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"Ein
leider missglückter Eiffelturm"
Zwei Nürnberger auf
künstlerischer Mission: Fredder Wanoth (Modellbauer) und Elmar Tannert (Autor) besuchten die Kleinstadt Wels (OÖ). In der Stadtgalerie philosophierten sie über das urbane Leben und was es bedeutet, in der Stadt zu
sein.
(Reinhard Winkler, 03. 12. 2008)
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Fairplay in
Prishtina
Therapie am Rasen oder auf der
Couch – ein
österreichisches
Amateurfußballteam
will der
leidgeplagten
Bevölkerung
Kosovos kickend
über
Kriegsgräben
hinweghelfen.
Ein Spiel mit
ungewissem
Ausgang. (Kristina
Werndl, 12. 09. 2008) |
Katastrophen-Journalismus
Die Uniformität
ist
atemberaubend:
alle
Massenmedien,
weltweit, so
scheint es,
haben exakt dieselben
Nachrichten- und
Bilder-Präferenzen.
Diese
Gleichförmigkeit
ergibt
sich
aber
nicht aus der
beobachteten
Wirklichkeit,
sondern entsteht
im Innern
der
Massenmedien, in
den Köpfen der
Medienleute,
nach
ganz bestimmten
Regeln. (Hans
Durrer,
10. 09. 2008) |
Von der
Weltzugewandtheit
des Weltfremden:
Über Ludwig Hohl
"Ob man
das, was ich schreibe, Prosa, Lyrik, Epik oder Philosophie
nenne, ist
mir ganz gleich. Du kannst es meinetwegen nennen Isabella oder
Victoria; wenn
du nur etwas davon verstehst." Das ist das Schöne an Ludwig
Hohls Werk: Man kann
irgendwo, mit irgendetwas beginnen, man kann es aufschlagen und
sich festlesen – und
plötzlich innehalten. Ludwig Hohl, der bei aller äußerlichen
Bescheidenheit so noble, charmante, charismatische schweizer Dichter,
hat Sätze von
klassischer Prägnanz geschrieben, seine Notizen sind von
weltliterarischem
Rang; sie sind die kompromissloseste Gedankenprosa in der
schweizerischen Literatur des 20. Jahrhunderts. (Peter
Hodina, 13. 08. 2008) |
Versuch, an
Gustav Regler zu
erinnern
Als 1933/34 die
nationalsozialistische
Propaganda mit
dem Slogan "Nix
wie hemm" den
Saarländern eine
Heimkehr zur
"deutschen
Mutter"
vorgaukelt, hat
eine Gruppe
Oppositioneller
den Mut, vor den
Berg- und
Hüttenarbeitern
aufzutreten und
ihnen zu
erklären, dass
ihre
Vaterlandsliebe
von einer
Diktatur
missbraucht
wird. Einer von
ihnen ist Gustav
Regler, einer
der wenigen
saarländischen
Autoren, die es
später auch
international zu
hohem Ansehen
bringen.
Zwischen den
Veranstaltungen
schreibt er an
seinem
Saar-Roman Im
Kreuzfeuer,
den er 26 Jahre
später als "ein
scheussliches
Buch" bezeichnen
wird. Ein
Agitationsroman
in grellen
Kontrasten,
geschrieben
unter dem Druck,
nichts als Worte
zu haben, um die
blinde
Begeisterung für
Hitler zur
Vernunft zu
bringen.
(Lothar
Quinkenstein,
24. 07. 2008) |
Sebastião
Salgado:
Africa
Sebastião
Salgados im Jahre 2007 erschienenes Werk "Africa"
ist ein breitformatiges, sehr ansprechend gemachtes,
schweres coffee-table book, von dem der Zürcher Tages-Anzeiger schreibt,
dass es
ein Bild von
Afrika zeige, das problematisch sei und Kritik bei
Salgados
Kollegen in Afrika hervorrufe.
Man kann das
aber alles auch
ganz anders
sehen.
(Hans
Durrer, 01. 07. 2008) |
Jahreszeiten
Im Alten Welser Schlachthof (OÖ) präsentierte das "traweegensemble"
mit Norbert Trawöger (Querflöte), Yova Drenska (Akkordeon), Petra
Rischanek (Hackbrett) und Didi Hollinetz (Bassgeige) ihre CD
"Jahreszeiten". Die Idee dahinter: Vivaldis Konzertzyklus "Die vier
Jahreszeiten" völlig neu zu komponieren.
(Reinhard Winkler, 07. 06.
2008) |
Zündende
Gemische
Was man mit Sprache alles
anstellen kann. Die Oberösterreichische
Schriftstellerin Adelheid Dahimène
("Indie Underground") konstruiert in
ihrer Lesereihe
"Experiment Literatur"
einen Abend
wie einen Viertaktmotor: "Ein
Viertaktmotor ist
ein Hubkolbenmotor, der den
Kreisprozess in vier Takten bewältigt.
Diese vier Takte nennt man auch Animation."
(Reinhard
Winkler, 07.
08. 2008) |
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Tanzt die Orange
Der in der Bibliothek der Provinz herausgebrachte
Fotoband "Indien. Varanasi, Harishchandra …" zeigt als Reisejournal
Fotos von Christina Schwichtenberg und dem bekannten
österreichischen Autor Josef Winkler. Die meisten
der Bilder stammen aus Varanasi, der Rest aus
Jaipur, Bombay (Mumbai), Goa und Dharward. Dem
Bildteil vorangestellt sind Auszüge aus Josef
Winklers in Varanasi verfasstem Notizbuch.
(Katharina Manojlovic,
15. 05. 2008) |
Medea, die Muslimin
Medea ist eine der faszinierendsten Gestalten der Weltliteratur: Die Außenseiterin, die Fremde, die Barbarin, die die gut geregelte, zivilisierte Gesellschaft durch ihre Alterität
in Frage stellt. Seit Euripides haben sich mehr als 200
Autoren von Ovid und Seneca bis hin zu Heiner Müller und Christa Wolf mit diesem Stoff auseinandergesetzt. (Alina
Mazilu, 01. 05. 2008) |
Einige lose Gedanken zur
Science Fiction
Es gibt keine eigenen Maßstäbe für die Science
Fiction, die nur für sie und keine andere Literatur
Gültigkeit hätten. Literarische Schwächen sind in
ihr ebensowenig entschuldbar wie anderswo, und
zuvorderst ist auch die SF gute oder schlechte
Literatur und erst in zweiter Linie auch als SF
bedeutsam oder nicht. Eine gewisse Berechtigung, von
der Sonderrolle der SF zu sprechen, gilt nur in
jenem Fall, wo man die Frage etwas anders stellt,
nämlich: Was ist jene einzigartige Qualität, jenes
spezifische Charakteristikum, das die SF
auszeichnet? (Franz
Rottensteiner, 07. 04. 2008) |
Vom Space-Diplomaten zum
folternden Soldaten
Jedes Produkt der Populärkultur spiegelt Aspekte der
Gesellschaft, in der es entstanden ist. Eine
Betrachtung des Umgangs mit Ethik und Moral in
Science-Fiction-Serien ermöglicht Rückschlüsse auf
die entsprechenden Diskurse ihrer Entstehungszeit –
von der Friedensbewegung der 1980er Jahre, die
Star Trek: The Next Generation prägten, bis zu
den Anschlägen vom 11. September 2001, die in
Star Trek: Enterprise und Battlestar
Galactica verarbeitet werden. (Johannes
Kaufmann, 07. 04. 2008)
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Straker meets Platon
Sie haben die Gestalt von Menschen, tragen aber
andere Raumanzüge und Helme, durch die man statt
eines Gesichts nur eine dunkelgrüne Flüssigkeit
erkennen kann: Aliens aus der britischen
Fernsehserie "UFO". Angeführt vom staubtrockenen
Commander Ed Straker, verteidigt sich die Erde darin
gegen eine angreifende Flotte außerirdischer
Raumschiffe. Die 26 Episoden der Serie haben auf der
Insel inzwischen ähnlichen Kultstatus erlangt hat
wie das deutsche Pendant "Raumpatrouille Orion".
Bemerkenswert ist die in Deutschland nicht gezeigte
letzte Folge: Eine Halluzination des Commanders, die
Anlass gibt zum Nachdenken über den Status unserer
Realität.
(Egyd Gstättner,
07. 04. 2008)
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Heartbreaker
Der in Moskau geborene Schriftsteller Vladimir
Sorokin weiß die Phantastik meisterlich als einen
literarischen Brennspiegel zu nutzen, mit dem sich
Zeitkritik und Gesellschaftsanalyse noch leichter
entzünden lassen. Die als Vorgeschichte zu seinem
2002 erschienenen Bestseller "LJOD. Das Eis"
gedachte Erzählung "BRO" ist eine Autopsie
des Menschengeschlechts und trifft
in seinem Evolutionspessimismus den Leser
mitten ins Herz.
(Bartholomäus
Figatowski, 07. 04. 2008)
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Die Schwierigkeiten der
Germanistik mit der Science Fiction
Heftige Debatten ereignen sich unter Germanisten um
Sinn und Aufgabe der Science Fiction. Viele
qualifizieren die SF ab, weil sie weder didaktisch
noch pädagogisch, weder aufklärerisch noch
bewusstseinsverändernd sei. Der unleugbare
Spielcharakter der SF ist ihnen offensichtlich ein
Dorn im Auge. Dennoch gibt es Hoffnung, dass die
Science Fiction rehabilitiert wird: als Ort der
Begegnung zwischen Wissenschaft und Fantasie.
(Ingrid Cella, 07. 04. 2008)
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Planet der Habenichtse
Die US-amerikanische Autorin Ursula K. Le Guin
entwirft in ihrem Roman "Planet der Habenichtse" ein
faszinierendes Szenario voller interessanter Figuren
und fruchtbarer Denkanstöße. Das Buch ist geballte
politische Utopie und Gesellschaftskritik, liest
sich aber trotzdem flüssig wie ein
Unterhaltungsroman.
(Johannes
Kaufmann, 07. 04. 2008)
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Post Science, post fiction
"Der Mensch ist größer und
kleiner als er selbst: Die
Vernichtung einer Großstadt können wir heute
durchführen. Aber diesen
Effekt vorstellen, ihn auffassen können wir nur ganz
unzulänglich." (Günther
Anders) –
Strahlten Hiroshima und Nagasaki auch auf die Science Fiction
aus?
(Martin Hainz,
07. 04. 2008)
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Fotografie im 21. Jahrhundert
"What
is the artist trying to do? Does he do it? Was it worth doing?"
Fragen, die
der US-Schriftsteller Henry James einst an die Kunst im
Allgemeinen stellte, lassen sich
mindestens ebenso gut auf einen 2007 im DuMont Verlag
erschienenen Bildband richten:
"Photo Art". In dem schön gemachten, materialreichen Buch erhält
der Betrachter eine
eindringliche Vorstellung davon, dass die Kamera oft ganz
anders sieht als das menschliche Auge.
(Hans Durrer, 21.
04. 2008)
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Auf einen Tee zu zweit
"Küssen
– das ist, als ob man Tee aus einem Sieb trinken sollte: man
bekommt
nie genug davon", lautet ein chinesisches Sprichwort. Wie der
Tee zum Liebestrank
wird, erklärt der nachfolgende Text über das berühmte "Tee à
deux"-Duett im
"Land des Lächelns" (seit 23. Februar in der
Volksoper Wien).
Er soll auch zum Selbstversuch anstiften!
(Kristina Werndl, 25. 02. 2008)
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Härtetest im Kino
"4 Monate, 3 Wochen und
2 Tage", der Siegerfilm in Cannes 2007, spielt im
Rumänien des Jahres 1987, als Abtreibung verboten war und mit
Gefängnis bestraft wurde.
Jedoch ist der Film viel mehr als die Geschichte über eine
Abtreibung. Regisseur Cristian
Mungiu erweckt eine für den Westeuropäer völlig unbekannte
Epoche wieder zum
Leben, in der die Menschen von einem schönen Leben nur träumen
konnten.
(Irina Wolf, 08. 02. 2008)
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König Lear Light
Burgtheater Wien: "Es
ist eine Krankheit der Zeit, dass Verrückte Blinde führen",
heißt es in
Shakespeares "Lear". Ist es auch eine
Krankheit der Zeit, dass sich das Publikum
von großen Namen, Kostüm- und Kulissenprunk, wie sie nur einem
Staatstheater möglich sind,
über eine unentschlossene Regie hinwegtäuschen lässt?
(Kristina
Werndl, 24. 01. 2008)
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Buch.Zeit
Dass im
Zeitalter von Hypertext und Wikipedia das Lesen im wahrsten
Sinne "zerstreuter" geworden ist, bedeutet vor
allem für Kinder eine ständigen
Herausforderung. Dieser zu begegnen, hat sich der Welser Verein "Buch.Zeit"
vorgenommen. Dank seiner Initiativen werden Bücher zu neuen Sinn- und
Bilderwelten und Bibliotheken zu "Paradiesen des Lesens".
(Reinhard Winkler, 22. 01. 2008)
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Tanz der Vampirforscherinnen
In
Siebenbürgen trifft sich jährlich die internationale
Transylvanian Society of Dracula.
Statt Blut tauschen die Forscher neue Erkenntnisse aus, die die
kulturelle
Wahrnehmung des Landstriches weltweit verändert haben. (Mark
Bernecke, 20. 01. 2008)
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