Donnerstag, 3. Mai 2012

Berufseinstieg in die Beratungsbranche

Unter dem Begriff Consulting wird in der Regel Unternehmens- oder Managementberatung verstanden. Ein Consultant, so die Bezeichnung für die Berater-Person, stellt anderen Unternehmen Beratung als Dienstleistung zur Verfügung. Die Einsatzmöglichkeiten von Consultants sind recht vielseitig. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass Consultants das Management ihrer Kunden (Unternehmen und Betriebe aller Größen) beraten. Grundsätzlich kann man vier Berufsfelder unterscheiden, in denen es vielfältige Verflechtungen und Differenzierung gibt. Die klassischen Beratungsfelder sind Organisations- und Prozessberatung, IT-Beratung, Human-Resources-Beratung und die Strategieberatung, die gemeinhin als Königsklasse angesehen wird.

Marktanalyse 

Consultants steigen klassischer Weise über eine der großen Beratungsunternehmen in die Branche ein. Die größten Unternehmen der Consultingbranche nach Umsatz und Mitarbeiterzahlen in Deutschen sind McKinsey & Company Inc., The Boston Consulting Group GmbH, Roland Berger Strategy Consultants GmbH, Oliver Wyman Group und die Booz & Company GmbH. Das sind nur fünf der in Deutschland aktiven Beratungsunternehmen. Auffällig dabei ist, dass in den TOP 10 der Managementberatungsunternehmen in Deutschland vor allem die Ableger international ausgerichteter US-amerikanischer Unternehmen führend in der Unternehmensberatung sind. Nur die Roland Berger Strategy Consultants GmbH ist als deutsches Beratungsunternehmen unter den TOP 10 vertreten.

Allerdings verwundert dieses Bild nicht. Laut dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sind in diesem Verband ca. 13.000 Berater organisiert, die sich auf rund 500 Mitgliedsfirmen verteilen. Diese Mitgliedsunternehmen besitzen einen Marktanteil von 20 Prozent in Deutschland. Das lässt erahnen, wie dominierend die großen Consultingunternehmen wie McKinsey & Co sind.

Einstiegsmöglichkeiten 

Um in die Consultingbranche einzusteigen, gibt es viele Möglichkeiten (nützliche Infos über potentielle Arbeitgeber gibt es auf www.consultingunternehmen.net). Am Anfang sollte zunächst die Frage stehen, welches oder welche Beratungsfelder überhaupt in Frage kommen. Die Beantwortung der Frage ist abhängig vom absolvierten Studium. Das heißt, ein Informatik-Absolvent kann natürlich auch im Bereich der Human-Resources-Beratung einsteigen, aber aller Wahrscheinlichkeit wird er dann weniger mit Personalthemen zu tun haben sondern eher mit informationstechnologischen Lösungen im Bereich Human-Resources. Das heißt also, dass absolvierte Studium entscheidet bereits darüber, wie und wo man sich als Absolvent im Consultingbereich engagieren kann. Dabei ist ein Studium obligatorisch, vor allem wenn man in eines der großen Consultingunternehmen einsteigen möchte. Große Beratungsunternehmen bieten in der Regel Consulting auf allen Beratungsfeldern an, weshalb die Einstiegsmöglichkeiten leichter sind als bei kleineren und spezialisierten Beratungsunternehmen. Das heißt jedoch nicht, dass dadurch automatisch auch die Hürden für den Einstieg geringer sind.

Allerdings sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass nur Absolventen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre gesucht werden. Im Gegenteil: Es ist zu beobachten, dass auch immer mehr Quereinsteiger fast aller Fachrichtungen sehr gute Chancen haben, einen der begehrten Jobs als Consultant in einer der großen Beratungsunternehmen zu ergattern. Hierbei spielt weniger das Fachwissen als vielmehr die im Studium erworbenen Fähigkeiten eine Rollen für den Einsatz als Junior Consultant. Zwar suchen die großen Managementberatungsunternehmen auch immer wieder Spezialisten, aber die besseren Chancen haben vor allem Generalisten, die sich während ihrer Zeit als Consultant im Unternehmen spezialisieren können.

Kleinere Beratungsunternehmen dagegen suchen eher Spezialisten. Insbesondere Consultants in der IT-, Organisations- und Prozessberatung sind sehr gefragt, da kleinere Beratungsunternehmen meist nur eins oder zwei Beratungsfelder bedienen.

Ein dritter Einstiegsweg in die Consultingbranche ist die Selbstständigkeit. Unternehmensberater unterliegen den sogenannten Katalogberufen und führen ihre Tätigkeit als freiberufliche Tätigkeit aus. Da die Berufsbezeichnung Unternehmensberater unter keinem Berufsschutz steht, kann sich grundsätzlich jeder als Unternehmensberater bezeichnen. Voraussetzung ist lediglich der Nachweis über ein für die freiberufliche Tätigkeit benötigtes Hochschul- oder Fachhochschulstudium. Einzig geschützt ist der Begriff des staatlichen geprüften Betriebswirts.

Wer über eine Selbstständigkeit nachdenkt, sollte jedoch vorher sein Handwerk und einige Erfahrungen in einer der großen Beratungsunternehmen gelernt bzw. gemacht haben. Die meisten Junior Consultants bleiben nur eine bestimmte Zeitdauer in einem Beratungsunternehmen und wechseln dann entweder in ein anderes Unternehmen oder bauen sich eine eigene Existenz auf, meist spezialisiert auf ein bestimmtes Beratungsfeld.