, so ist doch ganz offensichtlich, daß ich umhergehe nicht mit meinen, mit anderen Schritten, in weiter Ferne, und dort Blumen küsse, Lichter seh, spreche. Daß es einRead More
Und dennoch – Zu den Aufzeichnungen von Philippe Jaccottet. Von Carl Wilhelm Macke. In einem frankfurter Nobel-Hotel anläßlich der jährlichen Buchmesse. Man sieht dort „ausschließlich korrekt gekleidet Herren mit Krawatte, niemand grüßt irgendwen im Aufzug oder sonstwo. Man braucht keinen Personalausweis mehr: die Bankkarte ist der einzig gültige Reisepass.“ Hier hat der Dichter – und nicht nur er – das Gefühl, „dass die Poesie tausend Meilen von all dem entfernt ist, auch vom Jahrmarkt der Eitelkeiten literarischer Salons.“ Und liest man die Aufzeichnungen von Philippe Jaccottet, dann glaubt man sichRead More

Posted On Mai 6, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Denise Levertov

O Taste and See Die Welt ist nicht genügend in uns. o Taste and See sagte das Bibelplakat in der Untergrundbahn, und meinte den HERRN, meinte, wenn irgend etwas, alles Leben, das für die Sprache der Phantasie geschaffen, Kummer, Gnade, Worte, Mandarine, Wetter, sie zu atmen, beißen, schmecken, kauen, herunterzuschlucken und zu verwandeln unser aller Sterben in unser Fleisch, die Straße kreuzen, Pflaume, Quitte, hungrig sein, und die Frucht pflücken. Übersetzung von Christa Langenscheidt O Taste and See The world is not with us enough O taste and see theRead More

Posted On April 29, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Klassiker-Check: Stefan Zweig: Ungeduld des Herzens

Mitleid und Mit-Leiden – Zweigs „Ungeduld des Herzens“: Es gäbe doch nun wirklich eine ganze Reihe neuerer und aufregenderer Bücher, die es zu lesen lohnt, als gerade diesen 1938 zum ersten Mal erschienenen Roman über die Gewissensskrupel eines K.U.K.-Leutnants gegenüber einem körperlich behinderten jungen Mädchen ‚aus den besseren Kreisen’ zur Zeiten der alten ‚Habsburger Monarchie’. Oder? Von Carl Wilhelm Macke Gut, Zweig ist ein glänzender Schriftsteller mit Sinn für Umgangsformen und für den ‚Suspense of a story’. Sein Verhalten in der Epoche des Nationalsozialismus war vorbildlich. Wes Anderson, der RegisseurRead More

Posted On April 29, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Heinriche Heine / Oskar Werner

Mir träumte: Traurig schaute der Mond, Und traurig schienen die Sterne; Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt, Viel hundert Meilen ferne. Es hat mich zu ihrem Hause geführt, Ich küßte die Steine der Treppe, Die oft ihr kleiner Fuß berührt Und ihres Kleides Schleppe. Die Nacht war lang, die Nacht war kalt, Es waren so kalt die Steine; Es lugt‘ aus dem Fenster die blasse Gestalt, Beleuchtet vom Mondenscheine. Heinrich Heine   Nicht Heinrich Heine, der Autor dieses Gedichts aus dem Zyklus „Die Heimkehr“ (1823/24), steht im MittelpunktRead More

Posted On April 22, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Philipp Felsch: Der lange Sommer der Theorie

Wie man früher dachte – Es muss irgendwann in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewesen sein. Da trafen sich in einem Frankfurter Volksbildungsheim linke Studenten, Hochschullehrer, Sozialarbeiter, Gewerkschaftssekretäre, Lehrer, Ärzte und sozialrevolutionär bewegte protestantische Pfarrer zu einem großen kapitalismuskritischen Palaver. Und am Rande des Saals hatte auch Peter Gente seinen mobilen Büchertisch mit Broschüren, Pamphleten und merkwürdig monochrom gestalteten Paperbacks aufgebaut. Es wimmelte da nur so von Titeln und Autoren, die allesamt der radikalen intellektuellen Linken in Italien und Frankreich zuzuordnen waren. Texte deutschsprachiger Autoren fand man nicht aufRead More

Posted On April 22, 2015By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Donald Berger

Alles in Butter Ist Schönheit einmal hergestellt, sind Dichter überall glücklich, Obwohl sie weinen. Ich war einmal ein Dichter. Sie entdecken das Haupt, das ein Dichter zu sein vorgibt wie es immer noch das Gedicht vorträgt. Gerade soweit kann der Dichter gehen. Everything in Butter Once beauty is produced poets everywhere are happy, though they weep. I was a poet once. They find the head pretending to be a poet still reciting the poem. That’s as far as the poet can go. Übersetzt von Christoph König Kann es sein, dassRead More