Dienstag, 7. Juni 2011

Risiken mit einer Berufshaftpflicht vorbeugen

Existenzgründer: Risiken mit einer Berufshaftpflicht vorbeugen

Gastbeitrag: Für viele Existenzgründer ist das eigene Start-Up mit einer beruflichen Weiterentwicklung, persönlichem Erfolg und einem flexibleren Zeitmanagement verbunden. Allerdings übersehen Existenzgründer immer wieder, dass hinter jedem erfolgreichen Unternehmen mehr steckt als eine pfiffige Geschäftsidee. Geduld, Zeit, Energie und Schweiß gehören zu jedem Start-Up, das langfristig erfolgreich sein will.

Insbesondere in den ersten Jahren – von der eigentlichen Existenzgründung bis zur Etablierung des Start-Ups – sehen sich Existenzgründer unzähligen Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines soliden Vertriebsnetzes, das Knüpfen eines Netzes aus Geschäftskontakten, der Aufbau eines verlässlichen Mitarbeiterstamms und natürlich Hürden im Bereich des Steuerrechts sowie der Buchhaltung. Angesichts dieser Herausforderungen unterschätzen viele Existenzgründer Bereiche, die mitunter zu einem Bumerang werden können – wie etwa Schadenersatzforderungen.

Start-Up – Risiko Schadenersatz

Immer wieder betonen Unternehmensberater und Versicherungsexperten, dass gerade in den ersten Monaten und Jahren der Existenzgründung Schäden ein existenzbedrohendes Ausmaß annehmen können. Wie können Schadensfälle in der Realität aussehen? Ein Anwalt zieht mit seinem Mandanten in einem Unterhaltsstreit vor Gericht, verliert und wird anschließend seitens des Mandanten mit einer Schadenersatzforderung konfrontiert.

Risiken drohen aber auch Architekten, etwa wenn das Ergebnis plötzlich nicht mehr dem Geschmack des Auftraggebers zu entsprechen scheint bzw. dieser sich falsch verstanden fühlt und die Kosten für den Rückbau dem Architekten in Rechnung stellt. Beide Beispiele stehen exemplarisch für die Herausforderungen, die jedem Existenzgründer begegnen können. Wie kann sich ein Start-Up dagegen schützen?

Berufshaftpflicht: Risiko- und Schadensmanagement

Unternehmen sind in Deutschland für verursachte Schäden haftbar. An dieser Tatsache führt kaum ein Weg vorbei. Während die Betriebshaftpflicht sich in erster Linie an den gesetzlich vorgeschriebenen Haftungsnormen orientiert und Personen- sowie Sachschäden deckt, stehen manche Berufe vor einem Problem.

In deren Aufgabenbereichen drohen Risiken, welche sich nicht in die Betriebshaftpflichtversicherung einordnen lassen. Dazu gehören unter anderem die beiden genannten Beispiele. Hier kommt die Berufshaftpflicht ins Spiel. Letztere deckt die berufsbildspezifischen Haftungsrisiken ab. Und sorgt damit für mehr Sicherheit für den Existenzgründer. Parallel erfüllt die Berufshaftpflicht einen weiteren Zweck. Durch das Prüfen und Abweisen unberechtigter Forderungen stellt sie einen passiven Rechtsschutz dar. Daher ist die Berufshaftpflicht für die verschiedenen Berufe ein unverzichtbares Bindeglied zwischen unternehmerischem Erfolg und Sicherheit.

Übrigens: Für einige Berufszweige ist der Abschluss einer Berufshaftpflicht vorgeschrieben. Um den Versicherungsschutz optimal auf das Start-Up zuschneiden zu können, sollten sich Existenzgründer vorab unabhängig und objektiv beraten lassen. Zum Versicherungsschutz gehören übrigens nicht nur die Firmenversicherungen. Jeder Existenzgründer sollte an Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge denken, um auch privat umfassend abgesichert zu sein und sich voll auf den Ausbau des Start-Ups konzentrieren zu können.