Nachtkulturen
Tanzperformance im Club Schaufenster in der DDR - Foto: Jürgen Hohmuth
„Berlin gilt mit seiner Fülle und Qualität an Clubs, Bars und kreativen Kurz-Provisorien längst als eine der interessantesten Party-Metropolen der Welt. Befördert hat diesen Ruf in den vergangenen Jahren nicht zuletzt der Ruhm des Clubs Berghain, der es sowohl in die Literatur als auch ins Feuilleton sämtlicher Zeitungen bis hin zur New York Times geschafft hat. Hedonistische Berlin-Bücher liegen im Trend, ob es Wolfgang Müllers Erinnerungen an die Subkultur Westberlins bis 1989 sind oder die Textcollage „Der Klang der Familie“ über die Techno-Phase der Wendezeit vor allem im Ost-Teil der Stadt.
Die vorliegende Neuerscheinung geht über solche Darstellungen hinaus. Im Zentrum stehen hier weder eine isolierte Musik-Szene noch ein bestimmter Stadtteil, sondern die Verbindungslinien und Kontexte von 1974 bis heute. Das wird sowohl inhaltlich wie optisch umgesetzt: Essays, Interviews, Textcollagen vieler prägender Figuren aus unterschiedlichsten Milieus, von der Modeschöpferin Claudia Skoda über den Dichter Joachim Sartorius (langjähriger Leiter der Berliner Festspiele) bis hin zum Blogger und Schriftsteller Airen ertrinken förmlich in der überbordenden Fülle an schrill-buntem, großformatigen Bildmaterial. Die bislang unveröffentlichten Fotos aus vielen privaten Schuhkartons und Schubladen bildeten für die drei Herausgeber (Verleger, Künstlerin und Journalist) überhaupt erst den Ausgangspunkt für die „erste illustrierte Geschichte des Nachtlebens in Berlin über einen Zeitraum von vierzig Jahren.“
Olga Hochweis‘ Buchempfehlung für Februar im Deutschlandradio Kultur - der Bildband von Wolfgang Farkas, Stefanie Seidl, Heiko Zwirner (Hrsg.): "Nachtleben Berlin - 1974 bis heute", erschienen bei Metrolit.
Mitherausgeber Heiko Zwirner im Interview.
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