Prowirklichkeit?
Bethan Huws, ohne Titel, 2006
Neue Ausstellung im Museum Morsbroich mit Arbeiten u.a. von Francis Alÿs (BE), Art & Language (UK), Barbara Bloom (USA), Michaël Borremans (BE), Stanley Brouwn (NL), Marcel Broodthaers (BE), Cieslik und Schenk (DE), David Claerbout (BE), Omer Fast (IL), Morgan Fisher (USA), Robert Gober (USA), Rodney Graham (CA), Gusmão & Paiva (PT), Tobias Hantmann (DE), Bethan Huws (UK), Alicja Kwade (DE), Andreas Lorenschat (DE), Paul Pfeiffer (USA), de Rijke / de Rooij (NL), Thomas Ruff (DE), Jörn Stoya (DE), Hiroshi Sugimoto (JP), Lawrence Weiner (USA), Christopher Williams (USA)
„kunst ist propaganda für die wirklichkeit und wird daher verboten.“ So provokativ hinterfragte Oswald Wiener den Realitätsstatus der Kunst.
Die Ausstellung Propaganda für die Wirklichkeit beschäftigt sich mit Bildern und ihrer Beziehung zur sichtbaren Welt und stellt damit die grundlegende Frage zum Verhältnis des Bildes und der Wirklichkeit, die sich einerseits auf die Abbildungsfunktion und andererseits auch auf den Status der Wirklichkeit beziehen.
In über zwanzig verschieden internationalen künstlerischen Positionen und in unterschiedlichsten Medien wird das vielfältige Spektrum der Abbildungsrelation als ein grundlegendes Problem menschlicher Erkenntnis thematisiert. Wobei die zentrale Überlegung im Vordergrund steht, ob ein Bild die Wirklichkeit abbildet oder diese erst konstruiert.
In unterschiedlichen Medien – im Bild, in der Fotografie, in der Skulptur, in der Zeichnung, im Film oder Video oder in der Diaprojektion – werden wesentliche Fragen des Abbildens thematisiert, die nicht nur die Erkenntnisfunktion des Kunstwerkes berühren, sondern auch philosophische Fragen zum Status der Wirklichkeit aufwerfen. Was versteht man unter Wirklichkeit? Inwieweit ist sie menschlicher Erkenntnis zugänglich? Wie können Bilder Wirklichkeit fassen und welcher Art ist das Verhältnis der visuellen Zeichen zur Wirklichkeit?
In der Ausstellung treffen unterschiedliche Positionen von Abbildlichkeit aufeinander, die immer wieder unsere Wahrnehmungserfahrungen verschieben, mal das Bild und dann wieder die sichtbare Welt hinterfragen.
Zur Ausstellung erscheint ein 160-seitiger Katalog mit einem Vorwort von Markus Heinzelmann und wissenschaftlichen Essays von Doris Krystof und der Kuratorin Stefanie Kreuzer beim Verlag Kettler.
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