Das Ideal der Einfachheit
Albert Camus
Am Freitag, 14. Februar 2014, 20.00 Uhr im Museum Folkwang: Iris Radisch über Albert Camus. Moderation: Norbert Wehr
Ein Mann, der zum Mörder wird, weil ihn die Sonne blendet – bis heute ist Der Fremde eine der berühmtesten literarischen Figuren der Welt. Albert Camus, sein Schöpfer, ist der Philosoph des Absurden, in das der Mensch hineingestellt ist, der Denker der Revolte, die den Menschen ausmacht – und immer der Anwalt der Einfachheit, die dem Algerienfranzosen das Grundgegebene unter der Sonne und zugleich das am stärksten Gefährdete war.
"Aktueller denn je", lautet der Befund von Iris Radisch, einer der führenden deutschsprachigen Literaturkritikerinnen, die uns aus Anlaß seines 100. Geburtstages auf eine faszinierende Reise mitnimmt: von Belcourt, dem ärmlichen Viertel Algiers, in dem Camus mit einer stummen Mutter aufwächst, in das graue Paris, das unter deutscher Besatzung die Moral der jungen Existenzialisten herausfordert. Vom konkurrierenden Großbürger Sartre als "algerischer Gassenjunge" abgetan, ist Camus, der erklärte Antifaschist, Antikommunist und Europäer, selbst ein Fremder – und hellsichtiger als alle.
Iris Radisch, geb. 1959 in Berlin. Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und Tübingen. Literaturkritikerin; Leiterin des Feuilletons der ZEIT. Buchveröffentlichung, zuletzt: Camus. Das Ideal der Einfachheit (2013).
Eine Veranstaltung des Schreibheft, Zeitschrift für Literatur in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Proust und dem Museum Folkwang.
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