Gedichtbücher des Jahres
Winter lesen (Collage: Frank Milautzcki)
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Stiftung Lyrik Kabinett präsentieren ihre Lyrik-Empfehlungen : Die Gedichtbücher des Jahres 2013
Welche Gedichtbücher des Jahres 2013 sind besonders bemerkenswert? Elf kundige Leserinnen und Leser haben auf Einladung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Stiftung Lyrik Kabinett ihre Wahl getroffen und präsentieren ihre Empfehlungen deutschsprachiger und ins Deutsche übersetzter Lyrik.
Der Runde aus Kritikern, Lyrikern und Vertretern literarischer Institutionen gehören an: Michael Braun, Heinrich Detering, Maria Gazzetti, Harald Hartung, Ursula Haeusgen, Florian Kessler, Michael Krüger, Holger Pils, Monika Rinck, Daniela Strigl und Jan Wagner.
Die Lyrik-Empfehlungen sind Bestandteil einer Kooperation zwischen der Stiftung Lyrik Kabinett und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, aus der seit 2012 auch die Veranstaltungsreihe „Das Lyrische Quartett“ hervorgegangen ist. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Stimmenvielfalt der gegenwärtigen Poesie stärker ins öffentliche Gespräch zu bringen. Die Empfehlungsliste erscheint einmal jährlich.
Nico Bleutge: verdecktes gelände. gedichte. C. H. Beck 2013.
Thomas Brasch: Die nennen das Schrei. Gesammelte Gedichte. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Martina Hanf und Kristin Schulz. Suhrkamp 2013.
Carl-Christian Elze: ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist. Gedichte. luxbooks 2013.
Nora Gomringer: Monster Poems. Voland und Quist 2013
Martina Hefter: Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch. kookbooks 2013.
Kito Lorenc: Gedichte. Mit einem Vorwort von Peter Handke. Suhrkamp 2013.
Friederike Mayröcker: études. Suhrkamp 2013.
Franz Mon: Zuflucht bei Fliegen. Lesebuch. Herausgegeben von Michael Lentz. S. Fischer 2013.
Roger Perret (Hg.): Moderne Poesie in der Schweiz. Mit einem Nachwort von Roger Perret im Auftrag des Migros Kulturprozent. Limmat 2013.
Jesse Thoor: Das Werk. Herausgegeben auf Grundlage der von Michael Hamburger besorgten Edition und mit einem Essay von Michael Lentz. Wallstein 2013.
Uljana Wolf: meine schönste lengevitch. kookbooks 2013.
Internationale Lyrik in Übersetzung – Neuerscheinungen des Jahres 2013
Paul Bogaert: Der Softslalom. Herausgegeben und übersetzt aus dem Flämischen von Christian Filips. roughbooks (Nr. 27) 2013.
Raymond Carver: Ein neuer Pfad zum Wasserfall. Aus dem Amerikanischen von Helmut Frielinghaus. S. Fischer 2013.
Julia Hartwig: Und alles wird erinnert. Gedichte. Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann. Neue Kritik 2013.
Federico Italiano und Michael Krüger (Hg.): Die Erschließung des Lichts. Italienische Dichtung der Gegenwart. Carl Hanser 2013.
Erik Lindner: Nach Akedia. Aus dem Niederländischen von Rosemarie Still. Mit einem Nachwort von Ulf Stolterfoht. In der Reihe „Spurensicherung“ des DAAD. Matthes & Seitz 2013.
Czesław Miłosz: Gedichte. Aus dem Polnischen von Doreen Daume, Karl Dedecius, Gerhard Gnauck und Christian Heinrich. Auswahl und Nachwort: Adam Zagajewski. Carl Hanser 2013.
Valzhyna Mort: Kreuzwort. Aus dem Englischen und Weißrussischen von Katharina Narbutovic und Uljana Wolf. Suhrkamp 2013.
Cees Nooteboom: Licht überall. Gedichte. Aus dem Niederländischen von Ard Postuma. Suhrkamp 2013.
Anders Olsson: Men sa oändligt lätt at svara dig / Aber so unendlich leicht dir zu antworten. Dikter / Gedichte. Aus dem Schwedischen von Verena Reichel. Kleinheinrich 2013.
Sylvia Plath: Der Koloss. Gedichte, englisch und deutsch. Übertragen von Judith Zander. Suhrkamp 2013.
Sylvia Plath: Übers Wasser / Crossing the Water. Nachgelassene Gedichte. Übersetzt von Judith Zander. luxbooks 2013.
Kommentare
Lyrikempfehlungen 2013
Ist es nicht ein wenig peinlich, Mitglied einer Jury zu sein und Empfehlungen auszusprechen, die die eigene Arbeit betreffen? Siehe Michael Krüger und "Die Erschließung des Lichts." sowie andere im Hanser Verlag unter der Verantwortung von Michael Krüger erschienenen Bücher, die auf der Empfehlungsliste auftauchen. Aber ganz bestimmt hat der verdienstvolle Michael Krüger sich bei d i e s e n Empfehlungen der Stimme enthalten. Selbst wenn es so (gewesen) wäre und bei den publizierten Empfehlungen nicht abbildbar wäre: Muss man denn unbedingt in so einer Jury sitzen, wenn man selbst und die eigene Arbeit zu beurteilen ist? Ich finde das Verhalten Krügers, soweit ich es sehen kann, sehr enttäuschend.
Volker Heigenmooser
Neuen Kommentar schreiben