24.07.17

Mähmähmäh...Kaffeestück!...

Bei angenehmer Luftfeuchte heute morgen um kurz nach Acht den Weg zu dir nach Hause genommen. Geduscht. Mich kniehoch ringelbesockt. Schwarzgraue vom Typus: Hexe des Westens ist unter ein Haus gekommen.

Komme aus den Nächten ... 

..., schrieb ich dir irgendwann 2015 einmal.

Gar nicht erst in Versuchung geraten, mich ab- und zu dir zu legen, wir hatten einiges zu besorgen. In meiner Bank, bei meinem Arbeitgeber, im Lebensmittelmarkt, beim Bäcker.

In der Bank hast du mir zugehört wie ich der Frau am Schalter was von Adam und Eva erzählte, nachdem du meine Überweisungen ausgefüllt hattest, da sich meine Finger vor Müdigkeit dann doch erst einmal verabschiedeten, weil sie die Nacht hindurch in den frühen Morgen hinein flachsfleißig durch das Haus jener geflogen sind, deren Schlaf ich bewachte.
 
Der Hände Schlaf

Durch den grauen
Schlaf der Welt
flattern deine Hände,
kehren zurück
im Sonnenaufgang,
zwei Vögel,
die sich niederlegen.


Nächste Haltestelle war meine liebe, wirklich herzliche Sachbearbeiterin im Hause meines Arbeitgebers. Noch bevor ich dich vorstellen konnte, hast du dich im Flur über ihre Zimmerlilie hergemacht. Ihr alle verdorrten Blätter genommen. Die neuen Triebe gepflückt. Sie gegossen und ihr die Ausbeute überreicht. Ich glaube, sie fand das in jedem Fall ungewöhnlich. Hat dich aber gleich gefragt, da sie noch eigener Auskunft keinen Grünen Daumen besitze, was sie denn für ihr Alpenveilchen tun könne, es blühe nicht so recht. Beim Verlassen des Hauses musste ich dich wiederum von der nächsten Pflanze pflücken, an der du bereits klebtest, um ihr Gutes zu tun. Vielleicht willst du ja hin und wieder dort vorbei gehen, um ab und an als Pflanzenboy in deinem Element zu walten. Du bist im Herzen auch ein Gärtner. Wahrlich. Ich höre sie schon flüstern:  

Hast du ihn auch wieder gesehen, den Mann mit der Gießkanne? 

Ja, das ist der Mann von der Frau Anders. Seitdem er hier aufgetaucht ist, komme ich nicht mehr in mein Büro, wilder Wein, Farne und Papageien strömen zu den Türen hinaus die Flure entlang.

Du Faun. Du Kind der Liebe. Du schöner Watz mit irrem Haar.

Mit einem roten Rollkörbchen zogen wir dann durch den Feneberg. Wichtigste Beute, nebst Kaffee, Obst und Knoblauch, waren die beiden Lammsalamis und eine Flasche frische Vorzugsmilch. Meine erste, die du mich unbedingt einmal probieren lassen wolltest. Das war die leckerste Milch, die ich jemals getrunken habe. H-Milch alias Benzinmilch alias Armageddonmilch kommt gar nicht erst ins Körbchen.

Danach gings zum Bäcker. Ein Brot kaufen. Doch es war noch jemand vor uns. Ich wartete bis wir an der Reihe waren und hörte:

Mähmähmäh...Kaffeestück!...mähmähmä...Kaffeestück!...mähmä...mäh...

und das war alles, was ich tatsächlich verstand. Meine Ohren übersetzen dich stets, wenn du dich zum Meckerbock wandelst! Das haben die Beiden hinter uns sicher nicht gehört und auch nicht gesehen, sie haben dir aber, wie du mir im Nachhinein erzählt hast, wohlmeinende Blicke zugeworfen, weil sie das, was da so vor uns passierte, auch nicht ganz verstanden haben. Ein Mann tätigte offenbar eine EC-Kartenzahlung für ein 60Cent-Nusshörnchen. Nuja, so etwas dauert ...

und ist mir zudem völlig entgangen. Und so hatte ich Zeit dich zu beobachten ...:

Mähmähmäh...Kaffeestück!...mähmäh...Kaffeestück!...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen