14.07.17

Normseiten

Ich tolle staubwedelbewaffnet durch die Wohnung und befreie meine Regale vom kosmischen Niederschlag der letzten Wochen, während ich das hier tippe. Ich mag es, dazwischen meine Finger an der Tastatur sauberzureiben. Die Tastatur putze ich dann als Letztes.
Immer wieder stechen mir heute Bücher ins Auge, die ich eigentlich noch einmal lesen will. Bei ein paar davon wird das Realität, aber sicher nicht bei allen: „Karte und Gebiet“ von Michel Houellebecq und „American Gods“ von Neil Gaiman stehen dabei ganz oben auf der Liste.
Schreiben oder Lesen. Das Verzwickte an meiner Tagesplanung ist immer, die richtige Waage zwischen den beiden essentiellen Tätigkeiten zu finden. Momentan muss ich mich ja auch noch ums Geldverdienen kümmern. Aber daran vergeude ich so wenige Gedanken als möglich. Das Tun reicht dabei völlig aus. Denn kümmert sich das Geldverdienen auch um mich? Nein. Also was soll´s.
Heute habe ich gelesen, dass jemand in zwei Stunden 15 Seiten für eines seiner Bücher geschrieben hat. Ich weiß nicht, ob ich neidisch oder skeptisch sein soll. An einem konzentrierten, arbeitsreichen Tag schaffe ich niemals mehr als sechs oder sieben. Also wenn es flott geht, und ich den Großteil davon schon als Wegbeschreibung im Kopf angelegt habe. Falls dem nicht so ist, sind es oft auch nicht mehr als drei oder vier. Wie machen die Leute das nur? Normseiten wohlgemerkt.
Heute Abend geht es zurück in den Zug nach Carcosa. Darauf freue ich mich schon. Der restliche Tag wurde mit aufgeräumten Ecken, Beistrichen und Hausschuheinkäufen vertan. Ein verplanter Verdienst war auch dabei. Und zwei Emails, deren Empfänger mir hoffentlich niemals zurückschreiben. Recht viel mehr, als ein, zwei Seiten werden es heute wohl nicht mehr werden. 15 Seiten! Wie genau soll das gehen? Ich bin ratlos. Ab jetzt halte ich mich besser ran.

Kommentare:

  1. 15 Normseiten, das hatte ich schon mal. Hab danach geschlafen wie ein Stein

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  2. Den Schlaf hat man sich danach auch verdient!Ich übe noch.

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