Mit
tuschebefleckten Fingern las ich heute die Gedichte von Albera, um ein Gefühl
dafür zu bekommen. Meistens sprechen die Dinge schon zu mir, bevor ich sie
aufschlage, und ich blättere sie nur noch sicherheitshalber durch, um
sicherzugehen, mich nicht verhört zu haben. So wusste ich auch bei den „Roten
Bastarden“ bereits im Vorhinein, was es werden wird. Ein Teil davon wird natürlich
rot, das ist auch nicht zuviel verraten. Aber ich habe ebenso Blau und ein
bisschen Beige gesehen. Überhaupt denke ich heute viel in Bildern. Ich habe die Illustration für eine andere Geschichte vorhin schattiert, deren Tor mir
schon vor Längerem zur Besichtigung offen stand. Ich musste nur noch die
letzten Details setzen. Deadline geschafft.
Dazwischen
schreibe ich meine Argumente für den literarischen Terror in das Gespräch mit
Tobias Reckermann und denke an den gestrandeten Jakob am Bahnsteig. Meine
Gedanken mäanderen ständig zwischen der angebrachten Formulierung meines
Abscheus vor dem unüberlegten Horror-Panoptikum mancherorts und der Beschreibung
von zerstörter Liebe, die einen in die Fremde führte. Ist es wirklich immer eine Frage der Schuld?
Ich fand übrigens
bereits mit großer Freude heraus, dass ich die Idee, die mir aus den „Drei Sonnen“
erwuchs, verwenden kann. Ich habe sie heute gleich auf meine
Liste zur baldigen Bearbeitung geschrieben.
Befleckung! Glucks! Lieber Erik, meine roten Extremisten sind hocherfreut wie sie Kontur erlangen. Das ist ein sehr schönes Bild. So sollten wir doch immer in Geschichten blättern, Spuren hinterlassen. Ich bin schon sehr gespannt.
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